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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

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Predigt.
hova schamma, der HERR daselbst. Ein angedeuteter
Tempel/
von Christo: Wer mich liebet/ der wird mein WortIoh. 14, 23.
halten/ und mein Vater wird ihn lieben/ und wir werden zu
ihm kommen/ und Wohnung bey ihm machen;
und auch von
Paulo im gegenwärtigen Text/ als ein geistlicher Tempel/ dieweil der
Heilige Geist in demselben wohnet: Ein lebendiger/ beseelter/ wan-
delnder und redender Tempel;
Jhr traget Gott in euren Hertzen
herumb/ so viel Christen/ so viel Tempel!

Es lobet aber St. Paulus denselben ferner als einen hochheili-
gen Tempel; Jhr seyt Gottes des Allerheiligsten Tempel/ der
Heilige Geist wohnet in euch/ dann der Tempel Gottes ist
heilig;
und dasselbe 1. consecratione, durch die heilige Weihe;
Zu gleicher weise/ wie Salomon/ da er seinen wunderschönen/ in aller Welt
berühmten Tempel erbauet/ denselben geweihet/ geheiliget und abgesondert
von aller profanität zum Gottesdienst/ mit dem Wort und Gebet/ er selbst
auff eine kesselrunde Kantzel und Ehren-Seule gestiegen/ seine Hände gen2. Chron.
6, 13.

Himmel außgebreitet/ eine lange/ schöne Predigt abgeleget/ und sein Gebet
verrichtet/ folgends die gantze solennitäten mit reichen und ansehenlichen
Opffern/ musiciren/ Drommeten/ Cymbeln/ Psaltern/ Harffen und Sey-
tenspiel gezieret/ 2. Chron. 5. & c. 7. sonderlich Psal. 136. Also/ will der2. Chron.
5. & c. 7,
1. seqq.
Psal.
136.

Apostel sagen/ ist die heilige Tauffe bey uns Christen anders nicht/ als eine
solche geistliche Kirchweihe/ da der Mensch von aller profanität abgeson-
dert/ durch Wort und Gebet/ mit dem Wasser und Geist gereiniget/ ge-
weihet/ geopffert wird zu einem vernünfftigen Gottesdienst; Freude ist
alßdann im Himmel bey den himlischen Chor-Sängern; da hingegen1. Cor. 6,
10. 11.

weder die Hurer/ Abgöttischen/ Weichling/ Knaben-Schän-
der/ Geitzige/ Trunckenbold/ Räuber und dergleichen das
Reich Gottes ererben werden/ und solcher sind euer etliche
gewesen/
spricht der Apostel ferner/ aber ihr seyt abgewaschen/ ge-
heiliget und gerecht worden durch den Namen des HErren
Jesu/ und durch den Geist unsers Gottes.

2. Nominatione, durch die heilige Benamsung. Sa-
lomons Tempel hat den Namen von dem Herren/ er war dem Na-
men des Herren geweihet/ daß er geheissen kat' exokhen, des HEr-
ren Hauß/
wie sonderlich 1. Reg. 8. solcher Name unterschiedlich gefun-1. Reg. 8, 10.
11. 63, 64.

den/
Aa 2

Predigt.
hova ſchamma, der HERR daſelbſt. Ein angedeuteter
Tempel/
von Chriſto: Wer mich liebet/ der wird mein WortIoh. 14, 23.
halten/ und mein Vater wird ihn lieben/ und wir werden zu
ihm kommen/ und Wohnung bey ihm machen;
und auch von
Paulo im gegenwaͤrtigen Text/ als ein geiſtlicher Tempel/ dieweil der
Heilige Geiſt in demſelben wohnet: Ein lebendiger/ beſeelter/ wan-
delnder und redender Tempel;
Jhr traget Gott in euren Hertzen
herumb/ ſo viel Chriſten/ ſo viel Tempel!

Es lobet aber St. Paulus denſelben ferner als einen hochheili-
gen Tempel; Jhr ſeyt Gottes des Allerheiligſten Tempel/ der
Heilige Geiſt wohnet in euch/ dann der Tempel Gottes iſt
heilig;
und daſſelbe 1. conſecratione, durch die heilige Weihe;
Zu gleicher weiſe/ wie Salomon/ da er ſeinen wunderſchoͤnen/ in aller Welt
beruͤhmten Tempel erbauet/ denſelben geweihet/ geheiliget und abgeſondert
von aller profanitaͤt zum Gottesdienſt/ mit dem Wort und Gebet/ er ſelbſt
auff eine keſſelrunde Kantzel und Ehren-Seule geſtiegen/ ſeine Haͤnde gen2. Chron.
6, 13.

Himmel außgebreitet/ eine lange/ ſchoͤne Predigt abgeleget/ und ſein Gebet
verrichtet/ folgends die gantze ſolennitaͤten mit reichen und anſehenlichen
Opffern/ muſiciren/ Drommeten/ Cymbeln/ Pſaltern/ Harffen und Sey-
tenſpiel gezieret/ 2. Chron. 5. & c. 7. ſonderlich Pſal. 136. Alſo/ will der2. Chron.
5. & c. 7,
1. ſeqq.
Pſal.
136.

Apoſtel ſagen/ iſt die heilige Tauffe bey uns Chriſten anders nicht/ als eine
ſolche geiſtliche Kirchweihe/ da der Menſch von aller profanitaͤt abgeſon-
dert/ durch Wort und Gebet/ mit dem Waſſer und Geiſt gereiniget/ ge-
weihet/ geopffert wird zu einem vernuͤnfftigen Gottesdienſt; Freude iſt
alßdann im Himmel bey den himliſchen Chor-Saͤngern; da hingegen1. Cor. 6,
10. 11.

weder die Hurer/ Abgoͤttiſchen/ Weichling/ Knaben-Schän-
der/ Geitzige/ Trunckenbold/ Raͤuber und dergleichen das
Reich Gottes ererben werden/ und ſolcher ſind euer etliche
geweſen/
ſpricht der Apoſtel ferner/ aber ihr ſeyt abgewaſchen/ ge-
heiliget und gerecht worden durch den Namen des HErren
Jeſu/ und durch den Geiſt unſers Gottes.

2. Nominatione, durch die heilige Benamſung. Sa-
lomons Tempel hat den Namen von dem Herren/ er war dem Na-
men des Herren geweihet/ daß er geheiſſen κατ᾽ ἐξοχὴν, des HEr-
ren Hauß/
wie ſonderlich 1. Reg. 8. ſolcher Name unterſchiedlich gefun-1. Reg. 8, 10.
11. 63, 64.

den/
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[187/0219] Predigt. hova ſchamma, der HERR daſelbſt. Ein angedeuteter Tempel/ von Chriſto: Wer mich liebet/ der wird mein Wort halten/ und mein Vater wird ihn lieben/ und wir werden zu ihm kommen/ und Wohnung bey ihm machen; und auch von Paulo im gegenwaͤrtigen Text/ als ein geiſtlicher Tempel/ dieweil der Heilige Geiſt in demſelben wohnet: Ein lebendiger/ beſeelter/ wan- delnder und redender Tempel; Jhr traget Gott in euren Hertzen herumb/ ſo viel Chriſten/ ſo viel Tempel! Ioh. 14, 23. Es lobet aber St. Paulus denſelben ferner als einen hochheili- gen Tempel; Jhr ſeyt Gottes des Allerheiligſten Tempel/ der Heilige Geiſt wohnet in euch/ dann der Tempel Gottes iſt heilig; und daſſelbe 1. conſecratione, durch die heilige Weihe; Zu gleicher weiſe/ wie Salomon/ da er ſeinen wunderſchoͤnen/ in aller Welt beruͤhmten Tempel erbauet/ denſelben geweihet/ geheiliget und abgeſondert von aller profanitaͤt zum Gottesdienſt/ mit dem Wort und Gebet/ er ſelbſt auff eine keſſelrunde Kantzel und Ehren-Seule geſtiegen/ ſeine Haͤnde gen Himmel außgebreitet/ eine lange/ ſchoͤne Predigt abgeleget/ und ſein Gebet verrichtet/ folgends die gantze ſolennitaͤten mit reichen und anſehenlichen Opffern/ muſiciren/ Drommeten/ Cymbeln/ Pſaltern/ Harffen und Sey- tenſpiel gezieret/ 2. Chron. 5. & c. 7. ſonderlich Pſal. 136. Alſo/ will der Apoſtel ſagen/ iſt die heilige Tauffe bey uns Chriſten anders nicht/ als eine ſolche geiſtliche Kirchweihe/ da der Menſch von aller profanitaͤt abgeſon- dert/ durch Wort und Gebet/ mit dem Waſſer und Geiſt gereiniget/ ge- weihet/ geopffert wird zu einem vernuͤnfftigen Gottesdienſt; Freude iſt alßdann im Himmel bey den himliſchen Chor-Saͤngern; da hingegen weder die Hurer/ Abgoͤttiſchen/ Weichling/ Knaben-Schän- der/ Geitzige/ Trunckenbold/ Raͤuber und dergleichen das Reich Gottes ererben werden/ und ſolcher ſind euer etliche geweſen/ ſpricht der Apoſtel ferner/ aber ihr ſeyt abgewaſchen/ ge- heiliget und gerecht worden durch den Namen des HErren Jeſu/ und durch den Geiſt unſers Gottes. 2. Chron. 6, 13. 2. Chron. 5. & c. 7, 1. ſeqq. Pſal. 136. 1. Cor. 6, 10. 11. 2. Nominatione, durch die heilige Benamſung. Sa- lomons Tempel hat den Namen von dem Herren/ er war dem Na- men des Herren geweihet/ daß er geheiſſen κατ᾽ ἐξοχὴν, des HEr- ren Hauß/ wie ſonderlich 1. Reg. 8. ſolcher Name unterſchiedlich gefun- den/ 1. Reg. 8, 10. 11. 63, 64. Aa 2

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/219>, abgerufen am 04.12.2024.