Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.Vber den Propheten Haggai. ist/ der bewehrte Stein/ der köstliche Eckstein/ wer an Jhngläubet/ der soll nicht zu Schanden werden/ Esa. 28. vers. 16.Esa. 28. v. 16. 1. Pet. 2. v. 6. Psal. 87. v. 2. 1. Petr. 2. v 6. darauff die Christliche Kirche gebawet/ und fe- ste gegründet ist/ Psal. 87. v. 2. Trewe Knechte/ welche ihnen die- sen Baw liessen angelegen seyn/ waren die Apostel/ und ihre Mitge- hülffen: Trewe Knechte waren ihre Nachfolger/ die rechtgläubige Kirchenlehrer/ und ihres gleichen in heiliger Schrifft geübte Män- ner: Trewe Knechte waren die Christliche/ und löbliche Keyser Constantinus und Theodosius, welche rechte Pfleger und Seug- ammen der Kirchen gewesen sind/ Esa. 49. v. 23. Trewe Knech-Es. 49. v. 23. te sind zu unsern Zeiten alle auffrichtige Theologi, und Prediger/ alle Gottliebende Regenten/ und ins gemein sromme Christen/ die immer fort an das geistliche Jerusalem gedencken/ und für desselbi- gen Befeiedigung Sorge tragen/ und GOtt den HERRN inbrün- stig/ und unnachlässig anruffen/ daß er sich doch endlich auffmachen/ und über Zion erbarmen wolte/ welche die Hoffnung geschöpfft/ es sey die Zeit vor der Thüre/ da die harten Bande des langwierigen Krieges solten auffgelöset/ und so viel tausend nothleidender Chri- sten mit gewündschtem Friede wiederumb ergötzet werden. Wir ar- men Knechte des Herrn heben deßwegen unsere Hände auff im Heiligthumb/ und bitten den Gott des Friedes/ daß er unsere Hoff- nung erfüllen/ und zu unserm Gebet bald Amen sprechen wolte. Die Christliche Gebühr were/ daß man auch sonst a[n]fienge Stei- un- A 2
Vber den Propheten Haggai. iſt/ der bewehrte Stein/ der koͤſtliche Eckſtein/ wer an Jhnglaͤubet/ der ſoll nicht zu Schanden werden/ Eſa. 28. verſ. 16.Eſa. 28. v. 16. 1. Pet. 2. v. 6. Pſal. 87. v. 2. 1. Petr. 2. v 6. darauff die Chriſtliche Kirche gebawet/ und fe- ſte gegruͤndet iſt/ Pſal. 87. v. 2. Trewe Knechte/ welche ihnen die- ſen Baw lieſſen angelegen ſeyn/ waren die Apoſtel/ und ihre Mitge- huͤlffen: Trewe Knechte waren ihre Nachfolger/ die rechtglaͤubige Kirchenlehrer/ und ihres gleichen in heiliger Schrifft geuͤbte Maͤn- ner: Trewe Knechte waren die Chriſtliche/ und loͤbliche Keyſer Conſtantinus und Theodoſius, welche rechte Pfleger und Seug- ammen der Kirchen geweſen ſind/ Eſa. 49. v. 23. Trewe Knech-Eſ. 49. v. 23. te ſind zu unſern Zeiten alle auffrichtige Theologi, und Prediger/ alle Gottliebende Regenten/ und ins gemein ſromme Chriſten/ die immer fort an das geiſtliche Jeruſalem gedencken/ und fuͤr deſſelbi- gen Befeiedigung Sorge tragen/ und GOtt den HERRN inbruͤn- ſtig/ und unnachlaͤſſig anruffen/ daß er ſich doch endlich auffmachen/ und uͤber Zion erbarmen wolte/ welche die Hoffnung geſchoͤpfft/ es ſey die Zeit vor der Thuͤre/ da die harten Bande des langwierigen Krieges ſolten auffgeloͤſet/ und ſo viel tauſend nothleidender Chri- ſten mit gewündſchtem Friede wiederumb ergoͤtzet werden. Wir ar- men Knechte des Herrn heben deßwegen unſere Hände auff im Heiligthumb/ und bitten den Gott des Friedes/ daß er unſere Hoff- nung erfuͤllen/ und zu unſerm Gebet bald Amen ſprechen wolte. Die Chriſtliche Gebuͤhr were/ daß man auch ſonſt a[n]fienge Stei- un- A 2
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Vber den Propheten Haggai.
iſt/ der bewehrte Stein/ der koͤſtliche Eckſtein/ wer an Jhn
glaͤubet/ der ſoll nicht zu Schanden werden/ Eſa. 28. verſ. 16.
1. Petr. 2. v 6. darauff die Chriſtliche Kirche gebawet/ und fe-
ſte gegruͤndet iſt/ Pſal. 87. v. 2. Trewe Knechte/ welche ihnen die-
ſen Baw lieſſen angelegen ſeyn/ waren die Apoſtel/ und ihre Mitge-
huͤlffen: Trewe Knechte waren ihre Nachfolger/ die rechtglaͤubige
Kirchenlehrer/ und ihres gleichen in heiliger Schrifft geuͤbte Maͤn-
ner: Trewe Knechte waren die Chriſtliche/ und loͤbliche Keyſer
Conſtantinus und Theodoſius, welche rechte Pfleger und Seug-
ammen der Kirchen geweſen ſind/ Eſa. 49. v. 23. Trewe Knech-
te ſind zu unſern Zeiten alle auffrichtige Theologi, und Prediger/
alle Gottliebende Regenten/ und ins gemein ſromme Chriſten/ die
immer fort an das geiſtliche Jeruſalem gedencken/ und fuͤr deſſelbi-
gen Befeiedigung Sorge tragen/ und GOtt den HERRN inbruͤn-
ſtig/ und unnachlaͤſſig anruffen/ daß er ſich doch endlich auffmachen/
und uͤber Zion erbarmen wolte/ welche die Hoffnung geſchoͤpfft/ es
ſey die Zeit vor der Thuͤre/ da die harten Bande des langwierigen
Krieges ſolten auffgeloͤſet/ und ſo viel tauſend nothleidender Chri-
ſten mit gewündſchtem Friede wiederumb ergoͤtzet werden. Wir ar-
men Knechte des Herrn heben deßwegen unſere Hände auff im
Heiligthumb/ und bitten den Gott des Friedes/ daß er unſere Hoff-
nung erfuͤllen/ und zu unſerm Gebet bald Amen ſprechen wolte.
Eſa. 28. v. 16.
1. Pet. 2. v. 6.
Pſal. 87. v. 2.
Eſ. 49. v. 23.
Die Chriſtliche Gebuͤhr were/ daß man auch ſonſt anfienge Stei-
ne und Kalck zuzurichten/ das iſt/ Kirchen und Schulen zu bawen/ in
dem bißhero hin und wieder die Straſſen gen Zion theils haben wüſte
geſtanden/ theils noch ſtehen. Die armen Prediger/ und Schul-
diener ſind gedruͤcket/ und huͤlffloß gelaſſen worden/ auch das Armuth
hat Noth gelidten/ da mancher Welt-Ratze viel darnach gefraget
hat/ ob Chrjſtum in ſeinen Gliedmaſſen hungere/ oder duͤrſte/
ob Paulus ſatt habe/ oder mangele/ ob man Zion bawe/ oder die
Kinder Edom noch immerdar fort ſchreyen: Rein ab/ rein ab
biß auff ihren Boden/ Pſal. 137. v. 7. Weil dann dis Vnweſen
un-
Pſ. 137. v. 7.
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