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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

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Die Zwey und Zwantzigste (Achte)
Lachen mit Lachen/ ja mit Zetter und Mordio-Geschrey! Von den Juden
2. Chron.
36, 16.
Ezech. 33,
32.
Nehem.
4,
4.
stehet dort 2. Chron. 36. esan mukterizontes tous aggelous autou, Sie spotte-
ten seiner Botten/
sie pfeiffen den frommen Propheten Ezechiel an/ machen
ein Liedlein/ daß sie gerne singen und spielen; Aber was stehet Nehem. 4.
Egennethemen e[fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]s mukterismon, Wir sind den Heyden ein Spott worden/
sie klagen darüber Psal. 137. Ach lieber/ sprechen die zu Babel/ ihre
Spötter/ die sie gefangen hielten: thut uns singen/ ein Lob-Gesang/
ein Liedlein schon/ von den Gedichten aus Zion/ das frölich
thut erklingen.

Derselbe alte Gott lebet noch/ er hat noch sein alt Talions-Gericht:
Iud. 1, 7.Adonibesek ließ siebentzig Könige mit verhauenen Daumen an Händen
und Füsen aufflesen unter seinem Tisch/ dem wurden auch Hände und
Lev. 10, 1. 2.
Exod. 1, 22.
c. 14, 27. 28.
2. Sam. 18,
9. seqq.
Esth. 7, 10.
1. Reg.
22.
38.
Füsse verhauen; Aarons Söhne brachten frembde Feuer auff den Altar/
musten im Feuer verbrennen; Die Egypter erfäufften der Hebreer Knäb-
lein/ sie musten hernach alle im rothen Meer erfauffen; An seinem schönen
Haar vergafft sich Absalom/ dasselbe muste ihm zum Hencker werden;
Haman bauete ihm selbst den Galgen; An dem Ort/ da die Hunde Na-
boths Blut lecketen/ den Achab der König Jsrael ließ unschnldiger weise
steinigen/ lecketen sie auch hernach Achabs Blut; Julius Caesar hat den
gantzen Welt-Kreiß mit blutvergiessen erfüllet/ hernach hat er auch mit
seinem eigenem Blute das Rathhauß zu Rom erfüllet.

Derselbe alte Gott/ sage ich/ lebet noch heute zu Tage: Er verderbet
epidemice durch das lang- und Land-verderbliche Kriegswesen: Er ver-
derbet privatim, im Haußwesen/ daß alles durch bancorupo zerstäubet
und verdirbet. Wie viel sind [fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]oi apoleias, Kinder des Verderbens/ die
als die Verdorbene herumb gehen leiblich/ aber vielmehr geistlich! Kinder
des Verderbens! von welchen der gute Geist gewichen/ und an statt des-
selben der böse eingezogen/ von dem sind sie besessen/ verblendet und verhär-
tet worden: Man sihets keinem an der Stirn an/ aber die rimae sind da:
Warhafftig Gottes Geist regieret nicht die scandalizanten/ so Ergernüß
geben in spielen/ in raßlen/ die eine profession daraus machen/ sie sind
Diebe/ sie mögen gewinnen oder verspielen; die rebellen/ die der Acade-
m
ischen disciplin als einem Wercke des Heiligen Geistes sich entgegen
setzen/ und so viel an ihnen/ aus den Schulen die da seyn solten officinae
und Werckstätte aller Gottseligen und Christlichen Tugenden/ Säu-
Ställ oder Scheu-Saal machen; ärger die sie steiffen und de-
fend
iren; Gott hat noch Mühlsteine gnug sie zu stürtzen in den Ab-

grund

Die Zwey und Zwantzigſte (Achte)
Lachen mit Lachen/ ja mit Zetter und Mordio-Geſchrey! Von den Juden
2. Chron.
36, 16.
Ezech. 33,
32.
Nehem.
4,
4.
ſtehet dort 2. Chron. 36. ἦσαν μυκτηρίζοντες τοὺς ἀγγέλους ἀυτοῦ, Sie ſpotte-
ten ſeiner Botten/
ſie pfeiffen den from̃en Prophetẽ Ezechiel an/ machen
ein Liedlein/ daß ſie gerne ſingen und ſpielen; Aber was ſtehet Nehem. 4.
Ἐγεννήθημεν ε[fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt]ς μυκτηρισμὸν, Wir ſind den Heyden ein Spott worden/
ſie klagen daruͤber Pſal. 137. Ach lieber/ ſprechen die zu Babel/ ihre
Spoͤtter/ die ſie gefangen hielten: thut uns ſingen/ ein Lob-Geſang/
ein Liedlein ſchon/ von den Gedichten aus Zion/ das frölich
thut erklingen.

Derſelbe alte Gott lebet noch/ er hat noch ſein alt Talions-Gericht:
Iud. 1, 7.Adonibeſek ließ ſiebentzig Koͤnige mit verhauenen Daumen an Haͤnden
und Fuͤſen auffleſen unter ſeinem Tiſch/ dem wurden auch Haͤnde und
Lev. 10, 1. 2.
Exod. 1, 22.
c. 14, 27. 28.
2. Sam. 18,
9. ſeqq.
Eſth. 7, 10.
1. Reg.
22.
38.
Fuͤſſe verhauen; Aarons Soͤhne brachten frembde Feuer auff den Altar/
muſten im Feuer verbrennen; Die Egypter erfaͤufften der Hebreer Knaͤb-
lein/ ſie muſten hernach alle im rothen Meer erfauffen; An ſeinem ſchoͤnen
Haar vergafft ſich Abſalom/ daſſelbe muſte ihm zum Hencker werden;
Haman bauete ihm ſelbſt den Galgen; An dem Ort/ da die Hunde Na-
boths Blut lecketen/ den Achab der Koͤnig Jſrael ließ unſchnldiger weiſe
ſteinigen/ lecketen ſie auch hernach Achabs Blut; Julius Cæſar hat den
gantzen Welt-Kreiß mit blutvergieſſen erfuͤllet/ hernach hat er auch mit
ſeinem eigenem Blute das Rathhauß zu Rom erfuͤllet.

Derſelbe alte Gott/ ſage ich/ lebet noch heute zu Tage: Er verderbet
epidemicè durch das lang- und Land-verderbliche Kriegsweſen: Er ver-
derbet privatim, im Haußweſen/ daß alles durch bancorupo zerſtaͤubet
und verdirbet. Wie viel ſind [fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt]οὶ ἀπωλείας, Kinder des Verderbens/ die
als die Verdorbene herumb gehen leiblich/ aber vielmehr geiſtlich! Kinder
des Verderbens! von welchen der gute Geiſt gewichen/ und an ſtatt deſ-
ſelben der boͤſe eingezogen/ von dem ſind ſie beſeſſen/ verblendet und verhaͤr-
tet worden: Man ſihets keinem an der Stirn an/ aber die rimæ ſind da:
Warhafftig Gottes Geiſt regieret nicht die ſcandalizanten/ ſo Ergernuͤß
geben in ſpielen/ in raßlen/ die eine profeſſion daraus machen/ ſie ſind
Diebe/ ſie moͤgen gewinnen oder verſpielen; die rebellen/ die der Acade-
m
iſchen diſciplin als einem Wercke des Heiligen Geiſtes ſich entgegen
ſetzen/ und ſo viel an ihnen/ aus den Schulen die da ſeyn ſolten officinæ
und Werckſtaͤtte aller Gottſeligen und Chriſtlichen Tugenden/ Saͤu-
Staͤll oder Scheu-Saal machen; aͤrger die ſie ſteiffen und de-
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[276/0308] Die Zwey und Zwantzigſte (Achte) Lachen mit Lachen/ ja mit Zetter und Mordio-Geſchrey! Von den Juden ſtehet dort 2. Chron. 36. ἦσαν μυκτηρίζοντες τοὺς ἀγγέλους ἀυτοῦ, Sie ſpotte- ten ſeiner Botten/ ſie pfeiffen den from̃en Prophetẽ Ezechiel an/ machen ein Liedlein/ daß ſie gerne ſingen und ſpielen; Aber was ſtehet Nehem. 4. Ἐγεννήθημεν ε_ς μυκτηρισμὸν, Wir ſind den Heyden ein Spott worden/ ſie klagen daruͤber Pſal. 137. Ach lieber/ ſprechen die zu Babel/ ihre Spoͤtter/ die ſie gefangen hielten: thut uns ſingen/ ein Lob-Geſang/ ein Liedlein ſchon/ von den Gedichten aus Zion/ das frölich thut erklingen. 2. Chron. 36, 16. Ezech. 33, 32. Nehem. 4, 4. Derſelbe alte Gott lebet noch/ er hat noch ſein alt Talions-Gericht: Adonibeſek ließ ſiebentzig Koͤnige mit verhauenen Daumen an Haͤnden und Fuͤſen auffleſen unter ſeinem Tiſch/ dem wurden auch Haͤnde und Fuͤſſe verhauen; Aarons Soͤhne brachten frembde Feuer auff den Altar/ muſten im Feuer verbrennen; Die Egypter erfaͤufften der Hebreer Knaͤb- lein/ ſie muſten hernach alle im rothen Meer erfauffen; An ſeinem ſchoͤnen Haar vergafft ſich Abſalom/ daſſelbe muſte ihm zum Hencker werden; Haman bauete ihm ſelbſt den Galgen; An dem Ort/ da die Hunde Na- boths Blut lecketen/ den Achab der Koͤnig Jſrael ließ unſchnldiger weiſe ſteinigen/ lecketen ſie auch hernach Achabs Blut; Julius Cæſar hat den gantzen Welt-Kreiß mit blutvergieſſen erfuͤllet/ hernach hat er auch mit ſeinem eigenem Blute das Rathhauß zu Rom erfuͤllet. Iud. 1, 7. Lev. 10, 1. 2. Exod. 1, 22. c. 14, 27. 28. 2. Sam. 18, 9. ſeqq. Eſth. 7, 10. 1. Reg. 22. 38. Derſelbe alte Gott/ ſage ich/ lebet noch heute zu Tage: Er verderbet epidemicè durch das lang- und Land-verderbliche Kriegsweſen: Er ver- derbet privatim, im Haußweſen/ daß alles durch bancorupo zerſtaͤubet und verdirbet. Wie viel ſind _οὶ ἀπωλείας, Kinder des Verderbens/ die als die Verdorbene herumb gehen leiblich/ aber vielmehr geiſtlich! Kinder des Verderbens! von welchen der gute Geiſt gewichen/ und an ſtatt deſ- ſelben der boͤſe eingezogen/ von dem ſind ſie beſeſſen/ verblendet und verhaͤr- tet worden: Man ſihets keinem an der Stirn an/ aber die rimæ ſind da: Warhafftig Gottes Geiſt regieret nicht die ſcandalizanten/ ſo Ergernuͤß geben in ſpielen/ in raßlen/ die eine profeſſion daraus machen/ ſie ſind Diebe/ ſie moͤgen gewinnen oder verſpielen; die rebellen/ die der Acade- miſchen diſciplin als einem Wercke des Heiligen Geiſtes ſich entgegen ſetzen/ und ſo viel an ihnen/ aus den Schulen die da ſeyn ſolten officinæ und Werckſtaͤtte aller Gottſeligen und Chriſtlichen Tugenden/ Saͤu- Staͤll oder Scheu-Saal machen; aͤrger die ſie ſteiffen und de- fendiren; Gott hat noch Muͤhlſteine gnug ſie zu ſtuͤrtzen in den Ab- grund

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/308>, abgerufen am 18.12.2024.