Czepko, Daniel von: Sieben-Gestirne Königlicher Busse. Brieg, 1671.16. Und ach! was suchst Du dich so scharff anmir zu rächen? Ich bin ein eitler Mensch voll fehler und gebrächen: die mich zur Welt gebracht/ die flößte diese Pein/ und diese Schuld mir vor auß ihren Brü- sten ein. 17. Eh' ich geboren ward/ hab' ich schon ange-fangen: der boßheit macht zufühln/ in der ich ward empfangen: die Sünde machte mir in meiner Mutter heiß: daher ich von Natur auch nichts als Sün- de weiß. 18. oGOtt/ im fall Du wilt recht deine Gütt'erwegen/ es ist an meiner Schuld und Reu Dir viel gelegen. So
16. Und ach! was ſuchſt Du dich ſo ſcharff anmir zu raͤchen? Ich bin ein eitler Menſch voll fehler und gebraͤchen: die mich zur Welt gebracht/ die floͤßte dieſe Pein/ und dieſe Schuld mir vor auß ihren Bruͤ- ſten ein. 17. Eh’ ich geboren ward/ hab’ ich ſchon ange-fangen: der boßheit macht zufuͤhln/ in der ich ward empfangen: die Suͤnde machte mir in meiner Mutter heiß: daher ich von Natur auch nichts als Suͤn- de weiß. 18. ôGOtt/ im fall Du wilt recht deine Guͤtt’erwegen/ es iſt an meiner Schuld und Reu Dir viel gelegen. So
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0053"/> <lg n="16"> <head>16.</head><lb/> <l>Und ach! was ſuchſt Du dich ſo ſcharff an<lb/><hi rendition="#et">mir zu raͤchen?</hi></l><lb/> <l>Ich bin ein eitler Menſch voll fehler und<lb/><hi rendition="#et">gebraͤchen:</hi></l><lb/> <l>die mich zur Welt gebracht/ die floͤßte dieſe<lb/><hi rendition="#et">Pein/</hi></l><lb/> <l>und dieſe Schuld mir vor auß ihren Bruͤ-<lb/><hi rendition="#et">ſten ein.</hi></l> </lg><lb/> <lg n="17"> <head>17.</head><lb/> <l>Eh’ ich geboren ward/ hab’ ich ſchon ange-<lb/><hi rendition="#et">fangen:</hi></l><lb/> <l>der boßheit macht zufuͤhln/ in der ich ward<lb/><hi rendition="#et">empfangen:</hi></l><lb/> <l>die Suͤnde machte mir in meiner Mutter<lb/><hi rendition="#et">heiß:</hi></l><lb/> <l>daher ich von Natur auch nichts als Suͤn-<lb/><hi rendition="#et">de weiß.</hi></l> </lg><lb/> <lg n="18"> <head>18.</head><lb/> <l><hi rendition="#aq">ô</hi>GOtt/ im fall Du wilt recht deine Guͤtt’<lb/><hi rendition="#et">erwegen/</hi></l><lb/> <l>es iſt an meiner Schuld und Reu Dir viel<lb/><hi rendition="#et">gelegen.</hi></l><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">So</hi> </fw><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0053]
16.
Und ach! was ſuchſt Du dich ſo ſcharff an
mir zu raͤchen?
Ich bin ein eitler Menſch voll fehler und
gebraͤchen:
die mich zur Welt gebracht/ die floͤßte dieſe
Pein/
und dieſe Schuld mir vor auß ihren Bruͤ-
ſten ein.
17.
Eh’ ich geboren ward/ hab’ ich ſchon ange-
fangen:
der boßheit macht zufuͤhln/ in der ich ward
empfangen:
die Suͤnde machte mir in meiner Mutter
heiß:
daher ich von Natur auch nichts als Suͤn-
de weiß.
18.
ôGOtt/ im fall Du wilt recht deine Guͤtt’
erwegen/
es iſt an meiner Schuld und Reu Dir viel
gelegen.
So
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |