Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 5. Straßburg, 1654.Die Sieben vnd zwantzigste Tag vber dem Gibel deß Hausses seines Vatters gesessen/ da durch dasIustin. l. 12.zweyfache Reich in Europa vnd Asia angedeutet worden. 6. ob Evangelium tergeminum, weileben auff denselbigen Tag der Vatter Philippus drey gute Zeitungen bekommen; daß Parmenio die Illyricos geschla- gen: Er Philippus zu Olympis das Beste gewunnen: vnd das jhm ein Sohn gebohren; darauß der Vatter geschlossen/ daß der Sohn werde deß- wegen Vnüberwindlich seyn/ weil auff seinen Geburtstag so viel victori- en vnd herrliche Thaten sich begeben. Aber was sollen diese Geburt-Aben- thewren eines sündlichen Menschen/ welcher ein rechter Welt-Rauber vnd Mordbrenner worden; als ein Zorn-Ruthe deß Allmächtigen Gottes; ge- gen den Christlichen Weyhenacht Wundern deß Welt Heilands? Viel sonder vnd wunderbahrer/ ja mit höhern vnd mehrern Geheim- Wir haben so viel gewisse omina, das ist/ Propheceyungen vnd erschei- Jn den Römischen Geschichten lieset man von einem seltzamen Aben- thewer/
Die Sieben vnd zwantzigſte Tag vber dem Gibel deß Hauſſes ſeines Vatters geſeſſen/ da durch dasIuſtin. l. 12.zweyfache Reich in Europa vnd Aſia angedeutet worden. 6. ob Evangelium tergeminum, weileben auff denſelbigen Tag der Vatter Philippus drey gute Zeitungen bekommen; daß Parmenio die Illyricos geſchla- gen: Er Philippus zu Olympis das Beſte gewunnen: vnd das jhm ein Sohn gebohren; darauß der Vatter geſchloſſen/ daß der Sohn werde deß- wegen Vnuͤberwindlich ſeyn/ weil auff ſeinen Geburtstag ſo viel victori- en vnd herꝛliche Thaten ſich begeben. Aber was ſollen dieſe Geburt-Aben- thewren eines ſuͤndlichen Menſchen/ welcher ein rechter Welt-Rauber vnd Mordbrenner worden; als ein Zorn-Ruthe deß Allmaͤchtigen Gottes; ge- gen den Chriſtlichen Weyhenacht Wundern deß Welt Heilands? Viel ſonder vnd wunderbahrer/ ja mit hoͤhern vnd mehrern Geheim- Wir haben ſo viel gewiſſe omina, das iſt/ Propheceyungen vnd erſchei- Jn den Roͤmiſchen Geſchichten lieſet man von einem ſeltzamen Aben- thewer/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0396" n="912"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Sieben vnd zwantzigſte</hi></fw><lb/> Tag vber dem Gibel deß Hauſſes ſeines Vatters geſeſſen/ da durch das<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Iuſtin. l.</hi> 12.</note>zweyfache Reich in <hi rendition="#aq">Europa</hi> vnd <hi rendition="#aq">Aſia</hi> angedeutet worden. 6. <hi rendition="#aq">ob Evangelium<lb/> tergeminum,</hi> <hi rendition="#fr">weileben auff denſelbigen Tag der Vatter Philippus<lb/> drey gute Zeitungen bekommen;</hi> daß <hi rendition="#aq">Parmenio</hi> die <hi rendition="#aq">Illyricos</hi> geſchla-<lb/> gen: Er <hi rendition="#aq">Philippus</hi> zu <hi rendition="#aq">Olympis</hi> das Beſte gewunnen: vnd das jhm ein<lb/> Sohn gebohren; darauß der Vatter geſchloſſen/ daß der Sohn werde deß-<lb/> wegen Vnuͤberwindlich ſeyn/ weil auff ſeinen Geburtstag ſo viel <hi rendition="#aq">victori-<lb/> en</hi> vnd herꝛliche Thaten ſich begeben. Aber was ſollen dieſe Geburt-Aben-<lb/> thewren eines ſuͤndlichen Menſchen/ welcher ein rechter Welt-Rauber vnd<lb/> Mordbrenner worden; als ein Zorn-Ruthe deß Allmaͤchtigen Gottes; ge-<lb/> gen den Chriſtlichen Weyhenacht Wundern deß Welt Heilands?</p><lb/> <p>Viel ſonder vnd wunderbahrer/ ja mit hoͤhern vnd mehrern Geheim-<lb/> nuͤs-reichen <hi rendition="#aq">ominibus</hi> iſt das aller Edelſte Kind/ <hi rendition="#fr">Gott von Gott</hi> <hi rendition="#aq">&c.</hi><lb/><hi rendition="#fr">Jeſus</hi> an dieſe Welt gebohren worden; von deſſen Geburt die Propheten<lb/> geweiſſaget; alle Heiligen ſich darnach geſehnet/ ſo mit ſonderbahren Mira-<lb/> clen vnd Wunderwercken verbunden geweſt. Die Watheit darff keiner Lugẽ<lb/> oder doch keiner zweiffelhafftigen <hi rendition="#aq">miraculen/</hi> als ſolte zu Rom vmb die Zeit/<lb/> da Chriſtus gebohren/ einen gantzen Tag Oehl auß der Erden gefloſſen<lb/> ſeyn/ deß <hi rendition="#aq">Apollinis oraculum</hi> verſtummet ſeyn; ein Altar dem erſt gebohr-<lb/> nen Sohn Gottes vom <hi rendition="#aq">Auguſto</hi> auffgerichtet worden/ weil jhm Maria mit<lb/> einem Kind in der Lufft erſchienen: Jani Kirch beſchloſſen: alle Schuld-<lb/> buͤcher verbrennet; die Sonn mit einem Circul/ wie ein Regenbogen vmb-<lb/> geben geweſt am hellen Himmel/ wie <hi rendition="#aq">Oroſius</hi> ſchreibt <hi rendition="#aq">Baronius</hi> wancket hie-<lb/> gibt dem <hi rendition="#aq">Oroſio</hi> eine <hi rendition="#aq">correction</hi> vnd Harrupff.</p><lb/> <p>Wir haben ſo viel gewiſſe <hi rendition="#aq">omina,</hi> das iſt/ Propheceyungen vnd erſchei-<lb/> nungen/ daß wir der Spaͤnigen vnd vngegruͤndeten wol entrahten moͤ-<lb/> gen/ der Stern/ welcher vor den Weiſen hergeleuchtet/ die Evangeliſche<lb/> verkuͤndigung Gabriels/ vnd der Engelgeſang/ daruͤber wir vns zur Wei-<lb/> henachtzeit erfrewen/ vnd welches der groͤſten Wunder eines/ <hi rendition="#fr">ſo iſt Gott</hi><lb/><note place="left">1. <hi rendition="#aq">Tim.</hi> 3, 16</note><hi rendition="#fr">offenbahret im Fleiſch/</hi> Gott vnd Menſch in einer Perſohn erſchienen/<lb/> der ewige/ ſelbſtaͤndige Gott in einem Menſchen gleichſam abcontrofeiet<lb/> worden/ gleich wie ein Bild in einem Siegelring oder in Wachs buſſirt;<lb/> eine Mutter vnd doch eine Jungfraw? ein Zweig/ der in jhrem Leib ent-<lb/> ſproſſen/ davon ein groſſer Cedernbaum worden/ der die gantze Welt er-<lb/> fuͤllet vnd vberſchattet/ vnd in ewigkeit nun vnd nimmermehr kan außge-<lb/> wurtzelt werden.</p><lb/> <p>Jn den Roͤmiſchen Geſchichten lieſet man von einem ſeltzamen Aben-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">thewer/</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [912/0396]
Die Sieben vnd zwantzigſte
Tag vber dem Gibel deß Hauſſes ſeines Vatters geſeſſen/ da durch das
zweyfache Reich in Europa vnd Aſia angedeutet worden. 6. ob Evangelium
tergeminum, weileben auff denſelbigen Tag der Vatter Philippus
drey gute Zeitungen bekommen; daß Parmenio die Illyricos geſchla-
gen: Er Philippus zu Olympis das Beſte gewunnen: vnd das jhm ein
Sohn gebohren; darauß der Vatter geſchloſſen/ daß der Sohn werde deß-
wegen Vnuͤberwindlich ſeyn/ weil auff ſeinen Geburtstag ſo viel victori-
en vnd herꝛliche Thaten ſich begeben. Aber was ſollen dieſe Geburt-Aben-
thewren eines ſuͤndlichen Menſchen/ welcher ein rechter Welt-Rauber vnd
Mordbrenner worden; als ein Zorn-Ruthe deß Allmaͤchtigen Gottes; ge-
gen den Chriſtlichen Weyhenacht Wundern deß Welt Heilands?
Iuſtin. l. 12.
Viel ſonder vnd wunderbahrer/ ja mit hoͤhern vnd mehrern Geheim-
nuͤs-reichen ominibus iſt das aller Edelſte Kind/ Gott von Gott &c.
Jeſus an dieſe Welt gebohren worden; von deſſen Geburt die Propheten
geweiſſaget; alle Heiligen ſich darnach geſehnet/ ſo mit ſonderbahren Mira-
clen vnd Wunderwercken verbunden geweſt. Die Watheit darff keiner Lugẽ
oder doch keiner zweiffelhafftigen miraculen/ als ſolte zu Rom vmb die Zeit/
da Chriſtus gebohren/ einen gantzen Tag Oehl auß der Erden gefloſſen
ſeyn/ deß Apollinis oraculum verſtummet ſeyn; ein Altar dem erſt gebohr-
nen Sohn Gottes vom Auguſto auffgerichtet worden/ weil jhm Maria mit
einem Kind in der Lufft erſchienen: Jani Kirch beſchloſſen: alle Schuld-
buͤcher verbrennet; die Sonn mit einem Circul/ wie ein Regenbogen vmb-
geben geweſt am hellen Himmel/ wie Oroſius ſchreibt Baronius wancket hie-
gibt dem Oroſio eine correction vnd Harrupff.
Wir haben ſo viel gewiſſe omina, das iſt/ Propheceyungen vnd erſchei-
nungen/ daß wir der Spaͤnigen vnd vngegruͤndeten wol entrahten moͤ-
gen/ der Stern/ welcher vor den Weiſen hergeleuchtet/ die Evangeliſche
verkuͤndigung Gabriels/ vnd der Engelgeſang/ daruͤber wir vns zur Wei-
henachtzeit erfrewen/ vnd welches der groͤſten Wunder eines/ ſo iſt Gott
offenbahret im Fleiſch/ Gott vnd Menſch in einer Perſohn erſchienen/
der ewige/ ſelbſtaͤndige Gott in einem Menſchen gleichſam abcontrofeiet
worden/ gleich wie ein Bild in einem Siegelring oder in Wachs buſſirt;
eine Mutter vnd doch eine Jungfraw? ein Zweig/ der in jhrem Leib ent-
ſproſſen/ davon ein groſſer Cedernbaum worden/ der die gantze Welt er-
fuͤllet vnd vberſchattet/ vnd in ewigkeit nun vnd nimmermehr kan außge-
wurtzelt werden.
1. Tim. 3, 16
Jn den Roͤmiſchen Geſchichten lieſet man von einem ſeltzamen Aben-
thewer/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |