Frau von D.: Die in der Liebe herumschweifende oder bestrafte Untreue. 1763.ten so wenig an ihn, daß er zwey ler
ten ſo wenig an ihn, daß er zwey ler
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0024" n="22"/> ten ſo wenig an ihn, daß er zwey<lb/> oder dreymahl an ihre Thuͤr pochte.<lb/> Wer iſt da? frug <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Cataline</hi></hi>: Jch<lb/> bin es, antwortete <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Roderige</hi></hi>. Wer<lb/> biſt du? verſetzte ſie: Es iſt dein<lb/> Mann, ſagte er, indem er ſeine Be-<lb/> theurungen verdoppelte, kenneſt du mich<lb/> nicht? Nach dem <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Cataline</hi></hi> hier al-<lb/> le ihre Sinne zuſammenfaßte, und in<lb/> der That ihren Mann erkannte, ſo<lb/> bliebt ſie mehr todt als lebendig, und<lb/> fand kein ander Mittel den <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Don<lb/> Ferdinand</hi></hi> zu retten, als ihn un-<lb/> ter das Bette zu verſtecken. Allein<lb/> wie man in dergleichen Faͤllen nicht<lb/> alles vorherſehen kann; ſo blieb ſein<lb/> Mantel auf dem Tiſche, wohin er<lb/> ihn beym Hineingehen geworfen hatte,<lb/> liegen. Nachdem ihr nun deuchte,<lb/> daß alles eingerichtet, ſo ſagte ſie ganz<lb/> laute: Biſt du es denn, mein lieber<lb/><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Roderige</hi></hi>, ſo ſey willkommen;<lb/> aber wer erwartete dich ſo ſpaͤt? ha-<lb/> be ein wenig Gedult, denn ich habe<lb/> kein Licht, laß mich aufſtehen. Als<lb/> ſie endlich die Thuͤr geoͤfnet, und ihr<lb/> Mann ſie beynahe nackend und vol-<lb/> <fw type="catch" place="bottom">ler</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [22/0024]
ten ſo wenig an ihn, daß er zwey
oder dreymahl an ihre Thuͤr pochte.
Wer iſt da? frug Cataline: Jch
bin es, antwortete Roderige. Wer
biſt du? verſetzte ſie: Es iſt dein
Mann, ſagte er, indem er ſeine Be-
theurungen verdoppelte, kenneſt du mich
nicht? Nach dem Cataline hier al-
le ihre Sinne zuſammenfaßte, und in
der That ihren Mann erkannte, ſo
bliebt ſie mehr todt als lebendig, und
fand kein ander Mittel den Don
Ferdinand zu retten, als ihn un-
ter das Bette zu verſtecken. Allein
wie man in dergleichen Faͤllen nicht
alles vorherſehen kann; ſo blieb ſein
Mantel auf dem Tiſche, wohin er
ihn beym Hineingehen geworfen hatte,
liegen. Nachdem ihr nun deuchte,
daß alles eingerichtet, ſo ſagte ſie ganz
laute: Biſt du es denn, mein lieber
Roderige, ſo ſey willkommen;
aber wer erwartete dich ſo ſpaͤt? ha-
be ein wenig Gedult, denn ich habe
kein Licht, laß mich aufſtehen. Als
ſie endlich die Thuͤr geoͤfnet, und ihr
Mann ſie beynahe nackend und vol-
ler
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(2013-01-27T12:08:31Z)
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