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Daguerre, Louis Jacques Mandé: Das Daguerreotyp und das Diorama. Stuttgart, 1839.

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war, vollends hinweggenommen. Jm Fall man
schwefelsaure Sodaauflösung angewendet hat, muß
das destillirte Wasser beim Uebergießen weniger heiß
als bei dem Kochsalz seyn.

Für eine Platte von der angegebenen Größe
(man sehe die Erklärung der Abbildung Taf. I. Fig. 2.)
braucht man nicht weniger als ein Litre (halbes
Maaß) destillirtes Wasser. Gewöhnlich bleiben nach
dem Uebergießen der Platte mit dem heißen destil-
lirten Wasser einige Tropfen auf der Platte zurück.
Jn diesem Fall muß man sie eilig hinwegzubringen
suchen, ehe sie Zeit haben zu trocknen, weil sie
immer noch einige Theilchen Kochsalz oder selbst Jod
enthalten könnten. Man kann sie durch starkes
Blasen mit dem Munde (jedoch ohne daß man
Mundfeuchtigkeit darauf spritzt) von der Platte ent-
fernen.

Es ist leicht einzusehen, daß eine vollkommene
Reinheit des Wassers, welches man zu dieser Wa-
schung braucht, von der größten Wichtigkeit ist, denn
wenn dasselbe irgend eine Materie aufgelöst ent-
hielte, würden, ungeachtet der Schnelligkeit, mit
welcher dasselbe über die Platte herabgegossen wird,
durch das Trocknen desselben auf der Oberfläche eine
Menge unauslöschlicher Flecken entstehen.

Um sich zu versichern, ob das Wasser zu dieser
Waschung gehörig rein ist, bringt man einen Tropfen
desselben auf eine polirte Metallplatte; wenn der-
selbe nach seiner Verdampfung mittelst künstlicher
Wärme keine Spur zurückläßt, so kann das Wasser
ohne Anstand gebraucht werden; reines destillirtes
Wasser läßt keine Spur zurück.

war, vollends hinweggenommen. Jm Fall man
ſchwefelſaure Sodaauflöſung angewendet hat, muß
das deſtillirte Waſſer beim Uebergießen weniger heiß
als bei dem Kochſalz ſeyn.

Für eine Platte von der angegebenen Größe
(man ſehe die Erklärung der Abbildung Taf. I. Fig. 2.)
braucht man nicht weniger als ein Litre (halbes
Maaß) deſtillirtes Waſſer. Gewöhnlich bleiben nach
dem Uebergießen der Platte mit dem heißen deſtil-
lirten Waſſer einige Tropfen auf der Platte zurück.
Jn dieſem Fall muß man ſie eilig hinwegzubringen
ſuchen, ehe ſie Zeit haben zu trocknen, weil ſie
immer noch einige Theilchen Kochſalz oder ſelbſt Jod
enthalten könnten. Man kann ſie durch ſtarkes
Blaſen mit dem Munde (jedoch ohne daß man
Mundfeuchtigkeit darauf ſpritzt) von der Platte ent-
fernen.

Es iſt leicht einzuſehen, daß eine vollkommene
Reinheit des Waſſers, welches man zu dieſer Wa-
ſchung braucht, von der größten Wichtigkeit iſt, denn
wenn daſſelbe irgend eine Materie aufgelöst ent-
hielte, würden, ungeachtet der Schnelligkeit, mit
welcher daſſelbe über die Platte herabgegoſſen wird,
durch das Trocknen deſſelben auf der Oberfläche eine
Menge unauslöſchlicher Flecken entſtehen.

Um ſich zu verſichern, ob das Waſſer zu dieſer
Waſchung gehörig rein iſt, bringt man einen Tropfen
deſſelben auf eine polirte Metallplatte; wenn der-
ſelbe nach ſeiner Verdampfung mittelſt künſtlicher
Wärme keine Spur zurückläßt, ſo kann das Waſſer
ohne Anſtand gebraucht werden; reines deſtillirtes
Waſſer läßt keine Spur zurück.

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[31/0036] war, vollends hinweggenommen. Jm Fall man ſchwefelſaure Sodaauflöſung angewendet hat, muß das deſtillirte Waſſer beim Uebergießen weniger heiß als bei dem Kochſalz ſeyn. Für eine Platte von der angegebenen Größe (man ſehe die Erklärung der Abbildung Taf. I. Fig. 2.) braucht man nicht weniger als ein Litre (halbes Maaß) deſtillirtes Waſſer. Gewöhnlich bleiben nach dem Uebergießen der Platte mit dem heißen deſtil- lirten Waſſer einige Tropfen auf der Platte zurück. Jn dieſem Fall muß man ſie eilig hinwegzubringen ſuchen, ehe ſie Zeit haben zu trocknen, weil ſie immer noch einige Theilchen Kochſalz oder ſelbſt Jod enthalten könnten. Man kann ſie durch ſtarkes Blaſen mit dem Munde (jedoch ohne daß man Mundfeuchtigkeit darauf ſpritzt) von der Platte ent- fernen. Es iſt leicht einzuſehen, daß eine vollkommene Reinheit des Waſſers, welches man zu dieſer Wa- ſchung braucht, von der größten Wichtigkeit iſt, denn wenn daſſelbe irgend eine Materie aufgelöst ent- hielte, würden, ungeachtet der Schnelligkeit, mit welcher daſſelbe über die Platte herabgegoſſen wird, durch das Trocknen deſſelben auf der Oberfläche eine Menge unauslöſchlicher Flecken entſtehen. Um ſich zu verſichern, ob das Waſſer zu dieſer Waſchung gehörig rein iſt, bringt man einen Tropfen deſſelben auf eine polirte Metallplatte; wenn der- ſelbe nach ſeiner Verdampfung mittelſt künſtlicher Wärme keine Spur zurückläßt, ſo kann das Waſſer ohne Anſtand gebraucht werden; reines deſtillirtes Waſſer läßt keine Spur zurück.

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Zitationshilfe: Daguerre, Louis Jacques Mandé: Das Daguerreotyp und das Diorama. Stuttgart, 1839, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/daguerre_daguerrereotyp_1839/36>, abgerufen am 04.05.2024.