Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.Predigt. Hie abermal diese von Christo angenommene passiv- Jm Papstumb hat man ein sonderbar Sacrament erdacht/ die Con- tyrer X x 2
Predigt. Hie abermal dieſe von Chriſto angenommene paſſiv- Jm Papſtumb hat man ein ſonderbar Sacrament erdacht/ die Con- tyrer X x 2
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Predigt.
Hie abermal dieſe von Chriſto angenommene paſſiv-
Staͤrckung das fundament unſerer Krafft und Stärcke/ die
Grundfeſt und Krafft unſerer Seelẽ! Gleich wie Chriſtus fuͤr uns
arm worden/ auff daß Er uns reich mache: Alſo hat Er ſich von ſeiner
Creatur einem Engel ſtaͤrcken laſſen/ auff daß Er auch uns ſtaͤrcke/ und
wir jung werden als wie ein Adeler; Die auff den HErren
harren/ kriegen neue Krafft/ daß ſie aufffahren mit Fluͤgeln
wie Adeler/ daß ſie lauffen und nicht matt werden/ daß ſie
wandeln und nicht muͤde werden/ ſtarck im Geiſt nach dem inwendi-
gen Menſchen und geſunden ſchoͤnen dapffern Leibe nach den Kranckheitẽ.
Er iſts der unſer Dothan geſtaͤrckt/ verwahret mit Engliſchen Roß und
Wagen/ Er hat das Blut geſtillet durch den langgewuͤndſchten Teutſchen
Frieden/ dem es gangen wie jenem blutflieſſenden Weibe/ nach dem ſie alles
verartzet/ nun wider heil worden/ das hat man alles Chriſto/ dem El
gibbor dem ſtarcken Helden zu dancken/ ſonderlich die geiſtliche
Staͤrcke/ die Krafft im Geiſt/ im Glauben/ Gebet/ Andacht/ Tugend und
Krafft den Schmertzen zutragen/ ja ſtarck/ Ehrnveſt und großmuͤthig in al-
lem Vngluͤck/ den Creutzlaſt nachzutragen/ und daſſelbe thut er ordentlicher
weiſe in ſeiner Apothek durch ſeine confortantia, Wort und Sacrament.
Pſ. 103, 5.
Eſa. 40, 31.
2. Reg. 6,
17.
Marc. 5, 26.
29.
Jm Papſtumb hat man ein ſonderbar Sacrament erdacht/ die Con-
firmation oder Firmung genant/ das wird mit groſſem Gepraͤng admi-
niſtrirt/ Gnade dadurch zu wege zu bringen und im Glauben zu ſtaͤrcken;
Es mangelt aber den blinden Leuten nicht nur am rechten Element; das
ſoll nach der alten tradition und Apoſtoliſchen Satzung Balſam-Oel
ſeyn/ da doch von dem rechten/ unverfaͤlſchten/ Juͤdiſchen/ Apoſtoliſchen
Balſam ungewiß/ ob er noch in rerum naturâ ſey/ wie nicht allein Plinius
bezeuget/ ſondern auch Adrichomius: Am mehrſten aber mangelts an
Goͤttlicher Weyhe/ dem Wort des Befehls und der Verheiſſung/ darumb
wir dieſen characterem beſtiæ, Merckzeichen des Antichriſts/ beurlauben
und fahren laſſen: Vnſere edelſte geiſtliche Staͤrcke ſchoͤpffen wir aus
dem Sacrament des heiligen Abendmahls/ da iſt Manna/ Engel-Speiß/
da iſt Speiß und Tranck/ Abrahams Soldaten zuerquicken/ da iſt bewaͤhr-
te Artzney fuͤr die Wunden unſerer Seelen/ der rothe/ roſinfarbe Bluts-
Tranck Chriſti iſt dem Sathan erſchroͤcklich/ daher Wehr und Waffen
wider ihn. Sonſt finden wir auch in der beglaubten Kirchen-Hiſtor:
wunderbare exempla, in welchen der Allerhoͤchſte durch ſeine Engel die
heiligen Maͤrtyrer wuͤrcklich getroͤſtet und geſtaͤrcket. Von einem Maͤr-
tyrer
Plin. l. 12,
25.
Gen. 18, 18.
Ruffinus
l. 1. c. 36.
X x 2
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