ten/ die Königin aus Reich Arabia/ durch die Weißheit Salomonis/ die2. Chron. 32, 31. Weisen aus Morgenland durch den sonderbaren neuen Stern; Etliche1. Reg. 10, 1. Matth. 2, 1. & 2. seynd gelocket worden durch das köstliche löbliche und gute Gerüchte/ so in die Welt erschollen von Gott/ dadurch bekehret worden die Hur Rahab/ der Syrer Naeman/ diese alle schreyen: O Mensch/ O Adams-Kind/Ios. 2, 11. wer du seyest/ suche das wahre Liecht/ daß du in demselben sehest die wahre2. Reg. 5, 3. Sonn! Suche das Wort Gottes/ auff die Art und Weise/ wie die Wei- sen aus Morgenland durch den Stern sich in die prophetischen Schriff- ten/ so unter ihnen in den Jüdischen Synagogen gewohnet und gelesen worden/ von dannen nach Jerusalem/ von Jerusalem gen Bethlehem/ von Bethlehem in das Hauß des grossen Heiden-Liechts/ so in die Welt kommen/ alle Menschen zu erleuchten/ nemlich des neugebornen Königs der Jüden geleitet und begleitet worden.
3. Er locket auch mit der lieblichen Wort-Pfeiffe/ durch das gnadenreiche Evangelium; mit welcher er bald zuerst gepfiffen im Paradiß und Adam zu sich gelocket/ und in Adam alle Menschen/ gleich wie auch hernach in Noah/ dem andern Welt-Vater/ in welchem auffs neue alle Völcker beruffen durch den Gnaden-Bund/ den Gott mit ihnen auffgerichtet. Gott der HErr (so lautet das Lied des geist-Genes. 9, 8. seqq. reichen Assaphs) der mächtige redet/ und ruffet der Welt vomPsal. 50, 1. Auffgang der Sonnen biß zum Niedergang. Christus undMatth. 11, 17. 28. Johannes sprechen: Wir haben euch gepfiffen; Eben derselbe Pfeiffer pfeiffet und ruffet noch: Kommet her zu mir alle/ (oukh o dei~na kai o dei~na, alla pantes, wie Chrysostomus saget: nicht einer oder der andere/ sondern alle) die ihr beladen seyt/ ob ihr auch gleich eure Last nicht fühlet: Alle welche von Christo dem Herrn Sanfftmuth und Demuth zu lernen verbunden seynd. Alle/ sage ich/ nach Göttlicher intention und vorhergehenden Rath und Willen/ alle die ihr mit geist- lichen Schulden-Last wie () jene vier hundert Männer/ welche dem lieben David nachgezogen/ behafftet/ alle Creutz- und Wall-Brüder/ niemand ist hie außgeschlossen/ als wer sich selbst außschleust. Christi kräfftiger Gna-
() 1. Sam. 22, 2. videri possit Catilinarium consortium, Davidi exprobrabi- le; at non semper quem fortuna fecit miserum, eundem & improbum. Ac pecca- rint licet inter eos nonnulli fugiendo creditorum rigidas vexationes: non tamen peccavit David eos suscipiendo in patrocinium: fuerint improbi, tamen disciplina & exemplo Davidis meliores facti. Sunt qui conjiciunt, ad hanc militum turbam erudiendam a Davide Psalmum XXXIV. compositum fuisse.
den-Zug
N 3
Predigt.
ten/ die Koͤnigin aus Reich Arabia/ durch die Weißheit Salomonis/ die2. Chron. 32, 31. Weiſen aus Morgenland durch den ſonderbaren neuen Stern; Etliche1. Reg. 10, 1. Matth. 2, 1. & 2. ſeynd gelocket worden durch das koͤſtliche loͤbliche und gute Geruͤchte/ ſo in die Welt erſchollen von Gott/ dadurch bekehret worden die Hur Rahab/ der Syrer Naeman/ dieſe alle ſchreyen: O Menſch/ O Adams-Kind/Ioſ. 2, 11. wer du ſeyeſt/ ſuche das wahre Liecht/ daß du in demſelben ſeheſt die wahre2. Reg. 5, 3. Sonn! Suche das Wort Gottes/ auff die Art und Weiſe/ wie die Wei- ſen aus Morgenland durch den Stern ſich in die prophetiſchen Schriff- ten/ ſo unter ihnen in den Juͤdiſchen Synagogen gewohnet und geleſen worden/ von dannen nach Jeruſalem/ von Jeruſalem gen Bethlehem/ von Bethlehem in das Hauß des groſſen Heiden-Liechts/ ſo in die Welt kommen/ alle Menſchen zu erleuchten/ nemlich des neugebornen Koͤnigs der Juͤden geleitet und begleitet worden.
3. Er locket auch mit der lieblichen Wort-Pfeiffe/ durch das gnadenreiche Evangelium; mit welcher er bald zuerſt gepfiffen im Paradiß und Adam zu ſich gelocket/ und in Adam alle Menſchen/ gleich wie auch hernach in Noah/ dem andern Welt-Vater/ in welchem auffs neue alle Voͤlcker beruffen durch den Gnaden-Bund/ den Gott mit ihnen auffgerichtet. Gott der HErr (ſo lautet das Lied des geiſt-Geneſ. 9, 8. ſeqq. reichen Aſſaphs) der mächtige redet/ und ruffet der Welt vomPſal. 50, 1. Auffgang der Sonnen biß zum Niedergang. Chriſtus undMatth. 11, 17. 28. Johannes ſprechen: Wir haben euch gepfiffen; Eben derſelbe Pfeiffer pfeiffet und ruffet noch: Kommet her zu mir alle/ (οὐχ ὁ δει῀να καὶ ὁ δει῀να, ἀλλὰ πάντες, wie Chryſoſtomus ſaget: nicht einer oder der andere/ ſondern alle) die ihr beladen ſeyt/ ob ihr auch gleich eure Laſt nicht fuͤhlet: Alle welche von Chriſto dem Herrn Sanfftmuth und Demuth zu lernen verbunden ſeynd. Alle/ ſage ich/ nach Goͤttlicher intention und vorhergehenden Rath und Willen/ alle die ihr mit geiſt- lichen Schulden-Laſt wie () jene vier hundert Maͤnner/ welche dem lieben David nachgezogen/ behafftet/ alle Creutz- und Wall-Bruͤder/ niemand iſt hie außgeſchloſſen/ als wer ſich ſelbſt außſchleuſt. Chriſti kraͤfftiger Gna-
() 1. Sam. 22, 2. videri poſſit Catilinarium conſortium, Davidi exprobrabi- le; at non ſemper quem fortuna fecit miſerum, eundem & improbum. Ac pecca- rint licet inter eos nonnulli fugiendo creditorum rigidas vexationes: non tamen peccavit David eos ſuſcipiendo in patrocinium: fuerint improbi, tamen diſciplinâ & exemplo Davidis meliores facti. Sunt qui conjiciunt, ad hanc militum turbam erudiendam à Davide Pſalmum XXXIV. compoſitum fuiſſe.
den-Zug
N 3
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0133"n="101"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Predigt.</hi></fw><lb/>
ten/ die Koͤnigin aus Reich Arabia/ durch die Weißheit Salomonis/ die<noteplace="right">2. <hirendition="#aq">Chron.</hi><lb/>
32, 31.</note><lb/>
Weiſen aus Morgenland durch den ſonderbaren neuen Stern; Etliche<noteplace="right">1. <hirendition="#aq">Reg. 10, 1.<lb/>
Matth. 2, 1.<lb/>&</hi> 2.</note><lb/>ſeynd gelocket worden durch das koͤſtliche loͤbliche und gute Geruͤchte/ ſo in<lb/>
die Welt erſchollen von <hirendition="#k">Gott/</hi> dadurch bekehret worden die Hur Rahab/<lb/>
der Syrer Naeman/ dieſe alle ſchreyen: O Menſch/ O Adams-Kind/<noteplace="right"><hirendition="#aq">Ioſ.</hi> 2, 11.</note><lb/>
wer du ſeyeſt/ ſuche das wahre Liecht/ daß du in demſelben ſeheſt die wahre<noteplace="right">2. <hirendition="#aq">Reg.</hi> 5, 3.</note><lb/>
Sonn! Suche das Wort Gottes/ auff die Art und Weiſe/ wie die Wei-<lb/>ſen aus Morgenland durch den Stern ſich in die prophetiſchen Schriff-<lb/>
ten/ ſo unter ihnen in den Juͤdiſchen <hirendition="#aq">Synagog</hi>en gewohnet und geleſen<lb/>
worden/ von dannen nach Jeruſalem/ von Jeruſalem gen Bethlehem/<lb/>
von Bethlehem in das Hauß des groſſen Heiden-Liechts/ ſo in die Welt<lb/>
kommen/ alle Menſchen zu erleuchten/ nemlich des neugebornen Koͤnigs<lb/>
der Juͤden geleitet und begleitet worden.</p><lb/><p>3. <hirendition="#fr">Er locket auch mit der lieblichen Wort-Pfeiffe/ durch<lb/>
das gnadenreiche Evangelium;</hi> mit welcher er bald zuerſt gepfiffen<lb/>
im Paradiß und Adam zu ſich gelocket/ und in Adam alle Menſchen/ gleich<lb/>
wie auch hernach in Noah/ dem andern Welt-Vater/ in welchem auffs<lb/>
neue alle Voͤlcker beruffen durch den Gnaden-Bund/ den <hirendition="#g"><hirendition="#k">Gott</hi></hi> mit<lb/>
ihnen auffgerichtet. <hirendition="#fr">Gott der HErr</hi> (ſo lautet das Lied des geiſt-<noteplace="right"><hirendition="#aq">Geneſ. 9, 8.<lb/>ſeqq.</hi></note><lb/>
reichen Aſſaphs) <hirendition="#fr">der mächtige redet/ und ruffet der Welt vom</hi><noteplace="right"><hirendition="#aq">Pſal.</hi> 50, 1.</note><lb/><hirendition="#fr">Auffgang der Sonnen biß zum Niedergang.</hi> Chriſtus und<noteplace="right"><hirendition="#aq">Matth.</hi> 11,<lb/>
17. 28.</note><lb/>
Johannes ſprechen: <hirendition="#fr">Wir haben euch gepfiffen;</hi> Eben derſelbe<lb/>
Pfeiffer pfeiffet und ruffet noch: <hirendition="#fr">Kommet her zu mir alle/</hi> (οὐχὁ<lb/>δει῀νακαὶὁδει῀να, ἀλλὰπάντες, wie <hirendition="#aq">Chryſoſtomus</hi>ſaget: nicht einer oder<lb/>
der andere/ ſondern alle) <hirendition="#fr">die ihr beladen ſeyt/</hi> ob ihr auch gleich eure Laſt<lb/>
nicht fuͤhlet: <hirendition="#fr">Alle</hi> welche von Chriſto dem <hirendition="#g"><hirendition="#k">Herrn</hi></hi> Sanfftmuth und<lb/>
Demuth zu lernen verbunden ſeynd. <hirendition="#fr">Alle/</hi>ſage ich/ nach Goͤttlicher<lb/><hirendition="#aq">intention</hi> und vorhergehenden Rath und Willen/ alle die ihr mit geiſt-<lb/>
lichen Schulden-Laſt wie () jene vier hundert Maͤnner/ welche dem lieben<lb/>
David nachgezogen/ behafftet/ alle Creutz- und Wall-Bruͤder/ niemand<lb/>
iſt hie außgeſchloſſen/ als wer ſich ſelbſt außſchleuſt. Chriſti kraͤfftiger Gna-</p><lb/><cit><quote>() 1. <hirendition="#aq">Sam. 22, 2. videri poſſit Catilinarium conſortium, Davidi exprobrabi-<lb/>
le; at non ſemper quem fortuna fecit miſerum, eundem & improbum. Ac pecca-<lb/>
rint licet inter eos nonnulli fugiendo creditorum rigidas vexationes: non tamen<lb/>
peccavit David eos ſuſcipiendo in patrocinium<hirendition="#i">:</hi> fuerint improbi, tamen diſciplinâ<lb/>& exemplo Davidis meliores facti. Sunt qui conjiciunt, ad hanc militum turbam<lb/>
erudiendam à Davide Pſalmum XXXIV. compoſitum fuiſſe.</hi></quote><bibl/></cit><lb/><fwplace="bottom"type="sig">N 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">den-Zug</fw><lb/></div></body></text></TEI>
[101/0133]
Predigt.
ten/ die Koͤnigin aus Reich Arabia/ durch die Weißheit Salomonis/ die
Weiſen aus Morgenland durch den ſonderbaren neuen Stern; Etliche
ſeynd gelocket worden durch das koͤſtliche loͤbliche und gute Geruͤchte/ ſo in
die Welt erſchollen von Gott/ dadurch bekehret worden die Hur Rahab/
der Syrer Naeman/ dieſe alle ſchreyen: O Menſch/ O Adams-Kind/
wer du ſeyeſt/ ſuche das wahre Liecht/ daß du in demſelben ſeheſt die wahre
Sonn! Suche das Wort Gottes/ auff die Art und Weiſe/ wie die Wei-
ſen aus Morgenland durch den Stern ſich in die prophetiſchen Schriff-
ten/ ſo unter ihnen in den Juͤdiſchen Synagogen gewohnet und geleſen
worden/ von dannen nach Jeruſalem/ von Jeruſalem gen Bethlehem/
von Bethlehem in das Hauß des groſſen Heiden-Liechts/ ſo in die Welt
kommen/ alle Menſchen zu erleuchten/ nemlich des neugebornen Koͤnigs
der Juͤden geleitet und begleitet worden.
2. Chron.
32, 31.
1. Reg. 10, 1.
Matth. 2, 1.
& 2.
Ioſ. 2, 11.
2. Reg. 5, 3.
3. Er locket auch mit der lieblichen Wort-Pfeiffe/ durch
das gnadenreiche Evangelium; mit welcher er bald zuerſt gepfiffen
im Paradiß und Adam zu ſich gelocket/ und in Adam alle Menſchen/ gleich
wie auch hernach in Noah/ dem andern Welt-Vater/ in welchem auffs
neue alle Voͤlcker beruffen durch den Gnaden-Bund/ den Gott mit
ihnen auffgerichtet. Gott der HErr (ſo lautet das Lied des geiſt-
reichen Aſſaphs) der mächtige redet/ und ruffet der Welt vom
Auffgang der Sonnen biß zum Niedergang. Chriſtus und
Johannes ſprechen: Wir haben euch gepfiffen; Eben derſelbe
Pfeiffer pfeiffet und ruffet noch: Kommet her zu mir alle/ (οὐχ ὁ
δει῀να καὶ ὁ δει῀να, ἀλλὰ πάντες, wie Chryſoſtomus ſaget: nicht einer oder
der andere/ ſondern alle) die ihr beladen ſeyt/ ob ihr auch gleich eure Laſt
nicht fuͤhlet: Alle welche von Chriſto dem Herrn Sanfftmuth und
Demuth zu lernen verbunden ſeynd. Alle/ ſage ich/ nach Goͤttlicher
intention und vorhergehenden Rath und Willen/ alle die ihr mit geiſt-
lichen Schulden-Laſt wie () jene vier hundert Maͤnner/ welche dem lieben
David nachgezogen/ behafftet/ alle Creutz- und Wall-Bruͤder/ niemand
iſt hie außgeſchloſſen/ als wer ſich ſelbſt außſchleuſt. Chriſti kraͤfftiger Gna-
Geneſ. 9, 8.
ſeqq.
Pſal. 50, 1.
Matth. 11,
17. 28.
() 1. Sam. 22, 2. videri poſſit Catilinarium conſortium, Davidi exprobrabi-
le; at non ſemper quem fortuna fecit miſerum, eundem & improbum. Ac pecca-
rint licet inter eos nonnulli fugiendo creditorum rigidas vexationes: non tamen
peccavit David eos ſuſcipiendo in patrocinium: fuerint improbi, tamen diſciplinâ
& exemplo Davidis meliores facti. Sunt qui conjiciunt, ad hanc militum turbam
erudiendam à Davide Pſalmum XXXIV. compoſitum fuiſſe.
den-Zug
N 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/133>, abgerufen am 18.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.