Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Drey und Viertzigste (Andere)
den Toden aufferwecket hat/ in euch wohnet/ so wird auch der-
selbige/ der Christum von den Toden aufferwecket hat/ eure
sterbliche Leiber lebendig machen/ umb des willen/ daß sein
Geist in euch wohnet;
Dann gleich wie er gewest avis epoazousa,
gleichsam der Brüt-Vogel in der ersten Schöpffung/ da alle Creaturen
durch seine kräfftige Vberkunfft und Vberschweben außgehecket und be-
Ezech. 37,
10.
reitet; gleich wie er in dem Gesicht Ezech. 37. durch einen Wind die Toden-
Beine wider lebendlg gemacht/ so bald sie der Wind angeblasen/ kam der
Athem in sie: Also wird er auch dermahl eins aufferwecken die Toden aus
der Erden; Gleichwol aber werden bey diesem actu die Heiligen Engel
nicht müssig seyn/ sondern wie sie ihrem Herren das Geleit gegeben
Ps. 47, 6.
Act. 1, 10.
1. Thess. 4,
16. Matth.

25, 2.
in der Himmelfahrt/ so werden sie auch mit ihm herab kommen in jubilo,
mit jauchzen und mit heller Posaunen/ [fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]n kel[fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]smati in einem Feld-Ge-
schrey/ ruffen und sagen: Sihe/ der Bräutigam kommet.

D. Philippi Nicolai Gedancken sind diese in theoria vitae aeternae l. 5. c. 6.
pag.
657. Wir lesen von Christo/ als Er in seiner Einreitung zu Jerusalem Gott
seinen himmlischen Vater bat/ daß Er seinen Namen verklären wolte/ da kam
eine Stimme vom Himmel: Jch habe ihn verkläret/ und will ihn abermahl
verklären. Da sprach das Volck/ das dabey stund und zuhöret: Es don-
nerte: Die andern sprachen: Es redte ein Engel mit ihm: Jesus ant-
wortet und sprach: Diese Stimme ist nicht umb meinet willen geschehen/
Ioh. 12, 28.
29. 30.
sondern umb eurent willen/ Joh 12. Also wird in einem stetswährendem
Blick und Wetterleuchten des HErren Christi Stimme durch den Ertz-Engel ge-
höret werden/ als wann der Donner redet/ als wann iemand durch eine star-
cke Posaune sein Wort hell und verständiglich rieffe: welche Stimme nicht allein
die lebendigen Menschen durch die gantze Welt/ sondern auch alle Toden hören/
und daranff das Leben wider bekommen werden/ Gott gebe/ sie seyen vor vier/
fünff oder sechsthalb tausend Jahren gestorben/ und in die tieffe Erde begraben/
oder im Meer ersäufft/ oder im Feuer zu Pulver gebrennt/ oder von den wilden
Thieren auff dem Lande/ von Fischen in dem Meer/ und von den Vögeln unter
dem Himmel vorlängst auffgefressen/ verschlungen und verzehret: Das
Erdreich/ das Meer und die gantze Welt müssen alle ihre Toden wider herfür ge-
ben/ daß nicht einer dahinden bleibe. Der enthaupte St. Paulus/ der erstochene
Act. 7, 58.St. Thomas/ der gesteinigte St. Stephan/ der von den wilden Thieren auff ge-
fressene St Jgnatius/ der verbrennte Johann Huß etc. werden alle mit ihren
Cörpern lebendig erscheinen/ und sich lebendig widerumb sehen lassen. Gute
und böse/ die verstorbene Türcken/ Juden/ Heyden und Mahometisten/ so bald
als die verstorbene Christen/ und so bald die toden Heuchler/ als die toden Kinder
des Liechts/ müssen auff das himmlische Feld-Geschrey und Posaune des Ertz-
Engels vom Tode erwachen/ und lebendig erscheinen: Vnd wird sich solches er-
strecken über die gantze Welt/ daß man in Europa/ in Asia/ in Africa/ in America/

in allen

Die Drey und Viertzigſte (Andere)
den Toden aufferwecket hat/ in euch wohnet/ ſo wird auch der-
ſelbige/ der Chriſtum von den Toden aufferwecket hat/ eure
ſterbliche Leiber lebendig machen/ umb des willen/ daß ſein
Geiſt in euch wohnet;
Dann gleich wie er geweſt avis ἔπωάζουσα,
gleichſam der Bruͤt-Vogel in der erſten Schoͤpffung/ da alle Creaturen
durch ſeine kraͤfftige Vberkunfft und Vberſchweben außgehecket und be-
Ezech. 37,
10.
reitet; gleich wie er in dem Geſicht Ezech. 37. durch einen Wind die Toden-
Beine wider lebendlg gemacht/ ſo bald ſie der Wind angeblaſen/ kam der
Athem in ſie: Alſo wird er auch dermahl eins aufferwecken die Toden aus
der Erden; Gleichwol aber werden bey dieſem actu die Heiligen Engel
nicht muͤſſig ſeyn/ ſondern wie ſie ihrem Herren das Geleit gegeben
Pſ. 47, 6.
Act. 1, 10.
1. Theſſ. 4,
16. Matth.

25, 2.
in der Himmelfahrt/ ſo werden ſie auch mit ihm herab kommen in jubilo,
mit jauchzen und mit heller Poſaunen/ [fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt]ν κελ[fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt]σματι in einem Feld-Ge-
ſchrey/ ruffen und ſagen: Sihe/ der Braͤutigam kommet.

D. Philippi Nicolai Gedancken ſind dieſe in theoriâ vitæ æternæ l. 5. c. 6.
pag.
657. Wir leſen von Chriſto/ als Er in ſeiner Einreitung zu Jeruſalem Gott
ſeinen himmliſchen Vater bat/ daß Er ſeinen Namen verklaͤren wolte/ da kam
eine Stimme vom Himmel: Jch habe ihn verklaͤret/ und will ihn abermahl
verklaͤren. Da ſprach das Volck/ das dabey ſtund und zuhoͤret: Es don-
nerte: Die andern ſprachen: Es redte ein Engel mit ihm: Jeſus ant-
wortet und ſprach: Dieſe Stimme iſt nicht umb meinet willen geſchehen/
Ioh. 12, 28.
29. 30.
ſondern umb eurent willen/ Joh 12. Alſo wird in einem ſtetswaͤhrendem
Blick und Wetterleuchten des HErren Chriſti Stimme durch den Ertz-Engel ge-
hoͤret werden/ als wann der Donner redet/ als wann iemand durch eine ſtar-
cke Poſaune ſein Wort hell und verſtaͤndiglich rieffe: welche Stimme nicht allein
die lebendigen Menſchen durch die gantze Welt/ ſondern auch alle Toden hoͤren/
und daranff das Leben wider bekommen werden/ Gott gebe/ ſie ſeyen vor vier/
fuͤnff oder ſechſthalb tauſend Jahren geſtorben/ und in die tieffe Erde begraben/
oder im Meer erſaͤufft/ oder im Feuer zu Pulver gebrennt/ oder von den wilden
Thieren auff dem Lande/ von Fiſchen in dem Meer/ und von den Voͤgeln unter
dem Himmel vorlaͤngſt auffgefreſſen/ verſchlungen und verzehret: Das
Erdreich/ das Meer und die gantze Welt muͤſſen alle ihre Toden wider herfuͤr ge-
ben/ daß nicht einer dahinden bleibe. Der enthaupte St. Paulus/ der erſtochene
Act. 7, 58.St. Thomas/ der geſteinigte St. Stephan/ der von den wilden Thieren auff ge-
freſſene St Jgnatius/ der verbrennte Johann Huß ꝛc. werden alle mit ihren
Coͤrpern lebendig erſcheinen/ und ſich lebendig widerumb ſehen laſſen. Gute
und boͤſe/ die verſtorbene Tuͤrcken/ Juden/ Heyden und Mahometiſten/ ſo bald
als die verſtorbene Chriſten/ und ſo bald die toden Heuchler/ als die toden Kinder
des Liechts/ muͤſſen auff das himmliſche Feld-Geſchrey und Poſaune des Ertz-
Engels vom Tode erwachen/ und lebendig erſcheinen: Vnd wird ſich ſolches er-
ſtrecken uͤber die gantze Welt/ daß man in Europa/ in Aſia/ in Africa/ in America/

in allen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0564" n="532"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Drey und Viertzig&#x017F;te (Andere)</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">den Toden aufferwecket hat/ in euch wohnet/ &#x017F;o wird auch der-<lb/>
&#x017F;elbige/ der Chri&#x017F;tum von den Toden aufferwecket hat/ eure<lb/>
&#x017F;terbliche Leiber lebendig machen/ umb des willen/ daß &#x017F;ein<lb/>
Gei&#x017F;t in euch wohnet;</hi> Dann gleich wie er gewe&#x017F;t <hi rendition="#aq">avis</hi> &#x1F14;&#x03C0;&#x03C9;&#x03AC;&#x03B6;&#x03BF;&#x03C5;&#x03C3;&#x03B1;,<lb/>
gleich&#x017F;am der Bru&#x0364;t-Vogel in der er&#x017F;ten Scho&#x0364;pffung/ da alle Creaturen<lb/>
durch &#x017F;eine kra&#x0364;fftige Vberkunfft und Vber&#x017F;chweben außgehecket und be-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Ezech.</hi> 37,<lb/>
10.</note>reitet; gleich wie er in dem Ge&#x017F;icht Ezech. 37. durch einen Wind die Toden-<lb/>
Beine wider lebendlg gemacht/ &#x017F;o bald &#x017F;ie der Wind angebla&#x017F;en/ kam der<lb/>
Athem in &#x017F;ie: Al&#x017F;o wird er auch dermahl eins aufferwecken die Toden aus<lb/>
der Erden; Gleichwol aber werden bey die&#x017F;em <hi rendition="#aq">actu</hi> die Heiligen Engel<lb/>
nicht mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;ig &#x017F;eyn/ &#x017F;ondern wie &#x017F;ie ihrem <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herren</hi></hi> das Geleit gegeben<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">P&#x017F;. 47, 6.<lb/>
Act. 1, 10.<lb/>
1. The&#x017F;&#x017F;. 4,<lb/>
16. Matth.</hi><lb/>
25, 2.</note>in der Himmelfahrt/ &#x017F;o werden &#x017F;ie auch mit ihm herab kommen <hi rendition="#aq">in jubilo,</hi><lb/>
mit jauchzen und mit heller Po&#x017F;aunen/ <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm" unit="chars" quantity="1"/></foreign>&#x03BD; &#x03BA;&#x03B5;&#x03BB;<foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm" unit="chars" quantity="1"/></foreign>&#x03C3;&#x03BC;&#x03B1;&#x03C4;&#x03B9; in einem Feld-Ge-<lb/>
&#x017F;chrey/ ruffen und &#x017F;agen: <hi rendition="#fr">Sihe/ der Bra&#x0364;utigam kommet.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">D. Philippi Nicolai</hi> Gedancken &#x017F;ind die&#x017F;e <hi rendition="#aq">in theoriâ vitæ æternæ l. 5. c. 6.<lb/>
pag.</hi> 657. Wir le&#x017F;en von Chri&#x017F;to/ als Er in &#x017F;einer Einreitung zu Jeru&#x017F;alem Gott<lb/>
&#x017F;einen himmli&#x017F;chen Vater bat/ daß Er &#x017F;einen Namen verkla&#x0364;ren wolte/ da kam<lb/>
eine Stimme vom Himmel: Jch habe ihn verkla&#x0364;ret/ und will ihn abermahl<lb/>
verkla&#x0364;ren. Da &#x017F;prach das Volck/ das dabey &#x017F;tund und zuho&#x0364;ret: Es don-<lb/>
nerte: Die andern &#x017F;prachen: Es redte ein Engel mit ihm: Je&#x017F;us ant-<lb/>
wortet und &#x017F;prach: Die&#x017F;e Stimme i&#x017F;t nicht umb meinet willen ge&#x017F;chehen/<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Ioh.</hi> 12, 28.<lb/>
29. 30.</note>&#x017F;ondern umb eurent willen/ Joh 12. Al&#x017F;o wird in einem &#x017F;tetswa&#x0364;hrendem<lb/>
Blick und Wetterleuchten des HErren Chri&#x017F;ti Stimme durch den Ertz-Engel ge-<lb/>
ho&#x0364;ret werden/ als wann der Donner redet/ als wann iemand durch eine &#x017F;tar-<lb/>
cke Po&#x017F;aune &#x017F;ein Wort hell und ver&#x017F;ta&#x0364;ndiglich rieffe: welche Stimme nicht allein<lb/>
die lebendigen Men&#x017F;chen durch die gantze Welt/ &#x017F;ondern auch alle Toden ho&#x0364;ren/<lb/>
und daranff das Leben wider bekommen werden/ Gott gebe/ &#x017F;ie &#x017F;eyen vor vier/<lb/>
fu&#x0364;nff oder &#x017F;ech&#x017F;thalb tau&#x017F;end Jahren ge&#x017F;torben/ und in die tieffe Erde begraben/<lb/>
oder im Meer er&#x017F;a&#x0364;ufft/ oder im Feuer zu Pulver gebrennt/ oder von den wilden<lb/>
Thieren auff dem Lande/ von Fi&#x017F;chen in dem Meer/ und von den Vo&#x0364;geln unter<lb/>
dem Himmel vorla&#x0364;ng&#x017F;t auffgefre&#x017F;&#x017F;en/ ver&#x017F;chlungen und verzehret: Das<lb/>
Erdreich/ das Meer und die gantze Welt mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en alle ihre Toden wider herfu&#x0364;r ge-<lb/>
ben/ daß nicht einer dahinden bleibe. Der enthaupte St. Paulus/ der er&#x017F;tochene<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Act.</hi> 7, 58.</note>St. Thomas/ der ge&#x017F;teinigte St. Stephan/ der von den wilden Thieren auff ge-<lb/>
fre&#x017F;&#x017F;ene St Jgnatius/ der verbrennte Johann Huß &#xA75B;c. werden alle mit ihren<lb/>
Co&#x0364;rpern lebendig er&#x017F;cheinen/ und &#x017F;ich lebendig widerumb &#x017F;ehen la&#x017F;&#x017F;en. Gute<lb/>
und bo&#x0364;&#x017F;e/ die ver&#x017F;torbene Tu&#x0364;rcken/ Juden/ Heyden und Mahometi&#x017F;ten/ &#x017F;o bald<lb/>
als die ver&#x017F;torbene Chri&#x017F;ten/ und &#x017F;o bald die toden Heuchler/ als die toden Kinder<lb/>
des Liechts/ mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en auff das himmli&#x017F;che Feld-Ge&#x017F;chrey und Po&#x017F;aune des Ertz-<lb/>
Engels vom Tode erwachen/ und lebendig er&#x017F;cheinen: Vnd wird &#x017F;ich &#x017F;olches er-<lb/>
&#x017F;trecken u&#x0364;ber die gantze Welt/ daß man in Europa/ in A&#x017F;ia/ in Africa/ in America/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">in allen</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[532/0564] Die Drey und Viertzigſte (Andere) den Toden aufferwecket hat/ in euch wohnet/ ſo wird auch der- ſelbige/ der Chriſtum von den Toden aufferwecket hat/ eure ſterbliche Leiber lebendig machen/ umb des willen/ daß ſein Geiſt in euch wohnet; Dann gleich wie er geweſt avis ἔπωάζουσα, gleichſam der Bruͤt-Vogel in der erſten Schoͤpffung/ da alle Creaturen durch ſeine kraͤfftige Vberkunfft und Vberſchweben außgehecket und be- reitet; gleich wie er in dem Geſicht Ezech. 37. durch einen Wind die Toden- Beine wider lebendlg gemacht/ ſo bald ſie der Wind angeblaſen/ kam der Athem in ſie: Alſo wird er auch dermahl eins aufferwecken die Toden aus der Erden; Gleichwol aber werden bey dieſem actu die Heiligen Engel nicht muͤſſig ſeyn/ ſondern wie ſie ihrem Herren das Geleit gegeben in der Himmelfahrt/ ſo werden ſie auch mit ihm herab kommen in jubilo, mit jauchzen und mit heller Poſaunen/ _ν κελ_σματι in einem Feld-Ge- ſchrey/ ruffen und ſagen: Sihe/ der Braͤutigam kommet. Ezech. 37, 10. Pſ. 47, 6. Act. 1, 10. 1. Theſſ. 4, 16. Matth. 25, 2. D. Philippi Nicolai Gedancken ſind dieſe in theoriâ vitæ æternæ l. 5. c. 6. pag. 657. Wir leſen von Chriſto/ als Er in ſeiner Einreitung zu Jeruſalem Gott ſeinen himmliſchen Vater bat/ daß Er ſeinen Namen verklaͤren wolte/ da kam eine Stimme vom Himmel: Jch habe ihn verklaͤret/ und will ihn abermahl verklaͤren. Da ſprach das Volck/ das dabey ſtund und zuhoͤret: Es don- nerte: Die andern ſprachen: Es redte ein Engel mit ihm: Jeſus ant- wortet und ſprach: Dieſe Stimme iſt nicht umb meinet willen geſchehen/ ſondern umb eurent willen/ Joh 12. Alſo wird in einem ſtetswaͤhrendem Blick und Wetterleuchten des HErren Chriſti Stimme durch den Ertz-Engel ge- hoͤret werden/ als wann der Donner redet/ als wann iemand durch eine ſtar- cke Poſaune ſein Wort hell und verſtaͤndiglich rieffe: welche Stimme nicht allein die lebendigen Menſchen durch die gantze Welt/ ſondern auch alle Toden hoͤren/ und daranff das Leben wider bekommen werden/ Gott gebe/ ſie ſeyen vor vier/ fuͤnff oder ſechſthalb tauſend Jahren geſtorben/ und in die tieffe Erde begraben/ oder im Meer erſaͤufft/ oder im Feuer zu Pulver gebrennt/ oder von den wilden Thieren auff dem Lande/ von Fiſchen in dem Meer/ und von den Voͤgeln unter dem Himmel vorlaͤngſt auffgefreſſen/ verſchlungen und verzehret: Das Erdreich/ das Meer und die gantze Welt muͤſſen alle ihre Toden wider herfuͤr ge- ben/ daß nicht einer dahinden bleibe. Der enthaupte St. Paulus/ der erſtochene St. Thomas/ der geſteinigte St. Stephan/ der von den wilden Thieren auff ge- freſſene St Jgnatius/ der verbrennte Johann Huß ꝛc. werden alle mit ihren Coͤrpern lebendig erſcheinen/ und ſich lebendig widerumb ſehen laſſen. Gute und boͤſe/ die verſtorbene Tuͤrcken/ Juden/ Heyden und Mahometiſten/ ſo bald als die verſtorbene Chriſten/ und ſo bald die toden Heuchler/ als die toden Kinder des Liechts/ muͤſſen auff das himmliſche Feld-Geſchrey und Poſaune des Ertz- Engels vom Tode erwachen/ und lebendig erſcheinen: Vnd wird ſich ſolches er- ſtrecken uͤber die gantze Welt/ daß man in Europa/ in Aſia/ in Africa/ in America/ in allen Ioh. 12, 28. 29. 30. Act. 7, 58.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/564
Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 532. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/564>, abgerufen am 25.11.2024.