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Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.

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Vber den Propheten Haggai.
was ist mein Haus/ daß du mich biß hieher gebracht hast?
Dazu hast du das zu wenig geacht/ Herr/ Herr/ son-
dern hast dem Hause deines Knechts noch von fernen Zu-
künfftigem geredt/ das ist eine Weise eines Menschen/ der
Gott der HErr ist.
Auff Jhn zielen auch nachgesetzte Sprüche
Ps. 2. v. 6. 7. 8. Jch habe meinen König eingesetzt auff meinenPs. 2, 6. 7. 8.
heiligen Berg Zion. Jch wil von einer solchen Weise pre-
digen/ daß der HERR zu mir gesagt hat: Du bist mein
Sohn/ heute hab ich dich gezeuget. Heische von mir/ so wil
ich dir die Heyden zum Erbe geben/ und der Welt Ende
zum Eigenthumb/
Ps. 8. v. 5. 6 7. Was ist der Mensch daßPs. 8, 5. 6. 7.
du sein gedenckest/ und des Menschen Kind/ daß du dich sein
annimmest? Du wirst ihn lassen eine kleine Zeit von Gott
verlassen seyn: Aber mit Ehren und Schmuck wirst du ihn
krönen. Du wirst ihn zum Herrn machen über deiner
Hände Werck: Alles hast du unter seine Füsse gethan.

Jm 16. Psal. v 10. 11. redet der HERR Messias also: Du wirstPs. 16, 10. 11.
meine Seele nicht in der Helle lassen/ und nicht zugeben/
daß dein Heiliger verwese. Du thust mir kund den Weg
zum Leben/ für dir ist Frewde die Fülle/ und lieblich We-
sen zu deiner Rechten ewiglich.
Jm 22. Psalm. v. 13. 14. klagetPs. 22, 13. 14
und saget er: Grosse Farren haben mich umbgeben/ fette
Ochsen haben mich ümbringet. Jhren Rachen sperren sie
auff wider mich/ wie ein brüllender und reissender Löwe.

Jm 24. Psalm. v. 7. 8. 9. 10. stehen folgende Wort: Machet diePs. 24, 7. 8.
9. 10.

Thore weit/ und die Thüre in der Welt hoch/ daß der Kö-
nig der Ehren einziehe. Wer ist derselbige König der Eh-
ren? es ist der Herr/ starck und mächtig/ der Herr
mächtig im Streit. Machet die Thore weit/ und die Thü-
re in der Welt hoch/ daß der König der Ehren einziehe.

Wer
X 2

Vber den Propheten Haggai.
was iſt mein Haus/ daß du mich biß hieher gebracht haſt?
Dazu haſt du das zu wenig geacht/ Herr/ Herr/ ſon-
dern haſt dem Hauſe deines Knechts noch von fernen Zu-
kuͤnfftigem geredt/ das iſt eine Weiſe eines Menſchen/ der
Gott der HErr iſt.
Auff Jhn zielen auch nachgeſetzte Spruͤche
Pſ. 2. v. 6. 7. 8. Jch habe meinen Koͤnig eingeſetzt auff meinenPſ. 2, 6. 7. 8.
heiligen Berg Zion. Jch wil von einer ſolchen Weiſe pre-
digen/ daß der HERR zu mir geſagt hat: Du biſt mein
Sohn/ heute hab ich dich gezeuget. Heiſche von mir/ ſo wil
ich dir die Heyden zum Erbe geben/ und der Welt Ende
zum Eigenthumb/
Pſ. 8. v. 5. 6 7. Was iſt der Menſch daßPſ. 8, 5. 6. 7.
du ſein gedenckeſt/ und des Menſchen Kind/ daß du dich ſein
annimmeſt? Du wirſt ihn laſſen eine kleine Zeit von Gott
verlaſſen ſeyn: Aber mit Ehren und Schmuck wirſt du ihn
kroͤnen. Du wirſt ihn zum Herrn machen uͤber deiner
Haͤnde Werck: Alles haſt du unter ſeine Fuͤſſe gethan.

Jm 16. Pſal. v 10. 11. redet der HERR Meſſias alſo: Du wirſtPſ. 16, 10. 11.
meine Seele nicht in der Helle laſſen/ und nicht zugeben/
daß dein Heiliger verweſe. Du thuſt mir kund den Weg
zum Leben/ fuͤr dir iſt Frewde die Fuͤlle/ und lieblich We-
ſen zu deiner Rechten ewiglich.
Jm 22. Pſalm. v. 13. 14. klagetPſ. 22, 13. 14
und ſaget er: Groſſe Farren haben mich umbgeben/ fette
Ochſen haben mich uͤmbringet. Jhren Rachen ſperren ſie
auff wider mich/ wie ein bruͤllender und reiſſender Loͤwe.

Jm 24. Pſalm. v. 7. 8. 9. 10. ſtehen folgende Wort: Machet diePſ. 24, 7. 8.
9. 10.

Thore weit/ und die Thuͤre in der Welt hoch/ daß der Koͤ-
nig der Ehren einziehe. Wer iſt derſelbige Koͤnig der Eh-
ren? es iſt der Herr/ ſtarck und maͤchtig/ der Herr
maͤchtig im Streit. Machet die Thore weit/ und die Thuͤ-
re in der Welt hoch/ daß der Koͤnig der Ehren einziehe.

Wer
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[163/0183] Vber den Propheten Haggai. was iſt mein Haus/ daß du mich biß hieher gebracht haſt? Dazu haſt du das zu wenig geacht/ Herr/ Herr/ ſon- dern haſt dem Hauſe deines Knechts noch von fernen Zu- kuͤnfftigem geredt/ das iſt eine Weiſe eines Menſchen/ der Gott der HErr iſt. Auff Jhn zielen auch nachgeſetzte Spruͤche Pſ. 2. v. 6. 7. 8. Jch habe meinen Koͤnig eingeſetzt auff meinen heiligen Berg Zion. Jch wil von einer ſolchen Weiſe pre- digen/ daß der HERR zu mir geſagt hat: Du biſt mein Sohn/ heute hab ich dich gezeuget. Heiſche von mir/ ſo wil ich dir die Heyden zum Erbe geben/ und der Welt Ende zum Eigenthumb/ Pſ. 8. v. 5. 6 7. Was iſt der Menſch daß du ſein gedenckeſt/ und des Menſchen Kind/ daß du dich ſein annimmeſt? Du wirſt ihn laſſen eine kleine Zeit von Gott verlaſſen ſeyn: Aber mit Ehren und Schmuck wirſt du ihn kroͤnen. Du wirſt ihn zum Herrn machen uͤber deiner Haͤnde Werck: Alles haſt du unter ſeine Fuͤſſe gethan. Jm 16. Pſal. v 10. 11. redet der HERR Meſſias alſo: Du wirſt meine Seele nicht in der Helle laſſen/ und nicht zugeben/ daß dein Heiliger verweſe. Du thuſt mir kund den Weg zum Leben/ fuͤr dir iſt Frewde die Fuͤlle/ und lieblich We- ſen zu deiner Rechten ewiglich. Jm 22. Pſalm. v. 13. 14. klaget und ſaget er: Groſſe Farren haben mich umbgeben/ fette Ochſen haben mich uͤmbringet. Jhren Rachen ſperren ſie auff wider mich/ wie ein bruͤllender und reiſſender Loͤwe. Jm 24. Pſalm. v. 7. 8. 9. 10. ſtehen folgende Wort: Machet die Thore weit/ und die Thuͤre in der Welt hoch/ daß der Koͤ- nig der Ehren einziehe. Wer iſt derſelbige Koͤnig der Eh- ren? es iſt der Herr/ ſtarck und maͤchtig/ der Herr maͤchtig im Streit. Machet die Thore weit/ und die Thuͤ- re in der Welt hoch/ daß der Koͤnig der Ehren einziehe. Wer Pſ. 2, 6. 7. 8. Pſ. 8, 5. 6. 7. Pſ. 16, 10. 11. Pſ. 22, 13. 14 Pſ. 24, 7. 8. 9. 10. X 2

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Zitationshilfe: Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cundisius_predigten_1648/183>, abgerufen am 25.11.2024.