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Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.

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Vber den Propheten Haggai.
knechte/ Matth. 18. v. 31. Also auch die Prediger; ManchesmahlMatt. 18, 31.
schreyen diese Boten draussen/ und die Engel des Friedens
weinen bitterlich/
Esa. 33. v. 7. Wie solte es ihnen auch nicht zuEsa. 33, 7.
Hertzen gehen/ wenn sie die grosse Verstockung sehen/ und sagen
müssen: Ach mit wem sol ich doch reden/ und zeugen? daß
doch iemand hören wolte; Aber ihre Ohren sind unbeschnit-
ten/ sie mögens nicht hören. Siehe/ sie halten des HErrn
Wort für einen Spott/ und wollen sein nicht/
Jerem.Jer. 6, 10.
6. vers. 10.

Hierneben werden Zuhörer ermahnet/ daß sie ihre Seelen-2.
Hirten sollen auffnehmen als die Engel GOttes/ Galat. 4.Gal. 4, 14.
v. 14. Erkennet demnach die an euch arbeiten/ und euch für-
stehen in dem Herrn: Habt sie desto lieber umb solches
Wercks willen/ und seyd friedsam mit ihnen/
1. Thess. 5. v. 13. 14.1. Thess. 5, 13.
14.

Zu Sodom gab es grobe Pengel/ die dem heiligen Ministerio
nicht gewogen waren: Als bey dem Loth zweene Engel waren
eingekehret/ kamen/ ehe sie sich legeten/ die Männer der
Stadt/ Jung und Alt/ das gantze Volck aus allen Enden/
umbgaben das Haus/ foderten Loth/ und sprachen zu ihm:
Wo sind diese Männer/ die zu dir kommen sind diese Nacht?
Führe sie heraus zu uns/ daß wir sie erkennen. Was fol-
gete darauff für eine Straffe? Der Herr ließ regnen
von dem Herrn vom Himmel herab Fewer und Schwe-
fel auff Sodom und Gomorra/ und kehrete die Städte
umb/ die gantze Gegend/ und alle Einwohner der Städte/
und was auff dem Lande gewachsen war/
Gen. 19. v. 4. 5. 24. 25.Gen. 19, 4. 5.
24. 25.

Legaten sind de jure gentium inviolabiles, das Recht aller Völcker
gibt ihnen die Freyheit/ daß sich an ihnen niemand vergreiffen soll;
Geschicht etwas darwider/ so schlägt es übel hinaus/ wie an Ha-
non
zuschen/ 2. Samuel. 10. v. 4. seqq.

2. Sam. 10, 4.
Vbel
Q 2

Vber den Propheten Haggai.
knechte/ Matth. 18. v. 31. Alſo auch die Prediger; ManchesmahlMatt. 18, 31.
ſchreyen dieſe Boten drauſſen/ und die Engel des Friedens
weinen bitterlich/
Eſa. 33. v. 7. Wie ſolte es ihnen auch nicht zuEſa. 33, 7.
Hertzen gehen/ wenn ſie die groſſe Verſtockung ſehen/ und ſagen
muͤſſen: Ach mit wem ſol ich doch reden/ und zeugen? daß
doch iemand hoͤren wolte; Aber ihre Ohren ſind unbeſchnit-
ten/ ſie moͤgens nicht hoͤren. Siehe/ ſie halten des HErrn
Wort fuͤr einen Spott/ und wollen ſein nicht/
Jerem.Jer. 6, 10.
6. verſ. 10.

Hierneben werden Zuhoͤrer ermahnet/ daß ſie ihre Seelen-2.
Hirten ſollen auffnehmen als die Engel GOttes/ Galat. 4.Gal. 4, 14.
v. 14. Erkennet demnach die an euch arbeiten/ und euch fuͤr-
ſtehen in dem Herrn: Habt ſie deſto lieber umb ſolches
Wercks willen/ und ſeyd friedſam mit ihnen/
1. Theſſ. 5. v. 13. 14.1. Theſſ. 5, 13.
14.

Zu Sodom gab es grobe Pengel/ die dem heiligen Miniſterio
nicht gewogen waren: Als bey dem Loth zweene Engel waren
eingekehret/ kamen/ ehe ſie ſich legeten/ die Maͤnner der
Stadt/ Jung und Alt/ das gantze Volck aus allen Enden/
umbgaben das Haus/ foderten Loth/ und ſprachen zu ihm:
Wo ſind dieſe Maͤnner/ die zu dir kommen ſind dieſe Nacht?
Fuͤhre ſie heraus zu uns/ daß wir ſie erkennen. Was fol-
gete darauff fuͤr eine Straffe? Der Herr ließ regnen
von dem Herrn vom Himmel herab Fewer und Schwe-
fel auff Sodom und Gomorra/ und kehrete die Staͤdte
umb/ die gantze Gegend/ und alle Einwohner der Staͤdte/
und was auff dem Lande gewachſen war/
Gen. 19. v. 4. 5. 24. 25.Gen. 19, 4. 5.
24. 25.

Legaten ſind de jure gentium inviolabiles, das Recht aller Voͤlcker
gibt ihnen die Freyheit/ daß ſich an ihnen niemand vergreiffen ſoll;
Geſchicht etwas darwider/ ſo ſchlägt es uͤbel hinaus/ wie an Ha-
non
zuſchen/ 2. Samuel. 10. v. 4. ſeqq.

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[123/0143] Vber den Propheten Haggai. knechte/ Matth. 18. v. 31. Alſo auch die Prediger; Manchesmahl ſchreyen dieſe Boten drauſſen/ und die Engel des Friedens weinen bitterlich/ Eſa. 33. v. 7. Wie ſolte es ihnen auch nicht zu Hertzen gehen/ wenn ſie die groſſe Verſtockung ſehen/ und ſagen muͤſſen: Ach mit wem ſol ich doch reden/ und zeugen? daß doch iemand hoͤren wolte; Aber ihre Ohren ſind unbeſchnit- ten/ ſie moͤgens nicht hoͤren. Siehe/ ſie halten des HErrn Wort fuͤr einen Spott/ und wollen ſein nicht/ Jerem. 6. verſ. 10. Matt. 18, 31. Eſa. 33, 7. Jer. 6, 10. Hierneben werden Zuhoͤrer ermahnet/ daß ſie ihre Seelen- Hirten ſollen auffnehmen als die Engel GOttes/ Galat. 4. v. 14. Erkennet demnach die an euch arbeiten/ und euch fuͤr- ſtehen in dem Herrn: Habt ſie deſto lieber umb ſolches Wercks willen/ und ſeyd friedſam mit ihnen/ 1. Theſſ. 5. v. 13. 14. Zu Sodom gab es grobe Pengel/ die dem heiligen Miniſterio nicht gewogen waren: Als bey dem Loth zweene Engel waren eingekehret/ kamen/ ehe ſie ſich legeten/ die Maͤnner der Stadt/ Jung und Alt/ das gantze Volck aus allen Enden/ umbgaben das Haus/ foderten Loth/ und ſprachen zu ihm: Wo ſind dieſe Maͤnner/ die zu dir kommen ſind dieſe Nacht? Fuͤhre ſie heraus zu uns/ daß wir ſie erkennen. Was fol- gete darauff fuͤr eine Straffe? Der Herr ließ regnen von dem Herrn vom Himmel herab Fewer und Schwe- fel auff Sodom und Gomorra/ und kehrete die Staͤdte umb/ die gantze Gegend/ und alle Einwohner der Staͤdte/ und was auff dem Lande gewachſen war/ Gen. 19. v. 4. 5. 24. 25. Legaten ſind de jure gentium inviolabiles, das Recht aller Voͤlcker gibt ihnen die Freyheit/ daß ſich an ihnen niemand vergreiffen ſoll; Geſchicht etwas darwider/ ſo ſchlägt es uͤbel hinaus/ wie an Ha- non zuſchen/ 2. Samuel. 10. v. 4. ſeqq. 2. Gal. 4, 14. 1. Theſſ. 5, 13. 14. Gen. 19, 4. 5. 24. 25. Vbel Q 2

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Zitationshilfe: Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cundisius_predigten_1648/143>, abgerufen am 28.11.2024.