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Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.

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Die neunde Predigt/
Zebaoth. Nach dem Wort/ da ich mit euch einen
Bund machte/ da ihr aus Egypten zoget/ sol mein
Geist unter euch bleiben; Fürchtet euch nicht.
Exordium.

DEine Rede hat die Gefallene auff-
gerichtet/ und die bebenden Knie hast du
bekräfftiget/
sagte Eliphas von Theman zu
Job. 4, 4.seinem Freunde dem Hiob/ wie im vierdten
Capitel des Buchs von der Geschicht dieses
geduldigen Creutzträgers/ v. 4. gemeldet wird.
Solches/ Jhr Andächtige und Geliebte
im Herrn/
ist dahin gemeynet/ daß Hiob die Leute fein unter-
richten können. (Wie denn eines weisen Mannes Rede da-
her fliesset/ wie ein Fluth/ und wie eine lebendige Quelle/

Sir. 21, 16.
1. Thess.
5, 14.
Sir. 21. v. 16.) Jngleichen daß er die Kleinmüthigen getröstet/
und die Schwachen getragen/
1. Thess. 5. v. 14.

Den Herculem Gallicanum hat man vor Zeiten also abge-
mahlet/ daß aus seinem Munde güldent Ketten gegangen/ dadurch
er die Leute zu sich zöge/ welcher sonst ins gemein ein Bild der Be-
redsamkeit ist: daran es ohne Zweifel dem Hiob nicht wird geman-
Job. 29, 21.
22. 23. 24.
25.
gelt haben/ als welcher 'im 29. Capitel seines Buchs/ v. 21. 22. 23. 24.
25. selbst spricht- Man hörete mir zu/ und schwiegen und war-
teten auff meinen Rath. Nach meinen Worten redete nie-
mand mehr/ und meine Rede troff auff sie. Sie warteten auff
mich/ wie auff den Regen/ und sperreten ihren Mund auff/
als nach dem Abendregen; Wenn ich mit ihnen lachete/
wurden sie nicht zu kühne darauff/ und das Liecht meines
Angesichts machete mich nicht geringer. Wenn ich zu

ihrem
Die neunde Predigt/
Zebaoth. Nach dem Wort/ da ich mit euch einen
Bund machte/ da ihr aus Egypten zoget/ ſol mein
Geiſt unter euch bleiben; Fuͤrchtet euch nicht.
Exordium.

DEine Rede hat die Gefallene auff-
gerichtet/ und die bebenden Knie haſt du
bekraͤfftiget/
ſagte Eliphas von Theman zu
Job. 4, 4.ſeinem Freunde dem Hiob/ wie im vierdten
Capitel des Buchs von der Geſchicht dieſes
geduldigen Creutztraͤgers/ v. 4. gemeldet wird.
Solches/ Jhr Andaͤchtige und Geliebte
im Herrn/
iſt dahin gemeynet/ daß Hiob die Leute fein unter-
richten koͤnnen. (Wie denn eines weiſen Mannes Rede da-
her flieſſet/ wie ein Fluth/ und wie eine lebendige Quelle/

Sir. 21, 16.
1. Theſſ.
5, 14.
Sir. 21. v. 16.) Jngleichen daß er die Kleinmuͤthigen getroͤſtet/
und die Schwachen getragen/
1. Theſſ. 5. v. 14.

Den Herculem Gallicanum hat man vor Zeiten alſo abge-
mahlet/ daß aus ſeinem Munde guͤldent Ketten gegangen/ dadurch
er die Leute zu ſich zoͤge/ welcher ſonſt ins gemein ein Bild der Be-
redſamkeit iſt: daran es ohne Zweifel dem Hiob nicht wird geman-
Job. 29, 21.
22. 23. 24.
25.
gelt haben/ als welcher ’im 29. Capitel ſeines Buchs/ v. 21. 22. 23. 24.
25. ſelbſt ſpricht- Man hoͤrete mir zu/ und ſchwiegen und war-
teten auff meinen Rath. Nach meinen Worten redete nie-
mand mehr/ und meine Rede troff auff ſie. Sie warteten auff
mich/ wie auff den Regen/ und ſperreten ihren Mund auff/
als nach dem Abendregen; Wenn ich mit ihnen lachete/
wurden ſie nicht zu kuͤhne darauff/ und das Liecht meines
Angeſichts machete mich nicht geringer. Wenn ich zu

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[148/0168] Die neunde Predigt/ Zebaoth. Nach dem Wort/ da ich mit euch einen Bund machte/ da ihr aus Egypten zoget/ ſol mein Geiſt unter euch bleiben; Fuͤrchtet euch nicht. Exordium. DEine Rede hat die Gefallene auff- gerichtet/ und die bebenden Knie haſt du bekraͤfftiget/ ſagte Eliphas von Theman zu ſeinem Freunde dem Hiob/ wie im vierdten Capitel des Buchs von der Geſchicht dieſes geduldigen Creutztraͤgers/ v. 4. gemeldet wird. Solches/ Jhr Andaͤchtige und Geliebte im Herrn/ iſt dahin gemeynet/ daß Hiob die Leute fein unter- richten koͤnnen. (Wie denn eines weiſen Mannes Rede da- her flieſſet/ wie ein Fluth/ und wie eine lebendige Quelle/ Sir. 21. v. 16.) Jngleichen daß er die Kleinmuͤthigen getroͤſtet/ und die Schwachen getragen/ 1. Theſſ. 5. v. 14. Job. 4, 4. Sir. 21, 16. 1. Theſſ. 5, 14. Den Herculem Gallicanum hat man vor Zeiten alſo abge- mahlet/ daß aus ſeinem Munde guͤldent Ketten gegangen/ dadurch er die Leute zu ſich zoͤge/ welcher ſonſt ins gemein ein Bild der Be- redſamkeit iſt: daran es ohne Zweifel dem Hiob nicht wird geman- gelt haben/ als welcher ’im 29. Capitel ſeines Buchs/ v. 21. 22. 23. 24. 25. ſelbſt ſpricht- Man hoͤrete mir zu/ und ſchwiegen und war- teten auff meinen Rath. Nach meinen Worten redete nie- mand mehr/ und meine Rede troff auff ſie. Sie warteten auff mich/ wie auff den Regen/ und ſperreten ihren Mund auff/ als nach dem Abendregen; Wenn ich mit ihnen lachete/ wurden ſie nicht zu kuͤhne darauff/ und das Liecht meines Angeſichts machete mich nicht geringer. Wenn ich zu ihrem Job. 29, 21. 22. 23. 24. 25.

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Zitationshilfe: Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cundisius_predigten_1648/168>, abgerufen am 27.11.2024.