GEliebte in Christo: Wann der hochgelobte und hertzlich- geliebte Seelen-Bräutigam Christus Jesus/ der König und zugleich Hirt/ ein Königlicher Sohn/ dem sein Vater Hochzeit gemacht/ der mehr ist als Salomon/ unter an- Cant. 4, 7.dern in dem geistlichen Braut- und Hohenlied Salomo- nis in diese holdseelige Wort außbricht/ und sagt: Du bist allerdings schön/ meine Freundin/ und ist kein Flecken Psal. 45, Esa. 62, 4. Ier. 1, 2. E- zech. 16, 18. 2. Cor. 11, 2. Eph. 5, 26. confer Au- gust. l. 1. re- tract. c. 19. Hieron. l. 8. in Ezech.an dir/ so redet Er zwar an 1. ins gemein die gantze Christliche streitende und wallende Kirche auff Erden/ als seine allerliebste Braut/ die Er gereiniget durch das Wasser-Bad im Wort/ auff daß Er ihm selbst darstellete eine Gemeine/ die herrlich sey/ die da nicht habe einen Flecken oder Runtzel/ oder des etwas/ sondern daß sie heilig sey und unsträfflich/ Ephes. 5. 2. In specie und eintzelich eine iede glaubige Seel/ inmassen in der himmlischen Offenbahrung St. Johannis alle Lamb-folgende Seelen/ so aus den Menschen theuer erkaufft worden/ unbefleckte Jungfrauen Apoc. 14, 4.genennet werden/ Apoc. 14. 3. Exochice non exclusive, absonderlich und fürnemlich wiewohl nicht außschließlich seine außerkohrne Mutter/ die hochgebenedeyte Jungfrau Maria/ als einer edelsten Glau- bens und Tugend-Kron/ deren wir den Vorzug in und unter dem gantzen menschlichen Geschlecht gern gönnen und zumessen.
Nicht exclusive, sag ich/ nach der Gloß deren/ die diese Wort einig und allein auff die Jungfrau Mariam deuten/ und daraus erhärten wol- len/ als ob sie gantz unbefleckt ohne einige sündliche Mackel wäre empfan-
gen und
Die Funffzigſte (Sechſte)
Die Funffzigſte Predigt/
Vber den dritten Articul. Von dem ewigen Leben/
Die Sechſte Predigt/
Von der Heiligkeit des ewigen Lebens.
GEliebte in Chriſto: Wann der hochgelobte und hertzlich- geliebte Seelen-Braͤutigam Chriſtus Jeſus/ der Koͤnig und zugleich Hirt/ ein Koͤniglicher Sohn/ dem ſein Vater Hochzeit gemacht/ der mehr iſt als Salomon/ unter an- Cant. 4, 7.dern in dem geiſtlichen Braut- und Hohenlied Salomo- nis in dieſe holdſeelige Wort außbricht/ und ſagt: Du biſt allerdings ſchoͤn/ meine Freundin/ und iſt kein Flecken Pſal. 45, Eſa. 62, 4. Ier. 1, 2. E- zech. 16, 18. 2. Cor. 11, 2. Eph. 5, 26. confer Au- guſt. l. 1. re- tract. c. 19. Hieron. l. 8. in Ezech.an dir/ ſo redet Er zwar an 1. ins gemein die gantze Chriſtliche ſtreitende und wallende Kirche auff Erden/ als ſeine allerliebſte Braut/ die Er gereiniget durch das Waſſer-Bad im Wort/ auff daß Er ihm ſelbſt darſtellete eine Gemeine/ die herrlich ſey/ die da nicht habe einen Flecken oder Runtzel/ oder des etwas/ ſondern daß ſie heilig ſey und unſtraͤfflich/ Epheſ. 5. 2. In ſpecie und eintzelich eine iede glaubige Seel/ inmaſſen in der himmliſchen Offenbahrung St. Johannis alle Lamb-folgende Seelen/ ſo aus den Menſchen theuer erkaufft worden/ unbefleckte Jungfrauen Apoc. 14, 4.genennet werden/ Apoc. 14. 3. Exochicè non excluſivè, abſonderlich und fuͤrnemlich wiewohl nicht außſchließlich ſeine außerkohrne Mutter/ die hochgebenedeyte Jungfrau Maria/ als einer edelſten Glau- bens und Tugend-Kron/ deren wir den Vorzug in und unter dem gantzen menſchlichen Geſchlecht gern goͤnnen und zumeſſen.
Nicht excluſivè, ſag ich/ nach der Gloß deren/ die dieſe Wort einig und allein auff die Jungfrau Mariam deuten/ und daraus erhaͤrten wol- len/ als ob ſie gantz unbefleckt ohne einige ſuͤndliche Mackel waͤre empfan-
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Die Funffzigſte (Sechſte)
Die Funffzigſte Predigt/
Vber den dritten Articul.
Von dem ewigen Leben/
Die Sechſte Predigt/
Von der Heiligkeit des ewigen
Lebens.
GEliebte in Chriſto: Wann der hochgelobte und hertzlich-
geliebte Seelen-Braͤutigam Chriſtus Jeſus/ der Koͤnig
und zugleich Hirt/ ein Koͤniglicher Sohn/ dem ſein Vater
Hochzeit gemacht/ der mehr iſt als Salomon/ unter an-
dern in dem geiſtlichen Braut- und Hohenlied Salomo-
nis in dieſe holdſeelige Wort außbricht/ und ſagt:
Du biſt allerdings ſchoͤn/ meine Freundin/ und iſt kein Flecken
an dir/ ſo redet Er zwar an 1. ins gemein die gantze Chriſtliche
ſtreitende und wallende Kirche auff Erden/ als ſeine allerliebſte
Braut/ die Er gereiniget durch das Waſſer-Bad im Wort/
auff daß Er ihm ſelbſt darſtellete eine Gemeine/ die herrlich
ſey/ die da nicht habe einen Flecken oder Runtzel/ oder des
etwas/ ſondern daß ſie heilig ſey und unſtraͤfflich/ Epheſ. 5.
2. In ſpecie und eintzelich eine iede glaubige Seel/ inmaſſen in der
himmliſchen Offenbahrung St. Johannis alle Lamb-folgende Seelen/
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genennet werden/ Apoc. 14. 3. Exochicè non excluſivè, abſonderlich
und fuͤrnemlich wiewohl nicht außſchließlich ſeine außerkohrne Mutter/
die hochgebenedeyte Jungfrau Maria/ als einer edelſten Glau-
bens und Tugend-Kron/ deren wir den Vorzug in und unter dem gantzen
menſchlichen Geſchlecht gern goͤnnen und zumeſſen.
Cant. 4, 7.
Pſal. 45,
Eſa. 62, 4.
Ier. 1, 2. E-
zech. 16, 18.
2. Cor. 11, 2.
Eph. 5, 26.
confer Au-
guſt. l. 1. re-
tract. c. 19.
Hieron. l.
8. in Ezech.
Apoc. 14,
4.
Nicht excluſivè, ſag ich/ nach der Gloß deren/ die dieſe Wort einig
und allein auff die Jungfrau Mariam deuten/ und daraus erhaͤrten wol-
len/ als ob ſie gantz unbefleckt ohne einige ſuͤndliche Mackel waͤre empfan-
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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 614. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/646>, abgerufen am 27.11.2024.
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