Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.Vber den Propheten Haggai. Gottes Haus hat: Aber unter den Jüden hatte es eine andere Gele-genheit/ als bey welchen nur ein Tempel war/ da alle Jüden zusam men kamen/ Johan. 18. v. 20. Da muste demnach auch alles VolckJoh. 18, 20. von dem höchsten biß zum niedrigsten etwas bey der Sache thun/ und das erfodert Gott durch seinen Diener Haggai/ dem nunmehr seine Zuhörer auch wircklichen Gehorsam leisten. Mercket erstlich/ daß die in Christo bleiben/ viel FruchtUSUS. Behaltet zum andern/ daß es unterschiedliche Arbeiter gibt/ Jn dem Predig Ampte gibt es viel Mühe/ wenn man sol spricht:
Vber den Propheten Haggai. Gottes Haus hat: Aber unter den Jüden hatte es eine andere Gele-genheit/ als bey welchen nur ein Tempel war/ da alle Juͤden zuſam men kamen/ Johan. 18. v. 20. Da muſte demnach auch alles VolckJoh. 18, 20. von dem hoͤchſten biß zum niedrigſten etwas bey der Sache thun/ und das erfodert Gott durch ſeinen Diener Haggai/ dem nunmehr ſeine Zuhoͤrer auch wircklichen Gehorſam leiſten. Mercket erſtlich/ daß die in Chriſto bleiben/ viel FruchtUSUS. Behaltet zum andern/ daß es unterſchiedliche Arbeiter gibt/ Jn dem Predig Ampte gibt es viel Muͤhe/ wenn man ſol ſpricht:
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Vber den Propheten Haggai.
Gottes Haus hat: Aber unter den Jüden hatte es eine andere Gele-
genheit/ als bey welchen nur ein Tempel war/ da alle Juͤden zuſam
men kamen/ Johan. 18. v. 20. Da muſte demnach auch alles Volck
von dem hoͤchſten biß zum niedrigſten etwas bey der Sache thun/
und das erfodert Gott durch ſeinen Diener Haggai/ dem nunmehr
ſeine Zuhoͤrer auch wircklichen Gehorſam leiſten.
Joh. 18, 20.
Mercket erſtlich/ daß die in Chriſto bleiben/ viel Frucht
bringen/ Johan. 15. v. 5. Die bleiben aber in Jhm/ die dem Worte
glaͤuben/ Johan. 4. v. 50. die an ſeiner Rede bleiben/ und alſo
ſeine rechte Juͤnger ſind/ Johan. 8. v. 31. Seyd demnach auch
Thaͤter des Worts/ und nicht Hoͤrer allein/ damit ihr euch
ſelbſt betrieget. Denn ſo iemand iſt ein Hoͤrer des Worts/
und nicht ein Thaͤter/ der iſt gleich einem Manne/ der ſein
leiblich Angeſicht im Spiegel beſchawet/ denn nach dem er
ſich beſchawet hat/ gehet er von ſtund an davon/ und vergiſ-
ſet/ wie er geſtalt war/ Jacob. 1. v. 22. 23. 24. Selig aber ſind/
die Gottes Wort hoͤren/ und bewahren/ Luc. 11. v. 28.
USUS.
1.
Joh. 15, 5.
Joh. 4, 50.
Joh. 8, 31.
Jacob. 1, 22.
23. 24.
Luc 11, 28.
2.
Behaltet zum andern/ daß es unterſchiedliche Arbeiter gibt/
als unter welchen ſich finden/ etzliche die gut/ etzliche die boͤſe ſind.
Gute Arbeiter ſind alle/ die ihres Beruffs warten/ und fleiſſig ver-
richten was ihnen befohlen iſt. Da hat ein ieglicher freylich gnug zu
thun/ der GOtt wil vor Augen haben/ und wandeln wie er be-
ruffen iſt/ 1. Cor. 7. v. 17. Da gibt es Kirchen- und Schulſorgen/
Regimentſorgen und Hausſorgen.
1. Cor. 7, 17.
Jn dem Predig Ampte gibt es viel Muͤhe/ wenn man ſol
arbeiten im Wort und in der Lehre/ 1. Tim. 5. v. 17. Wenn man
ſoll ausreiſſen/ zubrechen/ verſtoͤren und verderben. Vnd
wiederumb auch/ wenn man bawen und pflantzen ſoll/ Jer. 1. v. 9.
Dem heiligen Johanni ward unter andern in einem Geſicht gezeiget
ein Kalb oder junges Rind/ welches die Arbeitſamkeit bedeutet/ maſ-
ſen auch S. Paulus 1. Corinth. 9. v. 9. dahin ſein Abſehen hat/ da er
ſpricht:
1. Tim. 5, 17.
Jer. 1, 9.
Apoc. 4, 7
1. Cor. 9, 9.
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