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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

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Eingangs-
Christus bezeuget solches selber/ als Er seine Jünger gefraget/ was sie von
Matt. 16, 17seiner Person halten/ Simon Petrus aber antwortet: Du bist Christus
des lebendigen Gottes Sohn.
Spricht der HErr: Simon/ dein
Fleisch und Blut hat dir das nicht offenbaret/ sondern mein
Vater im Himmel.
Fleisch oder ein fleischlicher Mensch ist ein Spötter
Gen. 6, 3.und Richter Gottes vnd seines Worts/ er will dasselbige nicht leiden;
Die Menschen wollen sich den Geist Gottes nicht mehr straf-
2. Cor. 10, 3fen lassen/ denn sie seynd Fleisch. Ein rebell vnd Himmel-stürmender
cyclops, der sich Gott und seinem Wort freventlich widersetzet/ und spricht:
Ier. 44, 16.Nach dem Wort das du im Namen des HErren uns sagest/
wollen wir nicht thun/ sondern wollen thun nach alle dem Wort/
das aus unserm Munde gehet.
Ein Götzen Knecht/ Lügner/ Sabbath-
Ezech. 8,
3. &
8.
Schänder. Solte der Mensch/ wie dort der Prophet Ezechiel/ können die
Wand und Mauren des Hertzens durchgraben/ und darinn alle Winckel
durchschauen/ O was Greuel! wie viel Götzen! wie scheußlich würde da
herfür scheinen das grosse idolum, das da heisset Philavtia der Selbst-
Col. 2, 18.Buhl. Es ist das Fleisch ein auffgeblasener/ geschwulstiger/ hoffärtiger
Vnflat. Ein Neid-Wurm/ Zäncker und Stäncker/ Mörder und Tod-
1. Cor. 3, 3.
Gal.
5, 19.
schläger/ sintemal Eifer/ Zanck und Zwietracht unter euch sind/
seyd ihr denn nicht fleischlich/ und wandelt nach menschlicher
Weise?
Es ist ein geiles/ unzüchtiges Fleisch; so bald man es füttert/
Rom. 13, 14
2, Pet. 2, 10.
&
18.
so schaumet es. Darumb wartet des Leibes also/ daß er nicht geil
werde/ allermeist aber die/ so da wandeln nach dem Fleische in
der unreinen Lust/ denn sie reden stoltze Wort/ da nichts ist/
und reitzen durch Vnzucht zur fleischlichen Lust die jenigen/
die recht entrunnen waren/ und nun in Jrthumb wandeln.

Matt. 26, 41Ein faules und träges Fleisch zur Arbeit; Der Geist ist zwar willig/
aber das Fleisch ist schwach:
schwätz- und tadelhafftig/ allen bösen
Ioh. 8, 15.Lastern und Begierden ergeben: ist fleischlich gesinnet/ will mans
Rom. 8, 5.gleich außführen aus den verderblichen Egypten/ so sehnet es sich immer
Rom. 8, 7.wieder nach seinen vorigen Fleisch-Töpffen/ ist ein Feind Gottes/ widerstre-
Gal. 5, 17.bet seinem Willen/ Wort und Ordnung; die Quell aller Laster und Vn-
1. Pet. 2, 11.tugend/ dadurch das Hertz vergifftet/ und zu einem Götzen-Hauß worden/
Matt. 15, 18.zu einem Basilisken-Nest/ zu einer Otter-Mutter/ daraus Ottergezücht

entsprin-

Eingangs-
Chriſtus bezeuget ſolches ſelber/ als Er ſeine Juͤnger gefraget/ was ſie von
Matt. 16, 17ſeiner Perſon halten/ Simon Petrus aber antwortet: Du biſt Chriſtus
des lebendigen Gottes Sohn.
Spricht der HErr: Simon/ dein
Fleiſch und Blut hat dir das nicht offenbaret/ ſondern mein
Vater im Himmel.
Fleiſch oder ein fleiſchlicher Menſch iſt ein Spoͤtter
Gen. 6, 3.und Richter Gottes vnd ſeines Worts/ er will daſſelbige nicht leiden;
Die Menſchen wollen ſich den Geiſt Gottes nicht mehr ſtraf-
2. Cor. 10, 3fen laſſen/ denn ſie ſeynd Fleiſch. Ein rebell vnd Him̃el-ſtuͤrmender
cyclops, der ſich Gott und ſeinem Wort freventlich widerſetzet/ und ſpricht:
Ier. 44, 16.Nach dem Wort das du im Namen des HErren uns ſageſt/
wollen wir nicht thun/ ſondeꝛn wollẽ thun nach alle dem Wort/
das aus unſerm Munde gehet.
Ein Goͤtzen Knecht/ Luͤgner/ Sabbath-
Ezech. 8,
3. &
8.
Schaͤnder. Solte der Menſch/ wie dort der Prophet Ezechiel/ koͤnnen die
Wand und Mauren des Hertzens durchgraben/ und darinn alle Winckel
durchſchauen/ O was Greuel! wie viel Goͤtzen! wie ſcheußlich wuͤrde da
herfuͤr ſcheinen das groſſe idolum, das da heiſſet Philavtia der Selbſt-
Col. 2, 18.Buhl. Es iſt das Fleiſch ein auffgeblaſener/ geſchwulſtiger/ hoffaͤrtiger
Vnflat. Ein Neid-Wurm/ Zaͤncker und Staͤncker/ Moͤrder und Tod-
1. Cor. 3, 3.
Gal.
5, 19.
ſchlaͤger/ ſintemal Eifer/ Zanck und Zwietracht unter euch ſind/
ſeyd ihr denn nicht fleiſchlich/ und wandelt nach menſchlicher
Weiſe?
Es iſt ein geiles/ unzuͤchtiges Fleiſch; ſo bald man es fuͤttert/
Rom. 13, 14
2, Pet. 2, 10.
&
18.
ſo ſchaumet es. Darumb wartet des Leibes alſo/ daß er nicht geil
werde/ allermeiſt aber die/ ſo da wandeln nach dem Fleiſche in
der unreinen Luſt/ denn ſie reden ſtoltze Wort/ da nichts iſt/
und reitzen durch Vnzucht zur fleiſchlichen Luſt die jenigen/
die recht entrunnen waren/ und nun in Jrthumb wandeln.

Matt. 26, 41Ein faules und traͤges Fleiſch zur Arbeit; Der Geiſt iſt zwar willig/
aber das Fleiſch iſt ſchwach:
ſchwaͤtz- und tadelhafftig/ allen boͤſen
Ioh. 8, 15.Laſtern und Begierden ergeben: iſt fleiſchlich geſinnet/ will mans
Rom. 8, 5.gleich außfuͤhren aus den verderblichen Egypten/ ſo ſehnet es ſich immer
Rom. 8, 7.wieder nach ſeinen vorigen Fleiſch-Toͤpffen/ iſt ein Feind Gottes/ widerſtre-
Gal. 5, 17.bet ſeinem Willen/ Wort und Ordnung; die Quell aller Laſter und Vn-
1. Pet. 2, 11.tugend/ dadurch das Hertz vergifftet/ und zu einem Goͤtzen-Hauß worden/
Matt. 15, 18.zu einem Baſilisken-Neſt/ zu einer Otter-Mutter/ daraus Ottergezuͤcht

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[6/0038] Eingangs- Chriſtus bezeuget ſolches ſelber/ als Er ſeine Juͤnger gefraget/ was ſie von ſeiner Perſon halten/ Simon Petrus aber antwortet: Du biſt Chriſtus des lebendigen Gottes Sohn. Spricht der HErr: Simon/ dein Fleiſch und Blut hat dir das nicht offenbaret/ ſondern mein Vater im Himmel. Fleiſch oder ein fleiſchlicher Menſch iſt ein Spoͤtter und Richter Gottes vnd ſeines Worts/ er will daſſelbige nicht leiden; Die Menſchen wollen ſich den Geiſt Gottes nicht mehr ſtraf- fen laſſen/ denn ſie ſeynd Fleiſch. Ein rebell vnd Him̃el-ſtuͤrmender cyclops, der ſich Gott und ſeinem Wort freventlich widerſetzet/ und ſpricht: Nach dem Wort das du im Namen des HErren uns ſageſt/ wollen wir nicht thun/ ſondeꝛn wollẽ thun nach alle dem Wort/ das aus unſerm Munde gehet. Ein Goͤtzen Knecht/ Luͤgner/ Sabbath- Schaͤnder. Solte der Menſch/ wie dort der Prophet Ezechiel/ koͤnnen die Wand und Mauren des Hertzens durchgraben/ und darinn alle Winckel durchſchauen/ O was Greuel! wie viel Goͤtzen! wie ſcheußlich wuͤrde da herfuͤr ſcheinen das groſſe idolum, das da heiſſet Philavtia der Selbſt- Buhl. Es iſt das Fleiſch ein auffgeblaſener/ geſchwulſtiger/ hoffaͤrtiger Vnflat. Ein Neid-Wurm/ Zaͤncker und Staͤncker/ Moͤrder und Tod- ſchlaͤger/ ſintemal Eifer/ Zanck und Zwietracht unter euch ſind/ ſeyd ihr denn nicht fleiſchlich/ und wandelt nach menſchlicher Weiſe? Es iſt ein geiles/ unzuͤchtiges Fleiſch; ſo bald man es fuͤttert/ ſo ſchaumet es. Darumb wartet des Leibes alſo/ daß er nicht geil werde/ allermeiſt aber die/ ſo da wandeln nach dem Fleiſche in der unreinen Luſt/ denn ſie reden ſtoltze Wort/ da nichts iſt/ und reitzen durch Vnzucht zur fleiſchlichen Luſt die jenigen/ die recht entrunnen waren/ und nun in Jrthumb wandeln. Ein faules und traͤges Fleiſch zur Arbeit; Der Geiſt iſt zwar willig/ aber das Fleiſch iſt ſchwach: ſchwaͤtz- und tadelhafftig/ allen boͤſen Laſtern und Begierden ergeben: iſt fleiſchlich geſinnet/ will mans gleich außfuͤhren aus den verderblichen Egypten/ ſo ſehnet es ſich immer wieder nach ſeinen vorigen Fleiſch-Toͤpffen/ iſt ein Feind Gottes/ widerſtre- bet ſeinem Willen/ Wort und Ordnung; die Quell aller Laſter und Vn- tugend/ dadurch das Hertz vergifftet/ und zu einem Goͤtzen-Hauß worden/ zu einem Baſilisken-Neſt/ zu einer Otter-Mutter/ daraus Ottergezuͤcht entſprin- Matt. 16, 17 Gen. 6, 3. 2. Cor. 10, 3 Ier. 44, 16. Ezech. 8, 3. & 8. Col. 2, 18. 1. Cor. 3, 3. Gal. 5, 19. Rom. 13, 14 2, Pet. 2, 10. & 18. Matt. 26, 41 Ioh. 8, 15. Rom. 8, 5. Rom. 8, 7. Gal. 5, 17. 1. Pet. 2, 11. Matt. 15, 18.

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/38>, abgerufen am 23.11.2024.