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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 4. Straßburg, 1653.

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Predigt.
het/ daß es drey vnterschiedliche Personen gewesen/ darvon zeugen die vn-
terschiedliche Handlungen vnnd eusserliche Zeichen/ der Vatter redet
durch eine vernemliche Stimm: der Sohn stehet im Jordan in seinem an-
genommenen Fleisch/ der heilige Geist fähret herab in der Taub. Damit
man aber an dieser Erscheinung desto weniger zweifflen möge/ ist dieselbeMat. 17, 1. 2.
3. 4. 5.

auff dem heiligen Berg widerholet worden mitten im Lauff des Predigamts
Christi/ allwo sich abermal die drey Personen der Gottheit gefunden: der
Vatter mit verständlichen Worten auß der Wolcken redend: der Sohn auf
dem heiligen Berge in verelärtem Leibe/ der heilige Geist in einer liechten
Wolcken. Vnd hat daselbst vnser Heyland seine drey Jünger/ als jrdische
Zeugen/ zu sich nemen wollen/ daß Petrus mit Worten vnd Schrifften/2. Pet. 1, 18.
Act. 12, 2.
Ioh. 1, 14. &
1. Ioh. 1, 3.
1. Ioh.
5, 7.

Jacobus mit seinem Blut vnd Johannes auch mit Schrifften von dieser
Erscheinung zeugete; drey sind/ also schreibt St. Johannes auß eigner
Erfahrung/ die da zeugen im Himmel/ der Vatter/ das Wort/ vnd
der H. Geist/ vnd dise drey sind eins:
Allwo/ wie viel Zeugen/ so viel
Personen auch benamset werden. Darauff gefolget die dritte Erscheinung
am Ende des Wandels Christi/ als er kurtz vor seinem Leiden seinen himm-
lischen Vatter bittet/ daß er seinen Namen verclären wolte/ da erschallet
eine Stimme vom Himmel: Jch hab jhn vercläret/ vnd will jhnIoh. 12, 28.
abermal verclären. Redet also der Vatter durch den Geist seines
Mundes zu dem Sohn; auff welche herrliche vnd Majestätische Offenba-
rung Christus der HErr auch den Tauffbund dergestalt gegründet/ daß er
seinen Jüngern befohlen vnd gesagt: Gehet hin/ vnd lehret alle Völ-Mat. 28, 19.
cker/ vnd tauffet sie im Namen des Vatters/ des Sohns/ vnd des
heiligen Geistes.

Folget das ander Stuck/ Trinitatis differentia, der Vnterscheid
der Personen in der Dreyfaltigkeit: derselb ist nun nicht 1. Nominalis aut
rationis,
ein bloser Vnterscheid der Namen oder ein von der Vernunfft
ertichteter Vnterscheid/ wie etwan die Heyden von jhren Göttern gehal-
ten/ oder wie Sabellius vor Zeiten geschwärmet; dann wann das were/vid. Senec.
de benef. c.
7. l.
4.

vnnd kein real Vnterscheid zwischen Vatter vnd Sohn vnd heiligen
Geist were/ so müste auch der Vatter vnd der heilige Geist für vns gelitten
haben; wann der Vatter vnd Sohn eine Person weren/ pos to men aposel-
lein [fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt] to aposellesthai, [fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt] theoreis thai dia sarkos? das ist/ wie were dann das
Senden vnd das Gesandt/ vnd im Fleisch gesehen werden/ zu vnterscheiden?
wie Athanasius redet. Viel mehr bleibets darbey/ wie wir in den also ge-Tom. 1.
contra Sa-
bell p.
508.

nanten Symbolo Athanasii bekennen: Ein andere Person ist der

Vatter/
L l

Predigt.
het/ daß es drey vnterſchiedliche Perſonen geweſen/ darvon zeugen die vn-
terſchiedliche Handlungen vnnd euſſerliche Zeichen/ der Vatter redet
durch eine vernemliche Stimm: der Sohn ſtehet im Jordan in ſeinem an-
genommenen Fleiſch/ der heilige Geiſt faͤhret herab in der Taub. Damit
man aber an dieſer Erſcheinung deſto weniger zweifflen moͤge/ iſt dieſelbeMat. 17, 1. 2.
3. 4. 5.

auff dem heiligẽ Berg widerholet worden mitten im Lauff des Predigamts
Chriſti/ allwo ſich abermal die drey Perſonen der Gottheit gefunden: der
Vatter mit verſtaͤndlichẽ Worten auß der Wolcken redend: der Sohn auf
dem heiligen Berge in verelaͤrtem Leibe/ der heilige Geiſt in einer liechten
Wolcken. Vnd hat daſelbſt vnſer Heyland ſeine drey Juͤnger/ als jrdiſche
Zeugen/ zu ſich nemen wollen/ daß Petrus mit Worten vnd Schrifften/2. Pet. 1, 18.
Act. 12, 2.
Ioh. 1, 14. &
1. Ioh. 1, 3.
1. Ioh.
5, 7.

Jacobus mit ſeinem Blut vnd Johannes auch mit Schrifften von dieſer
Erſcheinung zeugete; drey ſind/ alſo ſchreibt St. Johannes auß eigner
Erfahrung/ die da zeugen im Him̃el/ der Vatter/ das Wort/ vnd
der H. Geiſt/ vnd diſe drey ſind eins:
Allwo/ wie viel Zeugen/ ſo viel
Perſonen auch benamſet werden. Darauff gefolget die dritte Erſcheinung
am Ende des Wandels Chriſti/ als er kurtz vor ſeinem Leiden ſeinen himm-
liſchen Vatter bittet/ daß er ſeinen Namen verclaͤren wolte/ da erſchallet
eine Stimme vom Himmel: Jch hab jhn verclaͤret/ vnd will jhnIoh. 12, 28.
abermal verclaͤren. Redet alſo der Vatter durch den Geiſt ſeines
Mundes zu dem Sohn; auff welche herrliche vnd Majeſtaͤtiſche Offenba-
rung Chriſtus der HErr auch den Tauffbund dergeſtalt gegruͤndet/ daß er
ſeinen Juͤngern befohlen vnd geſagt: Gehet hin/ vnd lehret alle Voͤl-Mat. 28, 19.
cker/ vnd tauffet ſie im Namen des Vatters/ des Sohns/ vnd des
heiligen Geiſtes.

Folget das ander Stuck/ Trinitatis differentia, der Vnterſcheid
der Perſonen in der Dreyfaltigkeit: derſelb iſt nun nicht 1. Nominalis aut
rationis,
ein bloſer Vnterſcheid der Namen oder ein von der Vernunfft
ertichteter Vnterſcheid/ wie etwan die Heyden von jhren Goͤttern gehal-
ten/ oder wie Sabellius vor Zeiten geſchwaͤrmet; dann wann das were/vid. Senec.
de benef. c.
7. l.
4.

vnnd kein real Vnterſcheid zwiſchen Vatter vnd Sohn vnd heiligen
Geiſt were/ ſo muͤſte auch der Vatter vnd der heilige Geiſt fuͤr vns gelitten
haben; wann der Vatter vnd Sohn eine Perſon weren/ πὣς τὸ μὲν ἀποςέλ-
λειν [fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt] τὸ ἀποςέλλεσϑαι, [fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt] ϑεωϱεῖσ ϑαι διὰ σαϱκὸς? das iſt/ wie were dann das
Senden vnd das Geſandt/ vnd im Fleiſch geſehen werden/ zu vnterſcheiden?
wie Athanaſius redet. Viel mehr bleibets darbey/ wie wir in den alſo ge-Tom. 1.
contra Sa-
bell p.
508.

nanten Symbolo Athanaſii bekennen: Ein andere Perſon iſt der

Vatter/
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[265/0283] Predigt. het/ daß es drey vnterſchiedliche Perſonen geweſen/ darvon zeugen die vn- terſchiedliche Handlungen vnnd euſſerliche Zeichen/ der Vatter redet durch eine vernemliche Stimm: der Sohn ſtehet im Jordan in ſeinem an- genommenen Fleiſch/ der heilige Geiſt faͤhret herab in der Taub. Damit man aber an dieſer Erſcheinung deſto weniger zweifflen moͤge/ iſt dieſelbe auff dem heiligẽ Berg widerholet worden mitten im Lauff des Predigamts Chriſti/ allwo ſich abermal die drey Perſonen der Gottheit gefunden: der Vatter mit verſtaͤndlichẽ Worten auß der Wolcken redend: der Sohn auf dem heiligen Berge in verelaͤrtem Leibe/ der heilige Geiſt in einer liechten Wolcken. Vnd hat daſelbſt vnſer Heyland ſeine drey Juͤnger/ als jrdiſche Zeugen/ zu ſich nemen wollen/ daß Petrus mit Worten vnd Schrifften/ Jacobus mit ſeinem Blut vnd Johannes auch mit Schrifften von dieſer Erſcheinung zeugete; drey ſind/ alſo ſchreibt St. Johannes auß eigner Erfahrung/ die da zeugen im Him̃el/ der Vatter/ das Wort/ vnd der H. Geiſt/ vnd diſe drey ſind eins: Allwo/ wie viel Zeugen/ ſo viel Perſonen auch benamſet werden. Darauff gefolget die dritte Erſcheinung am Ende des Wandels Chriſti/ als er kurtz vor ſeinem Leiden ſeinen himm- liſchen Vatter bittet/ daß er ſeinen Namen verclaͤren wolte/ da erſchallet eine Stimme vom Himmel: Jch hab jhn verclaͤret/ vnd will jhn abermal verclaͤren. Redet alſo der Vatter durch den Geiſt ſeines Mundes zu dem Sohn; auff welche herrliche vnd Majeſtaͤtiſche Offenba- rung Chriſtus der HErr auch den Tauffbund dergeſtalt gegruͤndet/ daß er ſeinen Juͤngern befohlen vnd geſagt: Gehet hin/ vnd lehret alle Voͤl- cker/ vnd tauffet ſie im Namen des Vatters/ des Sohns/ vnd des heiligen Geiſtes. Mat. 17, 1. 2. 3. 4. 5. 2. Pet. 1, 18. Act. 12, 2. Ioh. 1, 14. & 1. Ioh. 1, 3. 1. Ioh. 5, 7. Ioh. 12, 28. Mat. 28, 19. Folget das ander Stuck/ Trinitatis differentia, der Vnterſcheid der Perſonen in der Dreyfaltigkeit: derſelb iſt nun nicht 1. Nominalis aut rationis, ein bloſer Vnterſcheid der Namen oder ein von der Vernunfft ertichteter Vnterſcheid/ wie etwan die Heyden von jhren Goͤttern gehal- ten/ oder wie Sabellius vor Zeiten geſchwaͤrmet; dann wann das were/ vnnd kein real Vnterſcheid zwiſchen Vatter vnd Sohn vnd heiligen Geiſt were/ ſo muͤſte auch der Vatter vnd der heilige Geiſt fuͤr vns gelitten haben; wann der Vatter vnd Sohn eine Perſon weren/ πὣς τὸ μὲν ἀποςέλ- λειν _ τὸ ἀποςέλλεσϑαι, _ ϑεωϱεῖσ ϑαι διὰ σαϱκὸς? das iſt/ wie were dann das Senden vnd das Geſandt/ vnd im Fleiſch geſehen werden/ zu vnterſcheiden? wie Athanaſius redet. Viel mehr bleibets darbey/ wie wir in den alſo ge- nanten Symbolo Athanaſii bekennen: Ein andere Perſon iſt der Vatter/ vid. Senec. de benef. c. 7. l. 4. Tom. 1. contra Sa- bell p. 508. L l

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 4. Straßburg, 1653, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus04_1653/283>, abgerufen am 21.11.2024.