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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

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Predigt.
Geleit der heiligen Engel/ wie mit einem feurigen Wagen/ und feurigen Rossen
im Wetter gen Himmel/ 2. Reg. 2. Vnd im Buch der Offenbahrung wird zweyer2. Reg. 2, 11.
Blut-Zeugen Christi gedacht/ welche das Römische Thier tödtet/ sie aber werden
lebendig/ und hören eine grosse Stimme vom Himmel zu ihnen sagen:
Steiget herauff: Vnd alßbald stiegen sie auff in den Himmel in einer
Wolcken: Apoc. 11. Also wirds auch zugehen in der Aufferstehung am Jüng-Apoc. 11, 3.
seqq.

sten Tage/ wann alle Toden lebendig sind/ und alle Lebendigen verwandelt erschei-
nen/ daß die Gerechten und Verdamten nicht viel hadderns/ fechtens/ disputirens
und colloquirens unter einander machen werden: Sondern eine helle Stimme
wird vom Himmel herab erschallen zu den außerwehlten Kindern des Liechts:
Steiget herauff: Vnd darauff werden sie alßbald sich von der Erden erheben/
und in die Höhe fahren/ daß es scheinen wird/ als sehe man einen grossen Hauffen
schöner Sonnen und schöner Sternen nach den Wolcken des Himmels von der
Welt auffsteigen: Da wird es in der hohen Lufft/ und in den Wolcken des Him-
mels allenthalben von glorificirten Christen und Kindern des ewigen Lebens hell
leuchten/ als wärens viel tausend Sonnen/ und viel tausend Sternlein/ mit
viel tausend Engeln sampt ihrer gantzen himmlischen Klarheit/ allenthalben sehr
prächtig und herrlich umbgeben. Da wird unser himmlischer Adam/ der grosse
König Himmels und der Erden/ mein HERR und Hejland Jesus Christus/
seine holdselige Stimme sehr lieblich und freundlich hören lassen/ und sagen:
Kommet her ihr Gesegneten meines Vaters/ ererbet das Reich etc.

Matth. 25,
34.

Stehet auff ihr Toden! Dann werden die Außerwehlten zuerst auffer-
stehen/ hernach die noch lebendig/ werden (sintemahl wir in unserm Christ-
lichen Glauben bekennen/ Er werde widerkommen zu richten die1. Thess. 4,
15. seqq.

Lebendigen und Toden; so wird dieselbe betreffen (wie die Sünd-
fluth) Lebendige und Toden) in einem Augenblick verwandelt/ und
Christo in der Lufft entgegen gezuckt werden/ auch die Verdamten
gleich als aus dem Kärcker herfür kriechen/ und sich als Vbelthäter für
dem Richterstul einstellen/ und ihren finalsententz hören müssen.

Quo fine? Zu was Ende ist dieser actus angesehen?
wohin zielet er?
Der vornehmste Zweck ist gloria Dei, die Ehre
Gottes; Jhr sollt erfahren/ daß ich der HERR bin:
Ezech. 37,
6.
Psal.
90, 3.

nemlich der zwar gerechte Herr/ der die Menschen-Kinder umb
der Sünden willen lässet sterben/ aber aus Barmhertzigkeit und Güte
durch seine allmächtige Krafft ihnen widerumb aus dem Grabe heraus
rufft und sagt: Kommet wider ihr Menschen-Kinder. Der
fromme Käyser () Theodosius wurde einsmahls gefragt/ warumb er nie-() apud So-
crat. l.
7, 22.

mand iemahls/ der ihne injurirt und Schmach zugefüget/ am Leben ge-
strafft? Ach/ sagt er/ ich wolte/ daß ich meine verstorbene Feinde wider

leben-

Predigt.
Geleit der heiligen Engel/ wie mit einem feurigen Wagen/ und feurigen Roſſen
im Wetter gen Himmel/ 2. Reg. 2. Vnd im Buch der Offenbahrung wird zweyer2. Reg. 2, 11.
Blut-Zeugen Chriſti gedacht/ welche das Roͤmiſche Thier toͤdtet/ ſie aber werden
lebendig/ und hoͤren eine groſſe Stimme vom Himmel zu ihnen ſagen:
Steiget herauff: Vnd alßbald ſtiegen ſie auff in den Himmel in einer
Wolcken: Apoc. 11. Alſo wirds auch zugehen in der Aufferſtehung am Juͤng-Apoc. 11, 3.
ſeqq.

ſten Tage/ wann alle Toden lebendig ſind/ und alle Lebendigen verwandelt erſchei-
nen/ daß die Gerechten und Verdamten nicht viel hadderns/ fechtens/ diſputirens
und colloquirens unter einander machen werden: Sondern eine helle Stimme
wird vom Himmel herab erſchallen zu den außerwehlten Kindern des Liechts:
Steiget herauff: Vnd darauff werden ſie alßbald ſich von der Erden erheben/
und in die Hoͤhe fahren/ daß es ſcheinen wird/ als ſehe man einen groſſen Hauffen
ſchoͤner Sonnen und ſchoͤner Sternen nach den Wolcken des Himmels von der
Welt auffſteigen: Da wird es in der hohen Lufft/ und in den Wolcken des Him-
mels allenthalben von glorificirten Chriſten und Kindern des ewigen Lebens hell
leuchten/ als waͤrens viel tauſend Sonnen/ und viel tauſend Sternlein/ mit
viel tauſend Engeln ſampt ihrer gantzen himmliſchen Klarheit/ allenthalben ſehr
praͤchtig und herrlich umbgeben. Da wird unſer himmliſcher Adam/ der groſſe
Koͤnig Himmels und der Erden/ mein HERR und Hejland Jeſus Chriſtus/
ſeine holdſelige Stimme ſehr lieblich und freundlich hoͤren laſſen/ und ſagen:
Kommet her ihr Geſegneten meines Vaters/ ererbet das Reich ꝛc.

Matth. 25,
34.

Stehet auff ihr Toden! Dann werden die Außerwehlten zuerſt auffer-
ſtehen/ hernach die noch lebendig/ werden (ſintemahl wir in unſerm Chriſt-
lichen Glauben bekennen/ Er werde widerkommen zu richten die1. Theſſ. 4,
15. ſeqq.

Lebendigen und Toden; ſo wird dieſelbe betreffen (wie die Suͤnd-
fluth) Lebendige und Toden) in einem Augenblick verwandelt/ und
Chriſto in der Lufft entgegen gezuckt werden/ auch die Verdamten
gleich als aus dem Kaͤrcker herfuͤr kriechen/ und ſich als Vbelthaͤter fuͤr
dem Richterſtul einſtellen/ und ihren finalſententz hoͤren muͤſſen.

Quo fine? Zu was Ende iſt dieſer actus angeſehen?
wohin zielet er?
Der vornehmſte Zweck iſt gloria Dei, die Ehre
Gottes; Jhr ſollt erfahren/ daß ich der HERR bin:
Ezech. 37,
6.
Pſal.
90, 3.

nemlich der zwar gerechte Herr/ der die Menſchen-Kinder umb
der Suͤnden willen laͤſſet ſterben/ aber aus Barmhertzigkeit und Guͤte
durch ſeine allmaͤchtige Krafft ihnen widerumb aus dem Grabe heraus
rufft und ſagt: Kommet wider ihr Menſchen-Kinder. Der
fromme Kaͤyſer () Theodoſius wurde einsmahls gefragt/ warumb er nie-() apud So-
crat. l.
7, 22.

mand iemahls/ der ihne injurirt und Schmach zugefuͤget/ am Leben ge-
ſtrafft? Ach/ ſagt er/ ich wolte/ daß ich meine verſtorbene Feinde wider

leben-
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[535/0567] Predigt. Geleit der heiligen Engel/ wie mit einem feurigen Wagen/ und feurigen Roſſen im Wetter gen Himmel/ 2. Reg. 2. Vnd im Buch der Offenbahrung wird zweyer Blut-Zeugen Chriſti gedacht/ welche das Roͤmiſche Thier toͤdtet/ ſie aber werden lebendig/ und hoͤren eine groſſe Stimme vom Himmel zu ihnen ſagen: Steiget herauff: Vnd alßbald ſtiegen ſie auff in den Himmel in einer Wolcken: Apoc. 11. Alſo wirds auch zugehen in der Aufferſtehung am Juͤng- ſten Tage/ wann alle Toden lebendig ſind/ und alle Lebendigen verwandelt erſchei- nen/ daß die Gerechten und Verdamten nicht viel hadderns/ fechtens/ diſputirens und colloquirens unter einander machen werden: Sondern eine helle Stimme wird vom Himmel herab erſchallen zu den außerwehlten Kindern des Liechts: Steiget herauff: Vnd darauff werden ſie alßbald ſich von der Erden erheben/ und in die Hoͤhe fahren/ daß es ſcheinen wird/ als ſehe man einen groſſen Hauffen ſchoͤner Sonnen und ſchoͤner Sternen nach den Wolcken des Himmels von der Welt auffſteigen: Da wird es in der hohen Lufft/ und in den Wolcken des Him- mels allenthalben von glorificirten Chriſten und Kindern des ewigen Lebens hell leuchten/ als waͤrens viel tauſend Sonnen/ und viel tauſend Sternlein/ mit viel tauſend Engeln ſampt ihrer gantzen himmliſchen Klarheit/ allenthalben ſehr praͤchtig und herrlich umbgeben. Da wird unſer himmliſcher Adam/ der groſſe Koͤnig Himmels und der Erden/ mein HERR und Hejland Jeſus Chriſtus/ ſeine holdſelige Stimme ſehr lieblich und freundlich hoͤren laſſen/ und ſagen: Kommet her ihr Geſegneten meines Vaters/ ererbet das Reich ꝛc. 2. Reg. 2, 11. Apoc. 11, 3. ſeqq. Stehet auff ihr Toden! Dann werden die Außerwehlten zuerſt auffer- ſtehen/ hernach die noch lebendig/ werden (ſintemahl wir in unſerm Chriſt- lichen Glauben bekennen/ Er werde widerkommen zu richten die Lebendigen und Toden; ſo wird dieſelbe betreffen (wie die Suͤnd- fluth) Lebendige und Toden) in einem Augenblick verwandelt/ und Chriſto in der Lufft entgegen gezuckt werden/ auch die Verdamten gleich als aus dem Kaͤrcker herfuͤr kriechen/ und ſich als Vbelthaͤter fuͤr dem Richterſtul einſtellen/ und ihren finalſententz hoͤren muͤſſen. 1. Theſſ. 4, 15. ſeqq. Quo fine? Zu was Ende iſt dieſer actus angeſehen? wohin zielet er? Der vornehmſte Zweck iſt gloria Dei, die Ehre Gottes; Jhr ſollt erfahren/ daß ich der HERR bin: nemlich der zwar gerechte Herr/ der die Menſchen-Kinder umb der Suͤnden willen laͤſſet ſterben/ aber aus Barmhertzigkeit und Guͤte durch ſeine allmaͤchtige Krafft ihnen widerumb aus dem Grabe heraus rufft und ſagt: Kommet wider ihr Menſchen-Kinder. Der fromme Kaͤyſer () Theodoſius wurde einsmahls gefragt/ warumb er nie- mand iemahls/ der ihne injurirt und Schmach zugefuͤget/ am Leben ge- ſtrafft? Ach/ ſagt er/ ich wolte/ daß ich meine verſtorbene Feinde wider leben- Ezech. 37, 6. Pſal. 90, 3. () apud So- crat. l. 7, 22.

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 535. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/567>, abgerufen am 22.11.2024.