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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 5. Straßburg, 1654.

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Predigt.
Gesellschafft erquicket/ so ist er doch nimmer so truncken von himmlischer Freu-
den/ daß er nicht auch an seine beträngte/ verfolgte Gliedmassen auff Erden
gedencken solt/ vnd sie seiner Gnaden-schutz Gegenwart berauben.

Darumb dann ferner III. Dieser Jesus von Nazareth/ der da-
mal nach seiner Menschheit warhafftig im Himmel gewest/ der
hat sich zugleich gegenwertig erzeiget auff dem Wege nach Da-
masco/
davon zeugen 1. Lux praesentissima, das Liecht so nah/ daß
es auch Saulo seine augen verblendet/ welches ihn vnd seine Ge-
färten vmbleuchtet
; Wo das Kleid vnd das Hauß ist/ da ist der Be-
wohner/ das Liecht ist das Kleid vnd Wohnung Gottes/ Liecht ist deinPs. 104, 2.
1. Tim.
6,
15. 16.

Kleid/ das du anhast. Der Selige vnd allein Gewaltige/ der
König aller Könige/ vnd HErr aller Herren/ der allein Vnsterb-
ligkeit hat/ der wohnet in einem Liecht/ da niemand zukommen
kan.
Gleich wie nun auß der gegenwärtigen Feuer-säulen Blitz GottesExod. 13,
21.
Matth.
17,
2. 3.

Gegenwart zuschliessen gewest/ ebenmessig auch auß der Verklärung deß
Herrn Christi/ Da sein Angesichte leuchtet wie die Sonne/ vnd
seine Kleider wurden weiß als ein Liecht/ vnd sihe/ da erschien
ihnen Moses vnd Elias/ die redeten mit ihm.
Alfo auch allhie/ wo
Christi Liecht ist/ da ist er selbs.

Vngeachtet dessen/ was hie Chamier außstreuet/ der da vorgibet. EsChamier
c. 6. de cor-
pore Chri-
sti p.
112.

seye zwar das Liecht nahe Paulo erschienen/ aber nicht der Leib Christi/
dann ja auch der Sonnen Liecht einem Menschen nahe seyn kan/ dero Cör-
per ferne droben im Himmel/ da doch ein anders ist das Liecht in der Son-
nen/ ein anders das Liecht von der Sonnen: Dann ja auch freylich/ wann
der Sonnen eygene immerwohnende Glantz/ darinnen sie prangt als in
einem Schmuck/ hienieden auff Erden erschiene/ würde niemand lengnen
können/ der Sonnen Gegenwart; ein anders ist lux, ein anders lumen, ein
anders der vnerträgliche Sonnen-glantz/ lux primiriva, ein anders lumen
derivatum,
daß sich sehen lasset/ hie aber Liecht mit der Sonnen!

2. Sensus, visus & auditus, die eusserlichen Sinne deßBernh. ser-
mon. 1. de
Convers.
Pauli.

Gesichts vnd Gehöres; Non est dubitare de veritate (sagt Bernhar-
dus) quae se ingerit per vtrasque fenestras oculorum auriumque;
Was
man sihet vnd höret/ daran soll man nicht zweiffeln/ daß es zugegen sey;
Gleich wie auß der Stimme im Heiligthumb Gottes Gegenwart abzuneh-
men gewest; dann wann Moses in die Hütten deß Stiffts gieng/

daß
h h h iij

Predigt.
Geſellſchafft erquicket/ ſo iſt er doch nimmer ſo truncken von him̃liſcher Freu-
den/ daß er nicht auch an ſeine betraͤngte/ verfolgte Gliedmaſſen auff Erden
gedencken ſolt/ vnd ſie ſeiner Gnaden-ſchutz Gegenwart berauben.

Darumb dann ferner III. Dieſer Jeſus von Nazareth/ der da-
mal nach ſeiner Menſchheit warhafftig im Himmel geweſt/ der
hat ſich zugleich gegenwertig erzeiget auff dem Wege nach Da-
maſco/
davon zeugen 1. Lux præſentiſſima, das Liecht ſo nah/ daß
es auch Saulo ſeine augẽ verblendet/ welches ihn vnd ſeine Ge-
faͤrten vmbleuchtet
; Wo das Kleid vnd das Hauß iſt/ da iſt der Be-
wohner/ das Liecht iſt das Kleid vnd Wohnung Gottes/ Liecht iſt deinPſ. 104, 2.
1. Tim.
6,
15. 16.

Kleid/ das du anhaſt. Der Selige vnd allein Gewaltige/ der
Koͤnig aller Koͤnige/ vnd HErr aller Herren/ der allein Vnſterb-
ligkeit hat/ der wohnet in einem Liecht/ da niemand zukommen
kan.
Gleich wie nun auß der gegenwaͤrtigen Feuer-ſaͤulen Blitz GottesExod. 13,
21.
Matth.
17,
2. 3.

Gegenwart zuſchlieſſen geweſt/ ebenmeſſig auch auß der Verklaͤrung deß
Herrn Chriſti/ Da ſein Angeſichte leuchtet wie die Sonne/ vnd
ſeine Kleider wurden weiß als ein Liecht/ vnd ſihe/ da erſchien
ihnen Moſes vnd Elias/ die redeten mit ihm.
Alfo auch allhie/ wo
Chriſti Liecht iſt/ da iſt er ſelbs.

Vngeachtet deſſen/ was hie Chamier außſtreuet/ der da vorgibet. EsChamier
c. 6. de cor-
pore Chri-
ſti p.
112.

ſeye zwar das Liecht nahe Paulo erſchienen/ aber nicht der Leib Chriſti/
dann ja auch der Sonnen Liecht einem Menſchen nahe ſeyn kan/ dero Coͤr-
per ferne droben im Himmel/ da doch ein anders iſt das Liecht in der Son-
nen/ ein anders das Liecht von der Sonnen: Dann ja auch freylich/ wann
der Sonnen eygene immerwohnende Glantz/ darinnen ſie prangt als in
einem Schmuck/ hienieden auff Erden erſchiene/ wuͤrde niemand lengnen
koͤnnen/ der Sonnen Gegenwart; ein anders iſt lux, ein anders lumen, ein
anders der vnertraͤgliche Sonnen-glantz/ lux primiriva, ein anders lumen
derivatum,
daß ſich ſehen laſſet/ hie aber Liecht mit der Sonnen!

2. Senſus, viſus & auditus, die euſſerlichen Sinne deßBernh. ſer-
mon. 1. de
Converſ.
Pauli.

Geſichts vnd Gehöres; Non eſt dubitare de veritate (ſagt Bernhar-
dus) quæ ſe ingerit per vtrasque feneſtras oculorum auriumque;
Was
man ſihet vnd hoͤret/ daran ſoll man nicht zweiffeln/ daß es zugegen ſey;
Gleich wie auß der Stimme im Heiligthumb Gottes Gegenwart abzuneh-
men geweſt; dann wann Moſes in die Huͤtten deß Stiffts gieng/

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[1165/0649] Predigt. Geſellſchafft erquicket/ ſo iſt er doch nimmer ſo truncken von him̃liſcher Freu- den/ daß er nicht auch an ſeine betraͤngte/ verfolgte Gliedmaſſen auff Erden gedencken ſolt/ vnd ſie ſeiner Gnaden-ſchutz Gegenwart berauben. Darumb dann ferner III. Dieſer Jeſus von Nazareth/ der da- mal nach ſeiner Menſchheit warhafftig im Himmel geweſt/ der hat ſich zugleich gegenwertig erzeiget auff dem Wege nach Da- maſco/ davon zeugen 1. Lux præſentiſſima, das Liecht ſo nah/ daß es auch Saulo ſeine augẽ verblendet/ welches ihn vnd ſeine Ge- faͤrten vmbleuchtet; Wo das Kleid vnd das Hauß iſt/ da iſt der Be- wohner/ das Liecht iſt das Kleid vnd Wohnung Gottes/ Liecht iſt dein Kleid/ das du anhaſt. Der Selige vnd allein Gewaltige/ der Koͤnig aller Koͤnige/ vnd HErr aller Herren/ der allein Vnſterb- ligkeit hat/ der wohnet in einem Liecht/ da niemand zukommen kan. Gleich wie nun auß der gegenwaͤrtigen Feuer-ſaͤulen Blitz Gottes Gegenwart zuſchlieſſen geweſt/ ebenmeſſig auch auß der Verklaͤrung deß Herrn Chriſti/ Da ſein Angeſichte leuchtet wie die Sonne/ vnd ſeine Kleider wurden weiß als ein Liecht/ vnd ſihe/ da erſchien ihnen Moſes vnd Elias/ die redeten mit ihm. Alfo auch allhie/ wo Chriſti Liecht iſt/ da iſt er ſelbs. Pſ. 104, 2. 1. Tim. 6, 15. 16. Exod. 13, 21. Matth. 17, 2. 3. Vngeachtet deſſen/ was hie Chamier außſtreuet/ der da vorgibet. Es ſeye zwar das Liecht nahe Paulo erſchienen/ aber nicht der Leib Chriſti/ dann ja auch der Sonnen Liecht einem Menſchen nahe ſeyn kan/ dero Coͤr- per ferne droben im Himmel/ da doch ein anders iſt das Liecht in der Son- nen/ ein anders das Liecht von der Sonnen: Dann ja auch freylich/ wann der Sonnen eygene immerwohnende Glantz/ darinnen ſie prangt als in einem Schmuck/ hienieden auff Erden erſchiene/ wuͤrde niemand lengnen koͤnnen/ der Sonnen Gegenwart; ein anders iſt lux, ein anders lumen, ein anders der vnertraͤgliche Sonnen-glantz/ lux primiriva, ein anders lumen derivatum, daß ſich ſehen laſſet/ hie aber Liecht mit der Sonnen! Chamier c. 6. de cor- pore Chri- ſti p. 112. 2. Senſus, viſus & auditus, die euſſerlichen Sinne deß Geſichts vnd Gehöres; Non eſt dubitare de veritate (ſagt Bernhar- dus) quæ ſe ingerit per vtrasque feneſtras oculorum auriumque; Was man ſihet vnd hoͤret/ daran ſoll man nicht zweiffeln/ daß es zugegen ſey; Gleich wie auß der Stimme im Heiligthumb Gottes Gegenwart abzuneh- men geweſt; dann wann Moſes in die Huͤtten deß Stiffts gieng/ daß Bernh. ſer- mon. 1. de Converſ. Pauli. h h h iij

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 5. Straßburg, 1654, S. 1165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus05_1654/649>, abgerufen am 22.11.2024.