Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.Gebet wider die Auffruhr. keit stets und fest anhangen/ und uns nicht durchheillose Leute/ ob sie gleich sonst berühmt und an- sehnlich seyn/ wider sie verreitzen lassen/ wie der heil- lose Mann Seba sich wider den König David auff- lehnete/ darum ihn auch die weise Frau zu Abel durch Gottes wunderliche Schickung und ihre Weißheit das Haupt ließ abreissen/ und über die Mauren auswerffen/ damit die Stadt Abel erret- tet würde. Also/ lieber HErr/ laß allen Verrä- thern/ Auffrührern und Meutmachern nimmer- mehr kein gut geschehen/ laß sie fallen und plötzlich umkommen/ daß ihnen gelohnet werde/ nach dem sie verdienet haben/ und nicht ihrenthalben Länder und Städte in Beschwerung gerathen/ ihr Blut sey auf ihrem Kopff. Regiere aber/ O gütiger Gott/ alle Obrigkeit/ daß sie im Straffen der Auff- rührer nicht um etlicher weniger Meutmacher wil- len eine gantze Gemeine verderben/ wie Joab der Stadt Abel zu thun gedachte/ sondern der Unschul- digen schonen/ und sie schützen/ zu deinem Lob/ Ehre und Preiß/ immer und ewiglich/ Amen. Geb. zu Gott umb einen hertzhafften Muth. S. Scherertz. STarcker grosser GOtt/ der du giebst Hertz ge-
Gebet wider die Auffruhr. keit ſtets und feſt anhangen/ und uns nicht durchheilloſe Leute/ ob ſie gleich ſonſt berühmt und an- ſehnlich ſeyn/ wider ſie verreitzen laſſen/ wie der heil- loſe Mann Seba ſich wider den König David auff- lehnete/ darum ihn auch die weiſe Frau zu Abel durch Gottes wunderliche Schickung und ihre Weißheit das Haupt ließ abreiſſen/ und über die Mauren auswerffen/ damit die Stadt Abel erret- tet würde. Alſo/ lieber HErr/ laß allen Verrä- thern/ Auffrührern und Meutmachern nimmer- mehr kein gut geſchehen/ laß ſie fallen und plötzlich umkommen/ daß ihnen gelohnet werde/ nach dem ſie verdienet haben/ und nicht ihrenthalben Länder und Städte in Beſchwerung gerathen/ ihr Blut ſey auf ihrem Kopff. Regiere aber/ O gütiger Gott/ alle Obrigkeit/ daß ſie im Straffen der Auff- rührer nicht um etlicher weniger Meutmacher wil- len eine gantze Gemeine verderben/ wie Joab der Stadt Abel zu thun gedachte/ ſondern der Unſchul- digen ſchonen/ und ſie ſchützen/ zu deinem Lob/ Ehre und Preiß/ immer und ewiglich/ Amen. Geb. zu Gott umb einen hertzhafften Muth. S. Scherertz. STarcker groſſer GOtt/ der du giebſt Hertz ge-
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Gebet wider die Auffruhr.
keit ſtets und feſt anhangen/ und uns nicht durch
heilloſe Leute/ ob ſie gleich ſonſt berühmt und an-
ſehnlich ſeyn/ wider ſie verreitzen laſſen/ wie der heil-
loſe Mann Seba ſich wider den König David auff-
lehnete/ darum ihn auch die weiſe Frau zu Abel
durch Gottes wunderliche Schickung und ihre
Weißheit das Haupt ließ abreiſſen/ und über die
Mauren auswerffen/ damit die Stadt Abel erret-
tet würde. Alſo/ lieber HErr/ laß allen Verrä-
thern/ Auffrührern und Meutmachern nimmer-
mehr kein gut geſchehen/ laß ſie fallen und plötzlich
umkommen/ daß ihnen gelohnet werde/ nach dem
ſie verdienet haben/ und nicht ihrenthalben Länder
und Städte in Beſchwerung gerathen/ ihr Blut
ſey auf ihrem Kopff. Regiere aber/ O gütiger
Gott/ alle Obrigkeit/ daß ſie im Straffen der Auff-
rührer nicht um etlicher weniger Meutmacher wil-
len eine gantze Gemeine verderben/ wie Joab der
Stadt Abel zu thun gedachte/ ſondern der Unſchul-
digen ſchonen/ und ſie ſchützen/ zu deinem Lob/ Ehre
und Preiß/ immer und ewiglich/ Amen.
Geb. zu Gott umb einen hertzhafften Muth.
S. Scherertz.
STarcker groſſer GOtt/ der du giebſt Hertz
und Muth nach deinem Wolgefallen de-
nen/ ſo auf dich trauen/ ich bitte dich/ weil
ietzt ſehr kümmerliche Zeiten überall einbrechen/
da wir wol Krafft/ Stärcke und Muth bedürffen/
du wolleſt von mir reiſſen alle natürliche Klein-
muth und Blödigkeit/ darzu ich von Natur/ als ein
fündiger Menſch/ geneigt ſeyn möge/ ſtraffe mich
nicht mit einem erſchrockenen Hertzen und verzag-
ten Geiſt/ darüber ich mich ſehr betrüben wür-
de. Doch/ ſo dir nach deinem göttlichen Rath
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