Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.Die Neun und Zwantzigste (Erste) 2. Reg. 20,13. Malach. 3, 17. Devt. 32, 9. Act. 20, 28. Eph. 1, 14. 1. Pet. 2, 21. 24.man pranget/ wie Hiskias: Also ist die Kirche Christi ein solches Eigenthumb/ das Gott wol auffhebt/ Gottes Loß/ Gottes erworbene Gut/ kein Schatz ist einem lieber/ als den er selber mit seinem sauren Schweiß erworben/ als Jacobs Herde/ der Dienstbotten ihre Kleidle und Haußräthle; manche Magd pranget mehr in ihrer Kappen/ Rock/ Kra- gen/ die sie mit saurer Arbeit verdient/ etc. als der Türckische Käyser in sei- nem Constantinopel: Also hat Christus ihm eine Kirche erworben durch seinen blutigen Schweiß; die Kirche ist Christi Loß/ Erbtheil/ Gürtel und Cron. Das vornehmste in einem Hause ist sponsa virgo, die Haußehre; Wem ein tugendsam Weib bescheret ist/ die ist viel Prov. 31, 10. Ose. 2, 19. 1. Cor. 11, 3.edler/ dann die köstliche Perlin: Also ist die Kirche eine liebe Gespons Christi/ mit welcher Er sich verspricht zu verloben in Ewig- keit/ wie solches Geheimnüß St. Paulus erkläret 1. Cor. 11. VII. Jn dem Tempel selbst stellet er uns für den Leuchter/ Die Welt hat ihren Augen-Lust/ nemlich vanität und Eitelkeit/ haben
Die Neun und Zwantzigſte (Erſte) 2. Reg. 20,13. Malach. 3, 17. Devt. 32, 9. Act. 20, 28. Eph. 1, 14. 1. Pet. 2, 21. 24.man pranget/ wie Hiskias: Alſo iſt die Kirche Chriſti ein ſolches Eigenthumb/ das Gott wol auffhebt/ Gottes Loß/ Gottes erworbene Gut/ kein Schatz iſt einem lieber/ als den er ſelber mit ſeinem ſauren Schweiß erworben/ als Jacobs Herde/ der Dienſtbotten ihre Kleidle und Haußraͤthle; manche Magd pranget mehr in ihrer Kappen/ Rock/ Kra- gen/ die ſie mit ſaurer Arbeit verdient/ ꝛc. als der Tuͤrckiſche Kaͤyſer in ſei- nem Conſtantinopel: Alſo hat Chriſtus ihm eine Kirche erworben durch ſeinen blutigen Schweiß; die Kirche iſt Chriſti Loß/ Erbtheil/ Guͤrtel und Cron. Das vornehmſte in einem Hauſe iſt ſponſa virgo, die Haußehre; Wem ein tugendſam Weib beſcheret iſt/ die iſt viel Prov. 31, 10. Oſe. 2, 19. 1. Cor. 11, 3.edler/ dann die koͤſtliche Perlin: Alſo iſt die Kirche eine liebe Geſpons Chriſti/ mit welcher Er ſich verſpricht zu verloben in Ewig- keit/ wie ſolches Geheimnuͤß St. Paulus erklaͤret 1. Cor. 11. VII. Jn dem Tempel ſelbſt ſtellet er uns fuͤr den Leuchter/ Die Welt hat ihren Augen-Luſt/ nemlich vanitaͤt und Eitelkeit/ haben
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Die Neun und Zwantzigſte (Erſte)
man pranget/ wie Hiskias: Alſo iſt die Kirche Chriſti ein ſolches
Eigenthumb/ das Gott wol auffhebt/ Gottes Loß/ Gottes erworbene
Gut/ kein Schatz iſt einem lieber/ als den er ſelber mit ſeinem ſauren
Schweiß erworben/ als Jacobs Herde/ der Dienſtbotten ihre Kleidle und
Haußraͤthle; manche Magd pranget mehr in ihrer Kappen/ Rock/ Kra-
gen/ die ſie mit ſaurer Arbeit verdient/ ꝛc. als der Tuͤrckiſche Kaͤyſer in ſei-
nem Conſtantinopel: Alſo hat Chriſtus ihm eine Kirche erworben durch
ſeinen blutigen Schweiß; die Kirche iſt Chriſti Loß/ Erbtheil/ Guͤrtel und
Cron. Das vornehmſte in einem Hauſe iſt ſponſa virgo, die
Haußehre; Wem ein tugendſam Weib beſcheret iſt/ die iſt viel
edler/ dann die koͤſtliche Perlin: Alſo iſt die Kirche eine liebe
Geſpons Chriſti/ mit welcher Er ſich verſpricht zu verloben in Ewig-
keit/ wie ſolches Geheimnuͤß St. Paulus erklaͤret 1. Cor. 11.
2. Reg. 20,
13.
Malach. 3,
17.
Devt. 32, 9.
Act. 20, 28.
Eph. 1, 14.
1. Pet. 2, 21.
24.
Prov. 31, 10.
Oſe. 2, 19.
1. Cor. 11, 3.
VII. Jn dem Tempel ſelbſt ſtellet er uns fuͤr den Leuchter/
Exod. 25. von feinem Golde zubereitet und hell-leuchtend/ der alles im
Tempel hell machet: Alſo glaͤntzet die Kirche von dem Golde des
Glaubens/ ſie iſt eine Seule der Warheit/ die Cynoſur, die feurige Wol-
ckenſeul in der Wuͤſten/ der guͤldene Leuchter Apoc. 1. da ſcheinet Gottes H.
Wort/ meinen Fuͤſſen eine brennende Lucerne/ ein Liecht das
uns den Weg weiſet fort/ ſo dieſer Morgenſterne in uns
auffgehet/ ſo bald der Menſch verſtehet die hohen Gaben/ die
Gottes Geiſt/ denen gewiß verheiſt/ die Hoffnung darein
haben. Hoc delicium oculorum Chriſtianum, das iſt die Chriſtliche
Augen-Luſt!
Exod. 25,
31. c. 31, 8.
Apoc. 1, v.
ult.
Die Welt hat ihren Augen-Luſt/ nemlich vanitaͤt und Eitelkeit/
Puppen- und Affenwerck/ hie lauter Warheit. Der Aſtrologorum
Augen-Luſt ſind die Sternen/ wann ſie ſtellatum gehen/ der Planeten
Lauff erkundigen und beſchauen: Hier iſt die rechte Morgenroͤthe/ der
Mond/ die Sonn; jenes ſind nur Figuren/ hat zwar ſeinen Nutz/ wann
man ſich nicht dran vergaffet/ und Goͤtter daraus machet/ aber hilffet doch
nichts zur Seligkeit; Hier iſt die rechte Warheit! Die Anthologi, Blu-
men-Narren ſuchen ihre Ergoͤtzligkeit an Tulipan und frembden raritaͤten/
ſpendiren offt mehr/ ich will nicht ſagen auff natuͤrliche/ ſondern gemahlte
Blumen/ als auff lebendige Kirchen-Blumen/ das iſt/ glaubige Armen/
das iſt ihre Augen-Luſt/ aber vanitas! es iſt Eitelkeit! Hier iſt veritas!
die rechte Blume/ die edle Roſe zu Saron! Columbarii, Tauben-Narren
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