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Daguerre, Louis Jacques Mandé: Das Daguerreotyp und das Diorama. Stuttgart, 1839.

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Jod in der Schale auf dem Boden des Kästchens
läßt, das letztere jedoch sehr sorgfältig vor Feuch-
tigkeit bewahrt. Ein Kästchen, welches schon eine
Zeit lang gedient hat, ist daher einem neuen vor-
zuziehen, weil die Operation mittelst des ersteren
schleuniger vor sich geht. (Bemerkung: Unstreitig
wird man daher einem neuen Kästchen dadurch die
Eigenschaften eines schon mehrmals gebrauchten er-
theilen können, wenn man das Jod einige Zeit lang
vor der ersten Anwendung des Kästchens in die
Kapsel bringt und das Kästchen bis zum Gebrauch
verschlossen an einem trockenen Ort aufbewahrt.)

Da es aus den bereits erwähnten Ursachen nicht
möglich ist, die Zeit genau zu bestimmen, welche zu
der Bildung des goldgelben Ueberzugs der Silber-
platte erforderlich ist (diese Zeit kann von 5 bis zu
30 Minuten wechseln, selten darüber, ausser wenn
die Witterung oder die Zimmer-Temperatur zu kalt
wäre), so muß von Zeit zu Zeit nachgesehen werden,
ob die Platte den bestimmten Grad von goldgelber
Färbung erreicht habe, wobei man jedoch sorgfältig
darauf zu achten hat, daß das Tageslicht nicht un-
mittelbar auf die Platte falle.

Es kann der Fall vorkommen, daß die Platte
nach einer Seite hin sich stärker färbt als nach der
andern; hier wird alsdann die Färbung dadurch
ausgeglichen, daß man das Brettchen mit der Platte
herausnimmt und sodann umgekehrt, d. h. von der
Rechten zur Linken, nicht die obere Fläche nach unten,
wieder in das Kästchen einsetzt.

Das Zimmer, in welchem man operirt, muß
verdunkelt seyn, so daß das Tageslicht nur sehr

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Jod in der Schale auf dem Boden des Käſtchens
läßt, das letztere jedoch ſehr ſorgfältig vor Feuch-
tigkeit bewahrt. Ein Käſtchen, welches ſchon eine
Zeit lang gedient hat, iſt daher einem neuen vor-
zuziehen, weil die Operation mittelſt des erſteren
ſchleuniger vor ſich geht. (Bemerkung: Unſtreitig
wird man daher einem neuen Käſtchen dadurch die
Eigenſchaften eines ſchon mehrmals gebrauchten er-
theilen können, wenn man das Jod einige Zeit lang
vor der erſten Anwendung des Käſtchens in die
Kapſel bringt und das Käſtchen bis zum Gebrauch
verſchloſſen an einem trockenen Ort aufbewahrt.)

Da es aus den bereits erwähnten Urſachen nicht
möglich iſt, die Zeit genau zu beſtimmen, welche zu
der Bildung des goldgelben Ueberzugs der Silber-
platte erforderlich iſt (dieſe Zeit kann von 5 bis zu
30 Minuten wechſeln, ſelten darüber, auſſer wenn
die Witterung oder die Zimmer-Temperatur zu kalt
wäre), ſo muß von Zeit zu Zeit nachgeſehen werden,
ob die Platte den beſtimmten Grad von goldgelber
Färbung erreicht habe, wobei man jedoch ſorgfältig
darauf zu achten hat, daß das Tageslicht nicht un-
mittelbar auf die Platte falle.

Es kann der Fall vorkommen, daß die Platte
nach einer Seite hin ſich ſtärker färbt als nach der
andern; hier wird alsdann die Färbung dadurch
ausgeglichen, daß man das Brettchen mit der Platte
herausnimmt und ſodann umgekehrt, d. h. von der
Rechten zur Linken, nicht die obere Fläche nach unten,
wieder in das Käſtchen einſetzt.

Das Zimmer, in welchem man operirt, muß
verdunkelt ſeyn, ſo daß das Tageslicht nur ſehr

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[19/0024] Jod in der Schale auf dem Boden des Käſtchens läßt, das letztere jedoch ſehr ſorgfältig vor Feuch- tigkeit bewahrt. Ein Käſtchen, welches ſchon eine Zeit lang gedient hat, iſt daher einem neuen vor- zuziehen, weil die Operation mittelſt des erſteren ſchleuniger vor ſich geht. (Bemerkung: Unſtreitig wird man daher einem neuen Käſtchen dadurch die Eigenſchaften eines ſchon mehrmals gebrauchten er- theilen können, wenn man das Jod einige Zeit lang vor der erſten Anwendung des Käſtchens in die Kapſel bringt und das Käſtchen bis zum Gebrauch verſchloſſen an einem trockenen Ort aufbewahrt.) Da es aus den bereits erwähnten Urſachen nicht möglich iſt, die Zeit genau zu beſtimmen, welche zu der Bildung des goldgelben Ueberzugs der Silber- platte erforderlich iſt (dieſe Zeit kann von 5 bis zu 30 Minuten wechſeln, ſelten darüber, auſſer wenn die Witterung oder die Zimmer-Temperatur zu kalt wäre), ſo muß von Zeit zu Zeit nachgeſehen werden, ob die Platte den beſtimmten Grad von goldgelber Färbung erreicht habe, wobei man jedoch ſorgfältig darauf zu achten hat, daß das Tageslicht nicht un- mittelbar auf die Platte falle. Es kann der Fall vorkommen, daß die Platte nach einer Seite hin ſich ſtärker färbt als nach der andern; hier wird alsdann die Färbung dadurch ausgeglichen, daß man das Brettchen mit der Platte herausnimmt und ſodann umgekehrt, d. h. von der Rechten zur Linken, nicht die obere Fläche nach unten, wieder in das Käſtchen einſetzt. Das Zimmer, in welchem man operirt, muß verdunkelt ſeyn, ſo daß das Tageslicht nur ſehr 2 *

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Zitationshilfe: Daguerre, Louis Jacques Mandé: Das Daguerreotyp und das Diorama. Stuttgart, 1839, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/daguerre_daguerrereotyp_1839/24>, abgerufen am 05.05.2024.