Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Czepko, Daniel von: Triumph Bogen. Breslau, 1641.

Bild:
<< vorherige Seite
X.
Jhr May:
erfrewliche Zurückunfft nach Wien.
Schawt vmb den rothen Thurn gantz Oesterreich da stehn/
Daß schon biß an die Burg die Fenster eingenommen;
Es schallt der gantze Marckt; merckt auff! Sie komn/
Sie kommen;
Die Stadt wil vor das Thor mit jhren Häusern gehn.
Doch was seht Jhr euch vmb? Sie sind schon längst voran:
Der Picken dürrer Wald/ der staub von Pferde sohlen/
Weiß Seine Majestät berühmbter einzuholen:
Wie sehr vor Glück zu brennt deß Pflasters helle Bahn.
Ob man das Deutsche Reich sieht vnterm Throne kniehn;
Ob selbst der Wahltag eilt; Ob die Triones weichen:
Doch kommet FERDJNAND ohn alle Sieges Zeichen.
Vnd also pflegt ein Furst deß Friedens einzuziehn.
XI.
An die Allerdurchlauchtigste
Jnfantin
der Reiche Hispanien/
Jhr May:
Vertrawte Kayserl: Gemahlin.
Die Mutter Vnsers Kinds/ das selbst Jhr Vater ist/
Sucht Jhre Majestät/ nach Jhrer zuerheben:
Weil Jhnen auch der ruff MARJA ward gegeben;
Vnd schawt Sie gehn Jhr nach/ ob Sie die Eh' erkiest
O fromes Ebenbild. Dann wie Jhm in der Welt/
Jhr Ewger Schöpffer Sie zur Mutter außerkohren;
So hat
B ij
X.
Jhr May:
erfrewliche Zuruͤckunfft nach Wien.
Schawt vmb den rothen Thurn gantz Oeſterreich da ſtehn/
Daß ſchon biß an die Burg die Fenſter eingenommen;
Es ſchallt der gantze Marckt; merckt auff! Sie komn/
Sie kommen;
Die Stadt wil vor das Thor mit jhren Haͤuſern gehn.
Doch was ſeht Jhr euch vmb? Sie ſind ſchon laͤngſt voran:
Der Picken duͤrrer Wald/ der ſtaub von Pferde ſohlen/
Weiß Seine Majeſtaͤt beruͤhmbter einzuholen:
Wie ſehr vor Gluͤck zu brennt deß Pflaſters helle Bahn.
Ob man das Deutſche Reich ſieht vnterm Throne kniehn;
Ob ſelbſt der Wahltag eilt; Ob die Triones weichen:
Doch kommet FERDJNAND ohn alle Sieges Zeichen.
Vnd alſo pflegt ein Fůrſt deß Friedens einzuziehn.
XI.
An die Allerdurchlauchtigſte
Jnfantin
der Reiche Hiſpanien/
Jhr May:
Vertrawte Kayſerl: Gemahlin.
Die Mutter Vnſers Kinds/ das ſelbſt Jhr Vater iſt/
Sucht Jhre Majeſtaͤt/ nach Jhrer zuerheben:
Weil Jhnen auch der ruff MARJA ward gegeben;
Vnd ſchawt Sie gehn Jhr nach/ ob Sie die Eh’ erkieſt
O fromes Ebenbild. Dann wie Jhm in der Welt/
Jhr Ewger Schoͤpffer Sie zur Mutter außerkohren;
So hat
B ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0015"/>
        <lg type="poem">
          <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">X.</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#fr">Jhr May:<lb/>
erfrewliche Zuru&#x0364;ckunfft nach Wien.</hi> </head><lb/>
          <lg n="1">
            <l><hi rendition="#in">S</hi>chawt vmb den rothen Thurn gantz <hi rendition="#fr">Oe&#x017F;terreich</hi> da &#x017F;tehn/</l><lb/>
            <l>Daß &#x017F;chon biß an die <hi rendition="#fr">Burg</hi> die Fen&#x017F;ter eingenommen;</l><lb/>
            <l>Es &#x017F;challt der gantze Marckt; merckt auff! <hi rendition="#fr">Sie komn/</hi></l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Sie kommen;</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <lg n="2">
            <l>Die Stadt wil vor das Thor mit jhren Ha&#x0364;u&#x017F;ern gehn.</l><lb/>
            <l>Doch was &#x017F;eht Jhr euch vmb? <hi rendition="#fr">Sie</hi> &#x017F;ind &#x017F;chon la&#x0364;ng&#x017F;t voran:</l><lb/>
            <l>Der Picken du&#x0364;rrer Wald/ der &#x017F;taub von Pferde &#x017F;ohlen/</l><lb/>
            <l>Weiß Seine <hi rendition="#fr">Maje&#x017F;ta&#x0364;t</hi> beru&#x0364;hmbter einzuholen:</l><lb/>
            <l>Wie &#x017F;ehr vor Glu&#x0364;ck zu brennt deß Pfla&#x017F;ters helle Bahn.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="3">
            <l>Ob man das Deut&#x017F;che Reich &#x017F;ieht vnterm Throne kniehn;</l><lb/>
            <l>Ob &#x017F;elb&#x017F;t der Wahltag eilt; Ob die Triones weichen:</l><lb/>
            <l>Doch kommet <hi rendition="#fr">FERDJNAND</hi> ohn alle Sieges Zeichen.</l><lb/>
            <l>Vnd al&#x017F;o pflegt ein <hi rendition="#fr">F&#x016F;r&#x017F;t deß Friedens</hi> einzuziehn.</l>
          </lg>
        </lg><lb/>
        <lg type="poem">
          <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XI</hi>.</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#fr">An die Allerdurchlauchtig&#x017F;te<lb/>
Jnfantin<lb/>
der Reiche Hi&#x017F;panien/<lb/>
Jhr May:<lb/>
Vertrawte Kay&#x017F;erl: Gemahlin.</hi> </head><lb/>
          <lg n="1">
            <l><hi rendition="#in">D</hi><hi rendition="#fr">ie Mutter Vn&#x017F;ers Kinds/</hi> das &#x017F;elb&#x017F;t <hi rendition="#fr">Jhr Vater</hi> i&#x017F;t/</l><lb/>
            <l>Sucht <hi rendition="#fr">Jhre Maje&#x017F;ta&#x0364;t/</hi> nach <hi rendition="#fr">Jhrer</hi> zuerheben:</l><lb/>
            <l>Weil <hi rendition="#fr">Jhnen</hi> auch der ruff <hi rendition="#fr">MARJA</hi> ward gegeben;</l><lb/>
            <l><hi rendition="#g">Vnd</hi> &#x017F;chawt <hi rendition="#fr">Sie</hi> gehn Jhr nach/ ob <hi rendition="#fr">Sie</hi> die Eh&#x2019; erkie&#x017F;t</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="2">
            <l>O fromes Ebenbild. Dann wie Jhm in der Welt/</l><lb/>
            <l>Jhr Ewger <hi rendition="#fr">Scho&#x0364;pffer</hi> Sie zur <hi rendition="#fr">Mutter</hi> außerkohren;</l><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">B ij</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">So hat</fw><lb/>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0015] X. Jhr May: erfrewliche Zuruͤckunfft nach Wien. Schawt vmb den rothen Thurn gantz Oeſterreich da ſtehn/ Daß ſchon biß an die Burg die Fenſter eingenommen; Es ſchallt der gantze Marckt; merckt auff! Sie komn/ Sie kommen; Die Stadt wil vor das Thor mit jhren Haͤuſern gehn. Doch was ſeht Jhr euch vmb? Sie ſind ſchon laͤngſt voran: Der Picken duͤrrer Wald/ der ſtaub von Pferde ſohlen/ Weiß Seine Majeſtaͤt beruͤhmbter einzuholen: Wie ſehr vor Gluͤck zu brennt deß Pflaſters helle Bahn. Ob man das Deutſche Reich ſieht vnterm Throne kniehn; Ob ſelbſt der Wahltag eilt; Ob die Triones weichen: Doch kommet FERDJNAND ohn alle Sieges Zeichen. Vnd alſo pflegt ein Fůrſt deß Friedens einzuziehn. XI. An die Allerdurchlauchtigſte Jnfantin der Reiche Hiſpanien/ Jhr May: Vertrawte Kayſerl: Gemahlin. Die Mutter Vnſers Kinds/ das ſelbſt Jhr Vater iſt/ Sucht Jhre Majeſtaͤt/ nach Jhrer zuerheben: Weil Jhnen auch der ruff MARJA ward gegeben; Vnd ſchawt Sie gehn Jhr nach/ ob Sie die Eh’ erkieſt O fromes Ebenbild. Dann wie Jhm in der Welt/ Jhr Ewger Schoͤpffer Sie zur Mutter außerkohren; So hat B ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/czepko_triumphbogen_1641
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/czepko_triumphbogen_1641/15
Zitationshilfe: Czepko, Daniel von: Triumph Bogen. Breslau, 1641, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/czepko_triumphbogen_1641/15>, abgerufen am 21.11.2024.