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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

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Predigt.
in der Würckung die Päpstische Busse nichts anders als Judas Busse/
die absolution, die Hohepriesterliche absolution ist/ die heist/ Da sihe du
zu!
ob deine Reu so groß als die begangene Sünde gewesen/ ob deine
Beichte perfect, ob du nichts verschwiegen/ ob du satisfaction geleistet oder
Gnugthuung in der proportion so viel gültig/ als die gebüste Sünde. FoForerus
part. 3. an-
tiqu. Pap.
p.
865.

rerus der Jesuit führt diesen Schluß über die Wort Syrach am 5. Cap. v. 5.
De propitiato peccato noli esse sine metu.
Von der verziehenen Sünde
seye nicht ohne Furcht. Wann derhalben ein Beicht-Vater dem Büs-
senden eine Busse aufferleget/ und er dieselbe nach Mögligkeit leistet/ kan er
zwar gantz zuversichtlich getrost seyn/ daß er die gantze schuldige Straffe
dadurch bezahle; iedoch weil auch aus Vnwissenheit oder übersehen in
unsern Handlungen Mangel einlauffen/ wird allen der Rath gegeben/ sie
sollen sich mit der aufferlegten Busse nicht begnügen lassen/ sondern von
sich selbst und gutwillig noch andere Buß-Wercke/ so offt es seyn kan/ dar-
zuthun; damit also auff dieser Welt die Gerechtigkeit Gottes befriediget/
und nichts in jene Welt gesparet werde.

Der allgemeine/ gewisse/ unfehlbare Christen-Trost für alle trostmü-
thige Hertzen fleust aus der Quell der Heiligen Dreyfaltigkeit/ von demRom. 8, 30.
Apostel Paulo Rom. 8. geschöpffet und dargeboten/ heist I. der Wille
des himmlischen Vaters/ welche er zuvor verordnet/ die hat er
auch beruffen/ welche er aber beruffen hat/ die hat er auch ge-
recht gemacht/ welche er gerecht gemacht/ die hat er auch herr-
lich gemacht;
Von welchem uns dargereichet wird der väterliche
Kelch/ der Heil-Kelch/ der Schwitz-Kelch/ oder Schwitz-Becher/ die edle
praeservativ, die ordentliche diet, dadurch unsere Seele curirt/ gereiniget/
für aller Vntugend und Vnheil bewahret/ und in ordentlicher diet, in
Christlichen Tugenden/ Gedult und Demuth erhalten wird; Ehe ichPs. 119, 67.
71.

gedemüthiget ward irret ich/ nun aber halte ich dein Wort/ es
ist mir lieb/ daß du mich gedemütiget hast/ daß ich deine Rechte
lerne/
spricht David. 2. Summorphia Filii, die ähnligkeit des Sohnes
Gottes/
daß wir sollen ähnlich werden dem Bilde seines Sohnes/ so wol
sorte als haereditate, hier in Creutz und Leiden/ dort in der Erbschafft undRom. 8, 17.
Herrligkeit. So der Herr seines liebsten einigen Schos-Kindes nicht
geschonet/ ja ihn nicht erhöret/ so soll uns nicht befrembden/ wann Er uns
nicht höret/ Herr so du wilt kanstu uns wol helffen/ mit erben mit leiden/Luc. 5, 12.
Rom.
8, 17.
18.

und ist doch das Leiden nicht werth der Herrligkeit.

3. Spiri-

Predigt.
in der Wuͤrckung die Paͤpſtiſche Buſſe nichts anders als Judas Buſſe/
die abſolution, die Hoheprieſterliche abſolution iſt/ die heiſt/ Da ſihe du
zu!
ob deine Reu ſo groß als die begangene Suͤnde geweſen/ ob deine
Beichte perfect, ob du nichts verſchwiegen/ ob du ſatisfaction geleiſtet oder
Gnugthuung in der proportion ſo viel guͤltig/ als die gebuͤſte Suͤnde. FoForerus
part. 3. an-
tiqu. Pap.
p.
865.

rerus der Jeſuit fuͤhrt dieſen Schluß uͤber die Wort Syrach am 5. Cap. v. 5.
De propitiato peccato noli eſſe ſine metu.
Von der verziehenen Suͤnde
ſeye nicht ohne Furcht. Wann derhalben ein Beicht-Vater dem Buͤſ-
ſenden eine Buſſe aufferleget/ und er dieſelbe nach Moͤgligkeit leiſtet/ kan er
zwar gantz zuverſichtlich getroſt ſeyn/ daß er die gantze ſchuldige Straffe
dadurch bezahle; iedoch weil auch aus Vnwiſſenheit oder uͤberſehen in
unſern Handlungen Mangel einlauffen/ wird allen der Rath gegeben/ ſie
ſollen ſich mit der aufferlegten Buſſe nicht begnuͤgen laſſen/ ſondern von
ſich ſelbſt und gutwillig noch andere Buß-Wercke/ ſo offt es ſeyn kan/ dar-
zuthun; damit alſo auff dieſer Welt die Gerechtigkeit Gottes befriediget/
und nichts in jene Welt geſparet werde.

Der allgemeine/ gewiſſe/ unfehlbare Chriſten-Troſt fuͤr alle troſtmuͤ-
thige Hertzen fleuſt aus der Quell der Heiligen Dreyfaltigkeit/ von demRom. 8, 30.
Apoſtel Paulo Rom. 8. geſchoͤpffet und dargeboten/ heiſt I. der Wille
des himmliſchen Vaters/ welche er zuvor verordnet/ die hat er
auch beruffen/ welche er aber beruffen hat/ die hat er auch ge-
recht gemacht/ welche er gerecht gemacht/ die hat er auch herr-
lich gemacht;
Von welchem uns dargereichet wird der vaͤterliche
Kelch/ der Heil-Kelch/ der Schwitz-Kelch/ oder Schwitz-Becher/ die edle
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Chriſtlichen Tugenden/ Gedult und Demuth erhalten wird; Ehe ichPſ. 119, 67.
71.

gedemuͤthiget ward irret ich/ nun aber halte ich dein Wort/ es
iſt mir lieb/ daß du mich gedemuͤtiget haſt/ daß ich deine Rechte
lerne/
ſpricht David. 2. Συμμορφία Filii, die ähnligkeit des Sohnes
Gottes/
daß wir ſollen aͤhnlich werden dem Bilde ſeines Sohnes/ ſo wol
ſorte als hæreditate, hier in Creutz und Leiden/ dort in der Erbſchafft undRom. 8, 17.
Herrligkeit. So der Herr ſeines liebſten einigen Schos-Kindes nicht
geſchonet/ ja ihn nicht erhoͤret/ ſo ſoll uns nicht befrembden/ wann Er uns
nicht hoͤret/ Herr ſo du wilt kanſtu uns wol helffen/ mit erben mit leiden/Luc. 5, 12.
Rom.
8, 17.
18.

und iſt doch das Leiden nicht werth der Herrligkeit.

3. Spiri-
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[335/0367] Predigt. in der Wuͤrckung die Paͤpſtiſche Buſſe nichts anders als Judas Buſſe/ die abſolution, die Hoheprieſterliche abſolution iſt/ die heiſt/ Da ſihe du zu! ob deine Reu ſo groß als die begangene Suͤnde geweſen/ ob deine Beichte perfect, ob du nichts verſchwiegen/ ob du ſatisfaction geleiſtet oder Gnugthuung in der proportion ſo viel guͤltig/ als die gebuͤſte Suͤnde. Fo rerus der Jeſuit fuͤhrt dieſen Schluß uͤber die Wort Syrach am 5. Cap. v. 5. De propitiato peccato noli eſſe ſine metu. Von der verziehenen Suͤnde ſeye nicht ohne Furcht. Wann derhalben ein Beicht-Vater dem Buͤſ- ſenden eine Buſſe aufferleget/ und er dieſelbe nach Moͤgligkeit leiſtet/ kan er zwar gantz zuverſichtlich getroſt ſeyn/ daß er die gantze ſchuldige Straffe dadurch bezahle; iedoch weil auch aus Vnwiſſenheit oder uͤberſehen in unſern Handlungen Mangel einlauffen/ wird allen der Rath gegeben/ ſie ſollen ſich mit der aufferlegten Buſſe nicht begnuͤgen laſſen/ ſondern von ſich ſelbſt und gutwillig noch andere Buß-Wercke/ ſo offt es ſeyn kan/ dar- zuthun; damit alſo auff dieſer Welt die Gerechtigkeit Gottes befriediget/ und nichts in jene Welt geſparet werde. Forerus part. 3. an- tiqu. Pap. p. 865. Der allgemeine/ gewiſſe/ unfehlbare Chriſten-Troſt fuͤr alle troſtmuͤ- thige Hertzen fleuſt aus der Quell der Heiligen Dreyfaltigkeit/ von dem Apoſtel Paulo Rom. 8. geſchoͤpffet und dargeboten/ heiſt I. der Wille des himmliſchen Vaters/ welche er zuvor verordnet/ die hat er auch beruffen/ welche er aber beruffen hat/ die hat er auch ge- recht gemacht/ welche er gerecht gemacht/ die hat er auch herr- lich gemacht; Von welchem uns dargereichet wird der vaͤterliche Kelch/ der Heil-Kelch/ der Schwitz-Kelch/ oder Schwitz-Becher/ die edle præſervativ, die ordentliche diet, dadurch unſere Seele curirt/ gereiniget/ fuͤr aller Vntugend und Vnheil bewahret/ und in ordentlicher diet, in Chriſtlichen Tugenden/ Gedult und Demuth erhalten wird; Ehe ich gedemuͤthiget ward irret ich/ nun aber halte ich dein Wort/ es iſt mir lieb/ daß du mich gedemuͤtiget haſt/ daß ich deine Rechte lerne/ ſpricht David. 2. Συμμορφία Filii, die ähnligkeit des Sohnes Gottes/ daß wir ſollen aͤhnlich werden dem Bilde ſeines Sohnes/ ſo wol ſorte als hæreditate, hier in Creutz und Leiden/ dort in der Erbſchafft und Herrligkeit. So der Herr ſeines liebſten einigen Schos-Kindes nicht geſchonet/ ja ihn nicht erhoͤret/ ſo ſoll uns nicht befrembden/ wann Er uns nicht hoͤret/ Herr ſo du wilt kanſtu uns wol helffen/ mit erben mit leiden/ und iſt doch das Leiden nicht werth der Herrligkeit. Rom. 8, 30. Pſ. 119, 67. 71. Rom. 8, 17. Luc. 5, 12. Rom. 8, 17. 18. 3. Spiri-

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/367>, abgerufen am 26.11.2024.