Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.

Bild:
<< vorherige Seite

Vber den Propheten Haggai.
Gen. 14. v. 19. für dem Könige aller Könige/ und HerrnGenes. 14.
v. 19.
1. Tim. 6.
v. 15.
Ps. 18. v.
16.

aller Herren/ derr allein Vnsterbligkeit hat/ der da wohnet
in einem Liecht/ da niemand zukommen kan/
1. Tim. 6. vers. 15.
Von dessen Schelten des Erdbodens Grund wird auffge-
decket/
Psal 18. v. 16. Dessen Odem die Gottlosen und Vn-
bußfertigen dermaleins wird anzünden wie ein Schwefel-
strom/
Esa. 30. v. 33. Jst demnach kein Schertz/ wenn der Pro-Es. 30. v. 33.
Propherica
praefatio.

phet Haggai sagt: Nun/ so spricht der Herr Zebaoth/
das ist/ der Herr der Heerscharen/ der seine Engel machet
zu Winden/ und seine Diener wie Fewerflammen/
Psalm.Ps. 104. v. 4.
104. v. 4. dessen Wege in Wetter und Sturm sind/ Nah. 1.Nah. 1. v. 3.
v. 3. der da plötzlich redet wider ein Volck und Königreich/
daß ers ausrotten/ zerbrechen und verderben wolle/
Jerem.Jer. 18. v. 3.
18. v. 3 Jst also gewiß schrecklich in die Hände dieses lebendi-
gen GOttes fallen/
Hebr. 10. v. 30. und seinen Zorn auff sichHeb. 10. v. 30.
Deut. 32.
v.
22.

laden/ welcher brennet biß in die unterste Helle/ Deut. 32. v. 22.
So hat nun die Prophetische Vorrede ihren sonderbaren Nach-
druck/ und ist allhier eine Vorbereitung zu der ersten Ermahnung/
die darauff solget/ da der Mann Gottes Haggai die unachtsamen
Jüden ermuntert/ und spricht: Schawet/ wie es euch gehet.
Sie gehöreten unter den Hauffen/ über welche der Geist des Herrn
dermassen klaget: Du schlägest sie/ aber sie fühlens nicht/ du
plagest sie/ aber sie bessern sich nicht; Sie haben ein här-
ter Angesicht denn ein Fels/ und wollen sich nicht bekehren/

Jer[em]. 5. v. 3.

Jer. 5. v. 3.

Die Wort unsers Texts/ wie sie nach der Grundsprache lau-
ten/ sind nachdencklich/ und werden zu Latein also verdolmetschet:
Ponite corda vestra super vias vestras, das ist: Gehet doch in
euch/ habt acht auff ewer Wesen/ und betrachtet ewren Zu-
stand
Thut aber dasselbige nicht obenhia/ sondern nehmet es
wol zu Hertzen/ und erweget mit Fleiß/ woher es kommen/ daß biß-

hero

Vber den Propheten Haggai.
Gen. 14. v. 19. fuͤr dem Koͤnige aller Koͤnige/ und HerrnGeneſ. 14.
v. 19.
1. Tim. 6.
v. 15.
Pſ. 18. v.
16.

aller Herren/ derr allein Vnſterbligkeit hat/ der da wohnet
in einem Liecht/ da niemand zukommen kan/
1. Tim. 6. verſ. 15.
Von deſſen Schelten des Erdbodens Grund wird auffge-
decket/
Pſal 18. v. 16. Deſſen Odem die Gottloſen und Vn-
bußfertigen dermaleins wird anzuͤnden wie ein Schwefel-
ſtrom/
Eſa. 30. v. 33. Jſt demnach kein Schertz/ wenn der Pro-Eſ. 30. v. 33.
Propherica
præfatio.

phet Haggai ſagt: Nun/ ſo ſpricht der Herr Zebaoth/
das iſt/ der Herr der Heerſcharen/ der ſeine Engel machet
zu Winden/ und ſeine Diener wie Fewerflammen/
Pſalm.Pſ. 104. v. 4.
104. v. 4. deſſen Wege in Wetter und Sturm ſind/ Nah. 1.Nah. 1. v. 3.
v. 3. der da ploͤtzlich redet wider ein Volck und Koͤnigreich/
daß ers ausrotten/ zerbrechen und verderben wolle/
Jerem.Jer. 18. v. 3.
18. v. 3 Jſt alſo gewiß ſchrecklich in die Haͤnde dieſes lebendi-
gen GOttes fallen/
Hebr. 10. v. 30. und ſeinen Zorn auff ſichHeb. 10. v. 30.
Deut. 32.
v.
22.

laden/ welcher brennet biß in die unterſte Helle/ Deut. 32. v. 22.
So hat nun die Prophetiſche Vorrede ihren ſonderbaren Nach-
druck/ und iſt allhier eine Vorbereitung zu der erſten Ermahnung/
die darauff ſolget/ da der Mann Gottes Haggai die unachtſamen
Juͤden ermuntert/ und ſpricht: Schawet/ wie es euch gehet.
Sie gehoͤreten unter den Hauffen/ uͤber welche der Geiſt des Herrn
dermaſſen klaget: Du ſchlaͤgeſt ſie/ aber ſie fuͤhlens nicht/ du
plageſt ſie/ aber ſie beſſern ſich nicht; Sie haben ein haͤr-
ter Angeſicht denn ein Fels/ und wollen ſich nicht bekehren/

Jer[em]. 5. v. 3.

Jer. 5. v. 3.

Die Wort unſers Texts/ wie ſie nach der Grundſprache lau-
ten/ ſind nachdencklich/ und werden zu Latein alſo verdolmetſchet:
Ponite corda veſtra ſuper vias veſtras, das iſt: Gehet doch in
euch/ habt acht auff ewer Weſen/ und betrachtet ewren Zu-
ſtand
Thut aber daſſelbige nicht obenhia/ ſondern nehmet es
wol zu Hertzen/ und erweget mit Fleiß/ woher es kommen/ daß biß-

hero
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0067" n="47"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vber den Propheten Haggai.</hi></fw><lb/>
Gen. 14. v. 19. <hi rendition="#fr">fu&#x0364;r dem Ko&#x0364;nige aller Ko&#x0364;nige/ und <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herrn</hi></hi></hi><note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Gene&#x017F;. 14.<lb/>
v. 19.<lb/>
1. Tim. 6.<lb/>
v. 15.<lb/>
P&#x017F;. 18. v.</hi> 16.</hi></note><lb/><hi rendition="#fr">aller Herren/ derr allein Vn&#x017F;terbligkeit hat/ der da wohnet<lb/>
in einem Liecht/ da niemand zukommen kan/</hi> 1. Tim. 6. ver&#x017F;. 15.<lb/><hi rendition="#fr">Von de&#x017F;&#x017F;en Schelten des Erdbodens Grund wird auffge-<lb/>
decket/</hi> P&#x017F;al 18. v. 16. <hi rendition="#fr">De&#x017F;&#x017F;en Odem die Gottlo&#x017F;en und Vn-<lb/>
bußfertigen dermaleins wird anzu&#x0364;nden wie ein Schwefel-<lb/>
&#x017F;trom/</hi> E&#x017F;a. 30. v. 33. J&#x017F;t demnach kein Schertz/ wenn der Pro-<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E&#x017F;. 30. v. 33.<lb/>
Propherica<lb/>
præfatio.</hi></hi></note><lb/>
phet Haggai &#x017F;agt: <hi rendition="#fr">Nun/ &#x017F;o &#x017F;pricht der <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr</hi></hi> Zebaoth/</hi><lb/>
das i&#x017F;t/ <hi rendition="#fr">der <hi rendition="#k">Herr</hi> der Heer&#x017F;charen/ der &#x017F;eine Engel machet<lb/>
zu Winden/ und &#x017F;eine Diener wie Fewerflammen/</hi> P&#x017F;alm.<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">P&#x017F;. 104. v.</hi> 4.</hi></note><lb/>
104. v. 4. <hi rendition="#fr">de&#x017F;&#x017F;en Wege in Wetter und Sturm &#x017F;ind/</hi> Nah. 1.<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Nah. 1. v. </hi> 3.</hi></note><lb/>
v. 3. <hi rendition="#fr">der da plo&#x0364;tzlich redet wider ein Volck und Ko&#x0364;nigreich/<lb/>
daß ers ausrotten/ zerbrechen und verderben wolle/</hi> Jerem.<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Jer. 18. v.</hi> 3.</hi></note><lb/>
18. v. 3 J&#x017F;t al&#x017F;o gewiß <hi rendition="#fr">&#x017F;chrecklich in die Ha&#x0364;nde die&#x017F;es lebendi-<lb/>
gen GOttes fallen/</hi> Hebr. 10. v. 30. und <hi rendition="#fr">&#x017F;einen Zorn auff &#x017F;ich</hi><note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Heb. 10. v. 30.<lb/>
Deut. 32.<lb/>
v.</hi> 22.</hi></note><lb/><hi rendition="#fr">laden/ welcher brennet biß in die unter&#x017F;te Helle/</hi> Deut. 32. v. 22.<lb/>
So hat nun die Propheti&#x017F;che Vorrede ihren &#x017F;onderbaren Nach-<lb/>
druck/ und i&#x017F;t allhier eine Vorbereitung zu der er&#x017F;ten Ermahnung/<lb/>
die darauff &#x017F;olget/ da der Mann Gottes <hi rendition="#fr">Haggai</hi> die unacht&#x017F;amen<lb/><hi rendition="#fr">Ju&#x0364;den</hi> ermuntert/ und &#x017F;pricht: <hi rendition="#fr">Schawet/ wie es euch gehet.</hi><lb/>
Sie geho&#x0364;reten unter den Hauffen/ u&#x0364;ber welche der Gei&#x017F;t des <hi rendition="#k">He</hi>rrn<lb/>
derma&#x017F;&#x017F;en klaget: <hi rendition="#fr">Du &#x017F;chla&#x0364;ge&#x017F;t &#x017F;ie/ aber &#x017F;ie fu&#x0364;hlens nicht/ du<lb/>
plage&#x017F;t &#x017F;ie/ aber &#x017F;ie be&#x017F;&#x017F;ern &#x017F;ich nicht; Sie haben ein ha&#x0364;r-<lb/>
ter Ange&#x017F;icht denn ein Fels/ und wollen &#x017F;ich nicht bekehren/</hi><lb/>
Jer<supplied>em</supplied>. 5. v. 3.</p>
            <note place="right"> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Jer. 5. v.</hi> 3.</hi> </note><lb/>
            <p>Die Wort un&#x017F;ers Texts/ wie &#x017F;ie nach der Grund&#x017F;prache lau-<lb/>
ten/ &#x017F;ind nachdencklich/ und werden zu Latein al&#x017F;o verdolmet&#x017F;chet:<lb/><hi rendition="#aq">Ponite corda ve&#x017F;tra &#x017F;uper vias ve&#x017F;tras,</hi> das i&#x017F;t: <hi rendition="#fr">Gehet doch in<lb/>
euch/ habt acht auff ewer We&#x017F;en/ und betrachtet ewren Zu-<lb/>
&#x017F;tand</hi> Thut aber da&#x017F;&#x017F;elbige nicht obenhia/ &#x017F;ondern nehmet es<lb/>
wol zu Hertzen/ und erweget mit <hi rendition="#fr">Fleiß/</hi> woher es kommen/ daß biß-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">hero</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[47/0067] Vber den Propheten Haggai. Gen. 14. v. 19. fuͤr dem Koͤnige aller Koͤnige/ und Herrn aller Herren/ derr allein Vnſterbligkeit hat/ der da wohnet in einem Liecht/ da niemand zukommen kan/ 1. Tim. 6. verſ. 15. Von deſſen Schelten des Erdbodens Grund wird auffge- decket/ Pſal 18. v. 16. Deſſen Odem die Gottloſen und Vn- bußfertigen dermaleins wird anzuͤnden wie ein Schwefel- ſtrom/ Eſa. 30. v. 33. Jſt demnach kein Schertz/ wenn der Pro- phet Haggai ſagt: Nun/ ſo ſpricht der Herr Zebaoth/ das iſt/ der Herr der Heerſcharen/ der ſeine Engel machet zu Winden/ und ſeine Diener wie Fewerflammen/ Pſalm. 104. v. 4. deſſen Wege in Wetter und Sturm ſind/ Nah. 1. v. 3. der da ploͤtzlich redet wider ein Volck und Koͤnigreich/ daß ers ausrotten/ zerbrechen und verderben wolle/ Jerem. 18. v. 3 Jſt alſo gewiß ſchrecklich in die Haͤnde dieſes lebendi- gen GOttes fallen/ Hebr. 10. v. 30. und ſeinen Zorn auff ſich laden/ welcher brennet biß in die unterſte Helle/ Deut. 32. v. 22. So hat nun die Prophetiſche Vorrede ihren ſonderbaren Nach- druck/ und iſt allhier eine Vorbereitung zu der erſten Ermahnung/ die darauff ſolget/ da der Mann Gottes Haggai die unachtſamen Juͤden ermuntert/ und ſpricht: Schawet/ wie es euch gehet. Sie gehoͤreten unter den Hauffen/ uͤber welche der Geiſt des Herrn dermaſſen klaget: Du ſchlaͤgeſt ſie/ aber ſie fuͤhlens nicht/ du plageſt ſie/ aber ſie beſſern ſich nicht; Sie haben ein haͤr- ter Angeſicht denn ein Fels/ und wollen ſich nicht bekehren/ Jerem. 5. v. 3. Geneſ. 14. v. 19. 1. Tim. 6. v. 15. Pſ. 18. v. 16. Eſ. 30. v. 33. Propherica præfatio. Pſ. 104. v. 4. Nah. 1. v. 3. Jer. 18. v. 3. Heb. 10. v. 30. Deut. 32. v. 22. Die Wort unſers Texts/ wie ſie nach der Grundſprache lau- ten/ ſind nachdencklich/ und werden zu Latein alſo verdolmetſchet: Ponite corda veſtra ſuper vias veſtras, das iſt: Gehet doch in euch/ habt acht auff ewer Weſen/ und betrachtet ewren Zu- ſtand Thut aber daſſelbige nicht obenhia/ ſondern nehmet es wol zu Hertzen/ und erweget mit Fleiß/ woher es kommen/ daß biß- hero

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cundisius_predigten_1648
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cundisius_predigten_1648/67
Zitationshilfe: Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cundisius_predigten_1648/67>, abgerufen am 23.11.2024.