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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 4. Straßburg, 1653.

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Predigt.
sen ist gut/ darumb ist das höchste Wesen das höchste Gut. Wie dann
der HErr zu Mose spricht: Jch will fur deinem Angesicht her/ al-Exod. 33,
19.
vid. Luth.
tom. 8, p.

175.

le meine Güte gehen lassen. Was nun sonst von dem höchsten Gut
kan begehrt vnd gehoffet werden/ das findet sich bey vnserm fürhabenden
himlischen Wirth Christo dem Herrn im höchsten ja vnvergleichlichsten
Grad. Diser Würth ist autarkestatos, der allerbegnugenste vnd voll-
kommenste/
für sich anendees, durch auß keines Dings bedürfftig/ der
völlig sättiget/ bey dem alle fülle zu finden: Ausser welchem kein Gut sät-
tiget. Kunst/ Gunst/ Gelt/ Ehr vnd was die Welt hoch hält/ lösen
zwar einander ab/ wer das eine hat/ der hat nicht Ruh biß er deß andern
auch fähig worden: aber dannoch sättiget keines vnter denselben. Die-
ser Würth ist der allerbeständigste: alles ist sonst flüchtig wie Pflaum-
federn/ der Reichthumb weicht/ der Mammon wird ein Mameluck an
seinen Liebhabern/ wie der gegenwertige Krieg vnd dessen rubrica einen
sattsamen Commentarium vnd Gedenckbuch an die Hand gibt; Ebener
massen ist das Gelt kein beharrlicher Freund/ wanns zum treffen kompt/
nemlich zum Todt: wie die Läuß vom Kopff lauffen/ also verläßt Gelt vnd
Gut auch den Menschen/ vnd hält nit bey ihm. Er ist edistos, der lieb-
lichste vnd freundlichste Gastherr/
bey welchem die lieblichkeit vnd
holdseligkeit kein Ende hat; Salomon/ da er alle Weltfrewd abgenutzt
vnd außgekostet/ dancket er endlich derselben ab mit dem berühmten Ab-
scheid/ Vanitas Vanitatum, Es ist alles gantz eytel: Nicht macht esEccl. 12, 8.
Sap.
13, 3.

also vnser Würth/ Gott der HErr/ der aller Schöne Meister ist bey wel-
chem Gutthätig-Freygäbig- vnd Freundlichkeit nimmer verseuget. Er
ist allwissend: seine Augen sahen Jacob wol/ da er noch vnbereitetPs. 139, 16.
war: Allmächtig/ der dem ohnmächtigen Strohalm Esau/ welcher
sich wider seinen Bruder Jacob aufflehnete/ genugsam gewachsen: ge-Gen. 32, 6.
recht/ der einem jeden vergilt/ nach dem ers verdienet: Allgegenwär-Ps. 62, 13.
tig/ der allerreichste vnd freygebigste HErr/ der keine Jrten von
vns begehrt/ sondern vns frey halt. Bistu o lieber Christ vertrieben/
vnd wanderst im Elend herumb/ sihe/ Gott der HErr dein lieber Hey-
land Christus ist dein Würth vnd Gastgeb/ der dich auffnimbt: bist du
ein Knecht/ er ist dein Vatter. Wanderstu bey Nacht/ bey ihm ist das hel-
le Liecht/ er ist der rechte Jacobsstern: bistu müd vnd laß/ er ist deine Ruhe:
bistuarm vnd dürfftig/ er ist dein Reichthumb vnd volle genüge/ du kanst
dem lieben Assaph getrost nachsprechen: HERR wann ich nur dichPs. 73, 25,
26.

hab
D ij

Predigt.
ſen iſt gut/ darumb iſt das hoͤchſte Weſen das hoͤchſte Gut. Wie dann
der HErꝛ zu Moſe ſpricht: Jch will fůr deinem Angeſicht her/ al-Exod. 33,
19.
vid. Luth.
tom. 8, p.

175.

le meine Guͤte gehen laſſen. Was nun ſonſt von dem hoͤchſten Gut
kan begehrt vnd gehoffet werden/ das findet ſich bey vnſerm fürhabenden
himliſchen Wirth Chriſto dem Herꝛn im hoͤchſten ja vnvergleichlichſten
Grad. Diſer Wuͤrth iſt ἀυταϱκέϛατος, der allerbegnůgenſte vnd voll-
kommenſte/
fuͤr ſich ἀνενδεὴς, durch auß keines Dings beduͤrfftig/ der
voͤllig ſaͤttiget/ bey dem alle fuͤlle zu finden: Auſſer welchem kein Gut ſaͤt-
tiget. Kunſt/ Gunſt/ Gelt/ Ehr vnd was die Welt hoch haͤlt/ loͤſen
zwar einander ab/ wer das eine hat/ der hat nicht Ruh biß er deß andern
auch faͤhig worden: aber dannoch ſaͤttiget keines vnter denſelben. Die-
ſer Wuͤrth iſt der allerbeſtaͤndigſte: alles iſt ſonſt fluͤchtig wie Pflaum-
federn/ der Reichthumb weicht/ der Mammon wird ein Mameluck an
ſeinen Liebhabern/ wie der gegenwertige Krieg vnd deſſen rubrica einen
ſattſamen Commentarium vnd Gedenckbuch an die Hand gibt; Ebener
maſſen iſt das Gelt kein beharꝛlicher Freund/ wanns zum treffen kompt/
nemlich zum Todt: wie die Laͤuß vom Kopff lauffen/ alſo verlaͤßt Gelt vnd
Gut auch den Menſchen/ vnd haͤlt nit bey ihm. Er iſt ἥδιϛος, der lieb-
lichſte vnd freundlichſte Gaſtherꝛ/
bey welchem die lieblichkeit vnd
holdſeligkeit kein Ende hat; Salomon/ da er alle Weltfrewd abgenutzt
vnd außgekoſtet/ dancket er endlich derſelben ab mit dem beruͤhmten Ab-
ſcheid/ Vanitas Vanitatum, Es iſt alles gantz eytel: Nicht macht esEccl. 12, 8.
Sap.
13, 3.

alſo vnſer Wuͤrth/ Gott der HErꝛ/ der aller Schoͤne Meiſter iſt bey wel-
chem Gutthaͤtig-Freygaͤbig- vnd Freundlichkeit nimmer verſeuget. Er
iſt allwiſſend: ſeine Augen ſahen Jacob wol/ da er noch vnbereitetPſ. 139, 16.
war: Allmächtig/ der dem ohnmaͤchtigen Strohalm Eſau/ welcher
ſich wider ſeinen Bruder Jacob aufflehnete/ genugſam gewachſen: ge-Gen. 32, 6.
recht/ der einem jeden vergilt/ nach dem ers verdienet: Allgegenwaͤr-Pſ. 62, 13.
tig/ der allerreichſte vnd freygebigſte HErꝛ/ der keine Jrten von
vns begehrt/ ſondern vns frey halt. Biſtu o lieber Chriſt vertrieben/
vnd wanderſt im Elend herumb/ ſihe/ Gott der HErꝛ dein lieber Hey-
land Chriſtus iſt dein Wuͤrth vnd Gaſtgeb/ der dich auffnimbt: biſt du
ein Knecht/ er iſt dein Vatter. Wanderſtu bey Nacht/ bey ihm iſt das hel-
le Liecht/ er iſt der rechte Jacobsſtern: biſtu muͤd vnd laß/ er iſt deine Ruhe:
biſtuarm vnd duͤrfftig/ er iſt dein Reichthumb vnd volle genuͤge/ du kanſt
dem lieben Aſſaph getroſt nachſprechen: HERR wann ich nur dichPſ. 73, 25,
26.

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 4. Straßburg, 1653, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus04_1653/45>, abgerufen am 03.12.2024.