Curtius, Georg: Zur Kritik der neuesten Sprachforschung. Leipzig, 1885.nicht damit überhaupt zu spät werden. Das nonumque pre- Niemand wird erwarten, dass diese Betrachtungen auf nicht damit überhaupt zu spät werden. Das nonumque pre- Niemand wird erwarten, dass diese Betrachtungen auf <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0013" n="5"/> nicht damit überhaupt zu spät werden. Das nonumque pre-<lb/> matur in annum ist ohnehin schon erreicht.</p><lb/> <p>Niemand wird erwarten, dass diese Betrachtungen auf<lb/> einen Widerruf der Anschauungen hinauslaufen, die ich mir<lb/> in jüngeren Jahren im Anschluss an die Begründer unsrer<lb/> Wissenschaft gebildet hatte. Aber ich habe mich ernstlich<lb/> bemüht, in die neueren Auffassungen einzugehn und mir aus<lb/> ihnen zu entnehmen, was ich für richtig zu halten vermochte.<lb/> Auch glaube ich, dass die Gegensätze zum Theil mehr auf<lb/> Schein und auf Missverständniss, als auf Wirklichkeit be-<lb/> ruhen. Besonders liess ich es mir angelegen sein, bei der<lb/> Ausführung den Ton persönlicher Polemik zu vermeiden, durch<lb/> den so leicht die Ruhe der Ueberlegung getrübt und eine gar<lb/> nicht so erhebliche Meinungsverschiedenheit zu einem unver-<lb/> söhnlichen Gegensatz aufgebauscht wird.</p><lb/> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [5/0013]
nicht damit überhaupt zu spät werden. Das nonumque pre-
matur in annum ist ohnehin schon erreicht.
Niemand wird erwarten, dass diese Betrachtungen auf
einen Widerruf der Anschauungen hinauslaufen, die ich mir
in jüngeren Jahren im Anschluss an die Begründer unsrer
Wissenschaft gebildet hatte. Aber ich habe mich ernstlich
bemüht, in die neueren Auffassungen einzugehn und mir aus
ihnen zu entnehmen, was ich für richtig zu halten vermochte.
Auch glaube ich, dass die Gegensätze zum Theil mehr auf
Schein und auf Missverständniss, als auf Wirklichkeit be-
ruhen. Besonders liess ich es mir angelegen sein, bei der
Ausführung den Ton persönlicher Polemik zu vermeiden, durch
den so leicht die Ruhe der Ueberlegung getrübt und eine gar
nicht so erhebliche Meinungsverschiedenheit zu einem unver-
söhnlichen Gegensatz aufgebauscht wird.
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