Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.Vber den Propheten Haggai. nen es wieder geruffen worden/ Matth. 2. Also haben wirMatth. 2.auch allhier eine Figur des HErrn Messiae. Nach dem deiselbige sich eingestellet/ hat Himmel und Erden sich bewegt. Bewegt haben sich Himmel und Erden nach der Himmelfarth Christi/ da ihn Christus eingenommen/ da alles was drinnen wohnet/ Jhn mit Frewden und Glückwünschung empfangen hat. Bewegt hat sich die Erde/ da viel Leute/ so drinnen gewohnet/ sich bekehret/ und an Christum gegläubet haben/ da sie sind auffgestanden Jhm zu dienen. Erniedriget hat sich Christus selbst/ und hat Knechts Gestalt an sich genommen/ Phil. 2. v. 7. aber er war ein solcherPhil. 2, 7. Es. 53, 1. Knecht/ der weißlich thut/ Es. 53. v. 1. GOtt der Vater hat Jhn gehalten/ und erhalten/ da ihn die Bache Belial erschre- cket/ Psalm 18. v. 5. Er hat ihn erhalten zur Zeit seines Leidens/ ErPsalm 18, 5. hat Jhm auffgelöset die Schmertzen des Todes/ nach dem es unmüglich war/ daß Er solte von Jhm gehalten werden/ Act. 2. v. 24. Er hat Jhm kund gethan den Weg zum Leben/Act. 2, 24. Psalm. 16, 11. Phil. 2, 9. Psalm 16. v. 11. Er hat Jhn erhöhet/ und Jhm einen Nah- men gegeben/ Phil. 2. v. 9. Er hat Jhn gemacht zum Siegel/ denn alle Verheissungen sind ja in Jhm/ 2. Cor. 1. v. 20. Wir wollen aber itzo vernehmen/ was sonst der Text uns zuUSUS. Gott P p
Vber den Propheten Haggai. nen es wieder geruffen worden/ Matth. 2. Alſo haben wirMatth. 2.auch allhier eine Figur des HErrn Meſſiæ. Nach dem deiſelbige ſich eingeſtellet/ hat Him̃el und Erden ſich bewegt. Bewegt haben ſich Himmel und Erden nach der Himmelfarth Chriſti/ da ihn Chriſtus eingenommen/ da alles was drinnen wohnet/ Jhn mit Frewden und Gluͤckwuͤnſchung empfangen hat. Bewegt hat ſich die Erde/ da viel Leute/ ſo drinnen gewohnet/ ſich bekehret/ und an Chriſtum geglaͤubet haben/ da ſie ſind auffgeſtanden Jhm zu dienen. Erniedriget hat ſich Chriſtus ſelbſt/ und hat Knechts Geſtalt an ſich genommen/ Phil. 2. v. 7. aber er war ein ſolcherPhil. 2, 7. Eſ. 53, 1. Knecht/ der weißlich thut/ Eſ. 53. v. 1. GOtt der Vater hat Jhn gehalten/ und erhalten/ da ihn die Båche Belial erſchre- cket/ Pſalm 18. v. 5. Er hat ihn erhalten zur Zeit ſeines Leidens/ ErPſalm 18, 5. hat Jhm auffgeloͤſet die Schmertzen des Todes/ nach dem es unmuͤglich war/ daß Er ſolte von Jhm gehalten werden/ Act. 2. v. 24. Er hat Jhm kund gethan den Weg zum Leben/Act. 2, 24. Pſalm. 16, 11. Phil. 2, 9. Pſalm 16. v. 11. Er hat Jhn erhoͤhet/ und Jhm einen Nah- men gegeben/ Phil. 2. v. 9. Er hat Jhn gemacht zum Siegel/ denn alle Verheiſſungen ſind ja in Jhm/ 2. Cor. 1. v. 20. Wir wollen aber itzo vernehmen/ was ſonſt der Text uns zuUSUS. Gott P p
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Vber den Propheten Haggai.
nen es wieder geruffen worden/ Matth. 2. Alſo haben wir
auch allhier eine Figur des HErrn Meſſiæ. Nach dem deiſelbige
ſich eingeſtellet/ hat Him̃el und Erden ſich bewegt. Bewegt
haben ſich Himmel und Erden nach der Himmelfarth Chriſti/
da ihn Chriſtus eingenommen/ da alles was drinnen wohnet/
Jhn mit Frewden und Gluͤckwuͤnſchung empfangen hat. Bewegt
hat ſich die Erde/ da viel Leute/ ſo drinnen gewohnet/ ſich bekehret/
und an Chriſtum geglaͤubet haben/ da ſie ſind auffgeſtanden Jhm zu
dienen. Erniedriget hat ſich Chriſtus ſelbſt/ und hat Knechts
Geſtalt an ſich genommen/ Phil. 2. v. 7. aber er war ein ſolcher
Knecht/ der weißlich thut/ Eſ. 53. v. 1. GOtt der Vater hat
Jhn gehalten/ und erhalten/ da ihn die Båche Belial erſchre-
cket/ Pſalm 18. v. 5. Er hat ihn erhalten zur Zeit ſeines Leidens/ Er
hat Jhm auffgeloͤſet die Schmertzen des Todes/ nach dem
es unmuͤglich war/ daß Er ſolte von Jhm gehalten werden/
Act. 2. v. 24. Er hat Jhm kund gethan den Weg zum Leben/
Pſalm 16. v. 11. Er hat Jhn erhoͤhet/ und Jhm einen Nah-
men gegeben/ Phil. 2. v. 9. Er hat Jhn gemacht zum Siegel/ denn
alle Verheiſſungen ſind ja in Jhm/ 2. Cor. 1. v. 20.
Matth. 2.
Phil. 2, 7.
Eſ. 53, 1.
Pſalm 18, 5.
Act. 2, 24.
Pſalm. 16, 11.
Phil. 2, 9.
Wir wollen aber itzo vernehmen/ was ſonſt der Text uns zu
Gemuͤth fuͤhret. Jn demſelbigen wird Erſtlich beſtetiget der
Stand der lieben Obrigkeit/ uͤber welche GOtt immerdar ſteiff
und feſte halten wil. Wird ihr zuweilen die Regierung ſawer
und ſchwer gemacht/ ſo ruffe ſie GOtt umb Huͤlffe an/ und verlaſſe
ſich auff Jhn. Es dencke bey ſich ein Chriſtlicher Regent: Jch bin
in meinem Beruff/ und will gerade durchgehen. Gott hat mich
genommen/ und in diß Am̃t geſetzr/ der wird mich wohl halten/ daß
ich nicht falle. Jch bin ſein Knecht/ und muß mich in ſeinen Dien-
ſten alle Wege finden laſſen. Vber die Maſſen ſchoͤn iſt das
Gleichnuͤß vom Pittſchafft-Ringe genommen/ das allhier ge-
brauchet wird. Ein Pittſchafft-Ring iſt einem lieb: Alſo hat
Gott
USUS.
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