Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.Vber den Propheten Haggai. ren werden an der Weide gehen/ ihre Jungen bey einanderliegen/ und Löwen werden Stroh essen/ wie die Ochsen. Vnd ein Säugling wird seine Lust haben am Loch der Ot- tern/ und ein Entwehneter wird seine Hand stecken in die Höle des Basilisken. Ein ebenmässiger Text findet sich auchEs. 65, 25. Es. 65. v. 25. und ist derselbige in nachfolgenden Worten begriffen: Wolff und Lamb sollen weiden zugleich/ der Löwe wird Stroh essen wie ein Rind/ und die Schlange soll Erden es- sen/ sie werden nicht schaden noch verderben auff meinem gantzen heiligen Berge/ spricht der Herr. Der Beruff der Jüden wird auch (und zwar etwas deutlicher/ und heller) ver- kündiget Hos. 2. v. 10. da GOtt die hohe Majestät sagt: Es wirdHos. 2, 10. die Zahl der Kinder Jsrael seyn/ wie der Sand am Meer/ den man weder messen noch zehlen kan. Vnd soll gesche- hen an dem Orth/ da man zu ihnen gesagt hat/ ihr seyd nicht mein Volck/ wird man zu ihnen sagen: O ihr Kinder des le- bendigen GOttes! Vber dergleichen Predigt wurden dort die Heyden froh/ und preyseten das Wort des Herrn Act. 13. v. 48. Wir haben uns gewiß auch hertzlich zu frewen/ daßAct. 13, 48. wir/ die wir hiebevor ferne gewesen/ nu nahe worden sind durch das Blut Christi. Denn Er ist unser Friede/ Ephes.Ephes. 2, 13. 2. v. 13. Nicht weniger sollen wir dem grundgütigen GOtte für die- se Wolthat dancken/ unsere Stimme erheben/ singen und sagen: Lobet den Herrn alle Heyden/ preiset Jhn alle Völ- cker/ denn seine Gnade und Warheit waltet uber uns in Ewigkeit/ Halleluja Psal. 117. v. 1. 2. Drittens vernehmen wir hieraus/ wornach wir zuförderst3. Wornach die Welt sich sehnet/ das ist bekant. Sie gaffet nur liches Z 3
Vber den Propheten Haggai. ren werden an der Weide gehen/ ihre Jungen bey einanderliegen/ und Loͤwen werden Stroh eſſen/ wie die Ochſen. Vnd ein Saͤugling wird ſeine Luſt haben am Loch der Ot- tern/ und ein Entwehneter wird ſeine Hand ſtecken in die Hoͤle des Baſilisken. Ein ebenmaͤſſiger Text findet ſich auchEſ. 65, 25. Eſ. 65. v. 25. und iſt derſelbige in nachfolgenden Worten begriffen: Wolff und Lamb ſollen weiden zugleich/ der Loͤwe wird Stroh eſſen wie ein Rind/ und die Schlange ſoll Erden eſ- ſen/ ſie werden nicht ſchaden noch verderben auff meinem gantzen heiligen Berge/ ſpricht der Herr. Der Beruff der Juͤden wird auch (und zwar etwas deutlicher/ und heller) ver- kündiget Hoſ. 2. v. 10. da GOtt die hohe Majeſtaͤt ſagt: Es wirdHoſ. 2, 10. die Zahl der Kinder Jſrael ſeyn/ wie der Sand am Meer/ den man weder meſſen noch zehlen kan. Vnd ſoll geſche- hen an dem Orth/ da man zu ihnen geſagt hat/ ihr ſeyd nicht mein Volck/ wird man zu ihnen ſagen: O ihr Kinder des le- bendigen GOttes! Vber dergleichen Predigt wurden dort die Heyden froh/ und preyſeten das Wort des Herrn Act. 13. v. 48. Wir haben uns gewiß auch hertzlich zu frewen/ daßAct. 13, 48. wir/ die wir hiebevor ferne geweſen/ nu nahe worden ſind durch das Blut Chriſti. Denn Er iſt unſer Friede/ Epheſ.Epheſ. 2, 13. 2. v. 13. Nicht weniger ſollen wir dem grundguͤtigen GOtte fuͤr die- ſe Wolthat dancken/ unſere Stimme erheben/ ſingen und ſagen: Lobet den Herrn alle Heyden/ preiſet Jhn alle Voͤl- cker/ denn ſeine Gnade und Warheit waltet uber uns in Ewigkeit/ Halleluja Pſal. 117. v. 1. 2. Drittens vernehmen wir hieraus/ wornach wir zufoͤrderſt3. Wornach die Welt ſich ſehnet/ das iſt bekant. Sie gaffet nur liches Z 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0201" n="181"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vber den Propheten Haggai.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">ren werden an der Weide gehen/ ihre Jungen bey einander<lb/> liegen/ und Loͤwen werden Stroh eſſen/ wie die Ochſen.<lb/> Vnd ein Saͤugling wird ſeine Luſt haben am Loch der Ot-<lb/> tern/ und ein Entwehneter wird ſeine Hand ſtecken in die<lb/> Hoͤle des Baſilisken.</hi> Ein ebenmaͤſſiger Text findet ſich auch<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Eſ.</hi> 65, 25.</hi></note><lb/> Eſ. 65. v. 25. und iſt derſelbige in nachfolgenden Worten begriffen:<lb/><hi rendition="#fr">Wolff und Lamb ſollen weiden zugleich/ der Loͤwe wird<lb/> Stroh eſſen wie ein Rind/ und die Schlange ſoll Erden eſ-<lb/> ſen/ ſie werden nicht ſchaden noch verderben auff meinem<lb/> gantzen heiligen Berge/ ſpricht der <hi rendition="#k">Herr.</hi></hi> Der Beruff<lb/> der Juͤden wird auch (und zwar etwas deutlicher/ und heller) ver-<lb/> kündiget Hoſ. 2. v. 10. da GOtt die hohe Majeſtaͤt ſagt: <hi rendition="#fr">Es wird</hi><note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Hoſ.</hi> 2, 10.</hi></note><lb/><hi rendition="#fr">die Zahl der Kinder Jſrael ſeyn/ wie der Sand am Meer/<lb/> den man weder meſſen noch zehlen kan. Vnd ſoll geſche-<lb/> hen an dem Orth/ da man zu ihnen geſagt hat/ ihr ſeyd nicht<lb/> mein Volck/ wird man zu ihnen ſagen: O ihr Kinder des le-<lb/> bendigen GOttes!</hi> Vber dergleichen Predigt wurden dort<lb/><hi rendition="#fr">die Heyden froh/ und preyſeten das Wort des <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herrn</hi></hi></hi><lb/> Act. 13. v. 48. Wir haben uns gewiß auch hertzlich zu frewen/ daß<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Act.</hi> 13, 48.</hi></note><lb/> wir/ die wir <hi rendition="#fr">hiebevor ferne geweſen/ nu nahe worden ſind<lb/> durch das Blut Chriſti. Denn Er iſt unſer Friede/ Epheſ.</hi><note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Epheſ.</hi> 2, 13.</hi></note><lb/> 2. v. 13. Nicht weniger ſollen wir dem grundguͤtigen GOtte fuͤr die-<lb/> ſe Wolthat dancken/ unſere Stimme erheben/ ſingen und ſagen:<lb/><hi rendition="#fr">Lobet den <hi rendition="#k">Herrn</hi> alle Heyden/ preiſet Jhn alle Voͤl-<lb/> cker/ denn ſeine Gnade und Warheit waltet uber uns in<lb/> Ewigkeit/ Halleluja</hi> Pſal. 117. v. 1. 2.</p> <note place="right"> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 117, 1. 2.</hi> </note><lb/> <p><hi rendition="#fr">Drittens</hi> vernehmen wir hieraus/ wornach wir zufoͤrderſt<note place="right"><hi rendition="#i">3.</hi></note><lb/> ein Verlangen tragen ſollen.</p><lb/> <p>Wornach die Welt ſich ſehnet/ das iſt bekant. Sie gaffet nur<lb/><hi rendition="#fr">auff das jenige das fuͤr Augen iſt</hi> 1. Sam. 16. v. 7. Auff Ge-<note place="right"><hi rendition="#i">1. <hi rendition="#aq">Sam.</hi> 16. 7.</hi></note><lb/> ſundheit/ auff euſſerliches Anſehen/ Hohheit/ und Gewalt/ auff ſtadt-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Z 3</fw><fw place="bottom" type="catch">liches</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [181/0201]
Vber den Propheten Haggai.
ren werden an der Weide gehen/ ihre Jungen bey einander
liegen/ und Loͤwen werden Stroh eſſen/ wie die Ochſen.
Vnd ein Saͤugling wird ſeine Luſt haben am Loch der Ot-
tern/ und ein Entwehneter wird ſeine Hand ſtecken in die
Hoͤle des Baſilisken. Ein ebenmaͤſſiger Text findet ſich auch
Eſ. 65. v. 25. und iſt derſelbige in nachfolgenden Worten begriffen:
Wolff und Lamb ſollen weiden zugleich/ der Loͤwe wird
Stroh eſſen wie ein Rind/ und die Schlange ſoll Erden eſ-
ſen/ ſie werden nicht ſchaden noch verderben auff meinem
gantzen heiligen Berge/ ſpricht der Herr. Der Beruff
der Juͤden wird auch (und zwar etwas deutlicher/ und heller) ver-
kündiget Hoſ. 2. v. 10. da GOtt die hohe Majeſtaͤt ſagt: Es wird
die Zahl der Kinder Jſrael ſeyn/ wie der Sand am Meer/
den man weder meſſen noch zehlen kan. Vnd ſoll geſche-
hen an dem Orth/ da man zu ihnen geſagt hat/ ihr ſeyd nicht
mein Volck/ wird man zu ihnen ſagen: O ihr Kinder des le-
bendigen GOttes! Vber dergleichen Predigt wurden dort
die Heyden froh/ und preyſeten das Wort des Herrn
Act. 13. v. 48. Wir haben uns gewiß auch hertzlich zu frewen/ daß
wir/ die wir hiebevor ferne geweſen/ nu nahe worden ſind
durch das Blut Chriſti. Denn Er iſt unſer Friede/ Epheſ.
2. v. 13. Nicht weniger ſollen wir dem grundguͤtigen GOtte fuͤr die-
ſe Wolthat dancken/ unſere Stimme erheben/ ſingen und ſagen:
Lobet den Herrn alle Heyden/ preiſet Jhn alle Voͤl-
cker/ denn ſeine Gnade und Warheit waltet uber uns in
Ewigkeit/ Halleluja Pſal. 117. v. 1. 2.
Eſ. 65, 25.
Hoſ. 2, 10.
Act. 13, 48.
Epheſ. 2, 13.
Drittens vernehmen wir hieraus/ wornach wir zufoͤrderſt
ein Verlangen tragen ſollen.
3.
Wornach die Welt ſich ſehnet/ das iſt bekant. Sie gaffet nur
auff das jenige das fuͤr Augen iſt 1. Sam. 16. v. 7. Auff Ge-
ſundheit/ auff euſſerliches Anſehen/ Hohheit/ und Gewalt/ auff ſtadt-
liches
1. Sam. 16. 7.
Z 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |