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Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.

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Die eilffte Predigt/
ein Singen und Klingen gangen seyn. Wolan/ wir werden uns
1. Petr. 1, 9.künfftig auch frewen mit unaus sprechlicher Frewde 1. Pet. 1. v. 9
Die kein Auge gesehn/ und kein Ohre gehöret hat/ und in
1. Cor. 2, 9.keines Menschen Hertz kommen ist/ 1. Cor. 2. v. 9.

3.
Pacis abun-
dantia.

Vors Dritte und Letzte/ wird in unserm Text beschrieben
pacis abundantia; das schöne Geschenck des reichen Friedens.
Vnd ich will Friede geben an diesem Orth/ spricht der
HErr Zebaoth/
stehet am Ende des verlesenen Texts.

Zu verstehen ist allhier vornem[l]ich der Friede im heiligen
Rom. 14, 17.Geist/ darinnen das Reich Gottes stehet/ Rom. 14. v. 17. Wel-
Eph. 6, 15.ches sich gründet auff das Evangelium des Friedes Ephes. 6.
Es. 53, 5.v. 15. auff den Friede/ davon geschrieben stehet Es. 53. v. 5. Die
Straff liegt auff Jhm
(dem HERRN Messia) auff daß wir
Es. 53, 5.Friede hetten Es. 53. v. 5. auff dem Friede/ welchen der HErr
Christus gemacht hat durch sein Blut an seinem Creutze/

Col. 1, 20.durch sich selbst/ Col. 1. v. 20. davon er in seiner hertzbrechenden
Valet Predigt geredet hat/ da er gesagt: Meinen Frie-
de lasse ich euch/ meinen Friede geb ich euch. Nicht

Joh. 14, 27.gebe ich euch/ wie die Welt gibt Joh. 14. v. 27. davon David Ps.
Psal. 119, 165.
Phil.
4, 7.
119. v. 165. redet dermassen: Grossen Friede haben/ die dein
Gesetz lieben:
Davon auch S. Paulus sagt Phil. 4. v. 7. Der
Friede Gottes/ welcher höher ist/ denn alle Vernunfft/ be-
wahre ewer Hertz und Sinne in Christo Jesu.

Dem eusserlichen Zustande nach/ gab es in und bey dem Tem-
pel wenig Friede/ es geschahen viel Mordthaten in demselbigen/ wie
auch sonsten unter dem Jüdischen Volcke. Als der Landpfleger
Pilatus von dem Vorrathe des Tempels angefangen die Wasser-
Röhren zubawen/ und die Jüden sich darwieder legeten/ ließ er der-
selbign eine ziemliche Menge umb bringen.

Vnter dem Keyser Claudio wurden am Tage der süssen Brod/

zwan-

Die eilffte Predigt/
ein Singen und Klingen gangen ſeyn. Wolan/ wir werden uns
1. Petr. 1, 9.kuͤnfftig auch frewen mit unaus ſprechlicher Frewde 1. Pet. 1. v. 9
Die kein Auge geſehn/ und kein Ohre gehoͤret hat/ und in
1. Cor. 2, 9.keines Menſchen Hertz kommen iſt/ 1. Cor. 2. v. 9.

3.
Pacis abun-
dantia.

Vors Dritte und Letzte/ wird in unſerm Text beſchrieben
pacis abundantia; das ſchoͤne Geſchenck des reichen Friedens.
Vnd ich will Friede geben an dieſem Orth/ ſpricht der
HErr Zebaoth/
ſtehet am Ende des verleſenen Texts.

Zu verſtehen iſt allhier vornem[l]ich der Friede im heiligen
Rom. 14, 17.Geiſt/ darinnèn das Reich Gottes ſtehet/ Rom. 14. v. 17. Wel-
Eph. 6, 15.ches ſich gründet auff das Evangelium des Friedes Epheſ. 6.
Eſ. 53, 5.v. 15. auff den Friede/ davon geſchrieben ſtehet Eſ. 53. v. 5. Die
Straff liegt auff Jhm
(dem HERRN Meſſia) auff daß wir
Eſ. 53, 5.Friede hetten Eſ. 53. v. 5. auff dem Friede/ welchen der HErr
Chriſtus gemacht hat durch ſein Blut an ſeinem Creutze/

Col. 1, 20.durch ſich ſelbſt/ Col. 1. v. 20. davon er in ſeiner hertzbrechenden
Valet Predigt geredet hat/ da er geſagt: Meinen Frie-
de laſſe ich euch/ meinen Friede geb ich euch. Nicht

Joh. 14, 27.gebe ich euch/ wie die Welt gibt Joh. 14. v. 27. davon David Pſ.
Pſal. 119, 165.
Phil.
4, 7.
119. v. 165. redet dermaſſen: Groſſen Friede haben/ die dein
Geſetz lieben:
Davon auch S. Paulus ſagt Phil. 4. v. 7. Der
Friede Gottes/ welcher hoͤher iſt/ denn alle Vernunfft/ be-
wahre ewer Hertz und Sinne in Chriſto Jeſu.

Dem euſſerlichen Zuſtande nach/ gab es in und bey dem Tem-
pel wenig Friede/ es geſchahen viel Mordthaten in demſelbigen/ wie
auch ſonſten unter dem Juͤdiſchen Volcke. Als der Landpfleger
Pilatus von dem Vorrathe des Tempels angefangen die Waſſer-
Roͤhren zubawen/ und die Juͤden ſich darwieder legeten/ ließ er der-
ſelbign eine ziemliche Menge umb bringen.

Vnter dem Keyſer Claudio wurden am Tage der ſuͤſſen Brod/

zwan-
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[208/0228] Die eilffte Predigt/ ein Singen und Klingen gangen ſeyn. Wolan/ wir werden uns kuͤnfftig auch frewen mit unaus ſprechlicher Frewde 1. Pet. 1. v. 9 Die kein Auge geſehn/ und kein Ohre gehoͤret hat/ und in keines Menſchen Hertz kommen iſt/ 1. Cor. 2. v. 9. 1. Petr. 1, 9. 1. Cor. 2, 9. Vors Dritte und Letzte/ wird in unſerm Text beſchrieben pacis abundantia; das ſchoͤne Geſchenck des reichen Friedens. Vnd ich will Friede geben an dieſem Orth/ ſpricht der HErr Zebaoth/ ſtehet am Ende des verleſenen Texts. Zu verſtehen iſt allhier vornemlich der Friede im heiligen Geiſt/ darinnèn das Reich Gottes ſtehet/ Rom. 14. v. 17. Wel- ches ſich gründet auff das Evangelium des Friedes Epheſ. 6. v. 15. auff den Friede/ davon geſchrieben ſtehet Eſ. 53. v. 5. Die Straff liegt auff Jhm (dem HERRN Meſſia) auff daß wir Friede hetten Eſ. 53. v. 5. auff dem Friede/ welchen der HErr Chriſtus gemacht hat durch ſein Blut an ſeinem Creutze/ durch ſich ſelbſt/ Col. 1. v. 20. davon er in ſeiner hertzbrechenden Valet Predigt geredet hat/ da er geſagt: Meinen Frie- de laſſe ich euch/ meinen Friede geb ich euch. Nicht gebe ich euch/ wie die Welt gibt Joh. 14. v. 27. davon David Pſ. 119. v. 165. redet dermaſſen: Groſſen Friede haben/ die dein Geſetz lieben: Davon auch S. Paulus ſagt Phil. 4. v. 7. Der Friede Gottes/ welcher hoͤher iſt/ denn alle Vernunfft/ be- wahre ewer Hertz und Sinne in Chriſto Jeſu. Rom. 14, 17. Eph. 6, 15. Eſ. 53, 5. Eſ. 53, 5. Col. 1, 20. Joh. 14, 27. Pſal. 119, 165. Phil. 4, 7. Dem euſſerlichen Zuſtande nach/ gab es in und bey dem Tem- pel wenig Friede/ es geſchahen viel Mordthaten in demſelbigen/ wie auch ſonſten unter dem Juͤdiſchen Volcke. Als der Landpfleger Pilatus von dem Vorrathe des Tempels angefangen die Waſſer- Roͤhren zubawen/ und die Juͤden ſich darwieder legeten/ ließ er der- ſelbign eine ziemliche Menge umb bringen. Vnter dem Keyſer Claudio wurden am Tage der ſuͤſſen Brod/ zwan-

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Zitationshilfe: Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cundisius_predigten_1648/228>, abgerufen am 23.11.2024.