men, um meine Schuldigkeit zu erfüllen und über einen Gegenstand zu reden, der mir so innig am Herzen liegt. Ich bin alt und schwach, habe einen Fuß, mehr als einen Fuß im Grabe; ich bin aus dem Bette aufgestanden, um in der Sache meines Vaterlandes hier zu stehen, vielleicht um niemals mehr in diesem Hause zu reden. Mylords, sprach er mit allmählig steigender Kraft, ich freue mich daß das Grab mich noch nicht eingeschlossen hat, daß ich noch lebe, um meine Stimme zu erheben gegen die Zerstückelung dieses alten herrlichen Reiches. Niedergedrückt von Gebre- chen wie ich bin reicht meine Kraft wenig aus zum Beistande für mein Vaterland in dieser gefährlichen Zeitlage; allein, Mylords, so lange ich meiner Sinne und meines Gedächt- nisses mächtig bin, werde ich nimmermehr meine Stimme dazu geben, den königlichen Sprossen des Hauses Braun- schweig, die Erben der Prinzessin Sophia ihres schönsten Erbtheiles zu berauben. Wo ist der Mann, der zu solch einer Maßregel rathen kann? Mylords! Seine Majestät ist Erbfolger in einem Reiche, so mächtig an Ausdehnung als unbescholten an seinem Rufe. Sollen wir den Glanz dieser Nation durch eine schimpfliche Übergabe ihrer Rechte und schönsten Besitzthümer beflecken? Soll dieses große Königreich, welches die dänischen Beutezüge, die schotti- schen Einfälle und die normännische Eroberung überlebt, das die furchtbare Invasion der spanischen Armada bestan- den hat, nun dem Hause Bourbon zu Füßen fallen? Ge- wiß, Mylords, dieses Volk ist nicht mehr was es war.
men, um meine Schuldigkeit zu erfüllen und über einen Gegenſtand zu reden, der mir ſo innig am Herzen liegt. Ich bin alt und ſchwach, habe einen Fuß, mehr als einen Fuß im Grabe; ich bin aus dem Bette aufgeſtanden, um in der Sache meines Vaterlandes hier zu ſtehen, vielleicht um niemals mehr in dieſem Hauſe zu reden. Mylords, ſprach er mit allmählig ſteigender Kraft, ich freue mich daß das Grab mich noch nicht eingeſchloſſen hat, daß ich noch lebe, um meine Stimme zu erheben gegen die Zerſtückelung dieſes alten herrlichen Reiches. Niedergedrückt von Gebre- chen wie ich bin reicht meine Kraft wenig aus zum Beiſtande für mein Vaterland in dieſer gefährlichen Zeitlage; allein, Mylords, ſo lange ich meiner Sinne und meines Gedächt- niſſes mächtig bin, werde ich nimmermehr meine Stimme dazu geben, den königlichen Sproſſen des Hauſes Braun- ſchweig, die Erben der Prinzeſſin Sophia ihres ſchönſten Erbtheiles zu berauben. Wo iſt der Mann, der zu ſolch einer Maßregel rathen kann? Mylords! Seine Majeſtät iſt Erbfolger in einem Reiche, ſo mächtig an Ausdehnung als unbeſcholten an ſeinem Rufe. Sollen wir den Glanz dieſer Nation durch eine ſchimpfliche Übergabe ihrer Rechte und ſchönſten Beſitzthümer beflecken? Soll dieſes große Königreich, welches die däniſchen Beutezüge, die ſchotti- ſchen Einfälle und die normänniſche Eroberung überlebt, das die furchtbare Invaſion der ſpaniſchen Armada beſtan- den hat, nun dem Hauſe Bourbon zu Füßen fallen? Ge- wiß, Mylords, dieſes Volk iſt nicht mehr was es war.
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men, um meine Schuldigkeit zu erfüllen und über einen
Gegenſtand zu reden, der mir ſo innig am Herzen liegt.
Ich bin alt und ſchwach, habe einen Fuß, mehr als einen
Fuß im Grabe; ich bin aus dem Bette aufgeſtanden, um
in der Sache meines Vaterlandes hier zu ſtehen, vielleicht
um niemals mehr in dieſem Hauſe zu reden. Mylords,
ſprach er mit allmählig ſteigender Kraft, ich freue mich daß
das Grab mich noch nicht eingeſchloſſen hat, daß ich noch
lebe, um meine Stimme zu erheben gegen die Zerſtückelung
dieſes alten herrlichen Reiches. Niedergedrückt von Gebre-
chen wie ich bin reicht meine Kraft wenig aus zum Beiſtande
für mein Vaterland in dieſer gefährlichen Zeitlage; allein,
Mylords, ſo lange ich meiner Sinne und meines Gedächt-
niſſes mächtig bin, werde ich nimmermehr meine Stimme
dazu geben, den königlichen Sproſſen des Hauſes Braun-
ſchweig, die Erben der Prinzeſſin Sophia ihres ſchönſten
Erbtheiles zu berauben. Wo iſt der Mann, der zu ſolch
einer Maßregel rathen kann? Mylords! Seine Majeſtät
iſt Erbfolger in einem Reiche, ſo mächtig an Ausdehnung
als unbeſcholten an ſeinem Rufe. Sollen wir den Glanz
dieſer Nation durch eine ſchimpfliche Übergabe ihrer Rechte
und ſchönſten Beſitzthümer beflecken? Soll dieſes große
Königreich, welches die däniſchen Beutezüge, die ſchotti-
ſchen Einfälle und die normänniſche Eroberung überlebt,
das die furchtbare Invaſion der ſpaniſchen Armada beſtan-
den hat, nun dem Hauſe Bourbon zu Füßen fallen? Ge-
wiß, Mylords, dieſes Volk iſt nicht mehr was es war.
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Dahlmann, Friedrich Christoph: Geschichte der französischen Revolution bis auf die Stiftung der Republik. Leipzig, 1845, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dahlmann_geschichte_1845/83>, abgerufen am 28.11.2024.
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