Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.Die zehende Predigt/ Dampff und Sturmwinde müssen sein Wort ausrichten/Ps. 148, 8.Psal. 148. v. 8. massen klärlich ausweiset das Exempel des Keysers Theodosii, welcher vom Himmel aus wunderlich beschützet wor- den. Denn als Eugenius wider ihn ein überaus starckes Krieges- volck auff führete/ und die Christen gantz eiferig und instendig zu Gott seufftzeten/ ist dem ermeldten Feinde ein grausamer Sturm- wind entgegen gangen/ dadurch alle Pfelle des Christlichen Theo- dosianischen Kriegsheers/ denen Heydnischen Soldaten ins Ge- sicht und auff die Brust gejagt/ hingegen ihre eigene Pfeile zurücke getrieben worden/ und in sie selbst gefahren; davon der Poet Clau- dianus gar schön redet/ in dem er spricht: in Panegy- rico de ter- tio Honorii Consulatu. Videatur quoq Au- gustinus Lib. 5. de ci- vit. Dei cap. 16 Tom. V. oper. Col. 332. Lit. C.
Das ist:
Offenbar ist auch dieses aus nachfolgender Geschicht. Als der wie-
Die zehende Predigt/ Dampff und Sturmwinde muͤſſen ſein Wort ausrichten/Pſ. 148, 8.Pſal. 148. v. 8. maſſen klaͤrlich ausweiſet das Exempel des Keyſers Theodoſii, welcher vom Himmel aus wunderlich beſchuͤtzet wor- den. Denn als Eugenius wider ihn ein uͤberaus ſtarckes Krieges- volck auff fuͤhrete/ und die Chriſten gantz eiferig und inſtendig zu Gott ſeufftzeten/ iſt dem ermeldten Feinde ein grauſamer Sturm- wind entgegen gangen/ dadurch alle Pfelle des Chriſtlichen Theo- doſianiſchen Kriegsheers/ denen Heydniſchen Soldaten ins Ge- ſicht und auff die Bruſt gejagt/ hingegen ihre eigene Pfeile zuruͤcke getrieben worden/ und in ſie ſelbſt gefahren; davon der Poet Clau- dianus gar ſchoͤn redet/ in dem er ſpricht: in Panegy- rico de ter- tio Honorii Conſulatu. Videatur quoq́ Au- guſtinus Lib. 5. de ci- vit. Dei cap. 16 Tom. V. oper. Col. 332. Lit. C.
Das iſt:
Offenbar iſt auch dieſes aus nachfolgender Geſchicht. Als der wie-
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Die zehende Predigt/
Dampff und Sturmwinde muͤſſen ſein Wort ausrichten/
Pſal. 148. v. 8. maſſen klaͤrlich ausweiſet das Exempel des Keyſers
Theodoſii, welcher vom Himmel aus wunderlich beſchuͤtzet wor-
den. Denn als Eugenius wider ihn ein uͤberaus ſtarckes Krieges-
volck auff fuͤhrete/ und die Chriſten gantz eiferig und inſtendig zu
Gott ſeufftzeten/ iſt dem ermeldten Feinde ein grauſamer Sturm-
wind entgegen gangen/ dadurch alle Pfelle des Chriſtlichen Theo-
doſianiſchen Kriegsheers/ denen Heydniſchen Soldaten ins Ge-
ſicht und auff die Bruſt gejagt/ hingegen ihre eigene Pfeile zuruͤcke
getrieben worden/ und in ſie ſelbſt gefahren; davon der Poet Clau-
dianus gar ſchoͤn redet/ in dem er ſpricht:
Pſ. 148, 8.
O nimiùm dilecte Deo! cui fundit ab antris
Æolus armatas byemes, cui milit at æther,
Et conjur ati veniunt adclasſica venti!
Das iſt:
O GOtt-geliebter Mann! dem ſtarcke Winters-
Heere/
Dem Himmel/ Sonn und Mond/ zu Schwert/ zu
Spieß und Wehre
Bedienet muͤſſen ſeyn: dem Hagel/ Sturm und
Wind
Vereinet ingeſambt zu trewen Dienſten ſind!
Offenbar iſt auch dieſes aus nachfolgender Geſchicht. Als der
Keyſer Marcus Aurelius wider die Marcomannos Krieg fuͤhrete/
hat ſeine Armee in fuͤnff Tagen weder Brot noch Waſſer gehabt/
hingegen auff einem heiſſen ſandigen Boden ſein Lager auffgeſchla-
gen; da er nun vermercket/ daß ſein Feind uͤber 900000. Mann
ſtarck geweſen/ hat er zwar ſeine Goͤtter unnachlaͤſſig angeruffen/
wie-
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