Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.Die zwölffte das ist das Blut/ für dich (in individuo) gegeben/ vergossen/ etc. Dawird einem glaubigen Communicanten das Recht in die Hand gegeben/ und also aller Zweiffel außgeschlossen. Hierzu komt ferner 3. Suffragium antiquae Ecclesiae das Zeugnüß Sollens nun gewisse Siegel seyn/ so müssen wir nicht nur an der I. De origine, woher die Sacramentliche Siegel ihren Adel/ Stiff- wol-
Die zwoͤlffte das iſt das Blut/ fuͤr dich (in individuo) gegeben/ vergoſſen/ ꝛc. Dawird einem glaubigen Communicanten das Recht in die Hand gegeben/ und alſo aller Zweiffel außgeſchloſſen. Hierzu komt ferner 3. Suffragium antiquæ Eccleſiæ das Zeugnuͤß Sollens nun gewiſſe Siegel ſeyn/ ſo muͤſſen wir nicht nur an der I. De origine, woher die Sacramentliche Siegel ihren Adel/ Stiff- wol-
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Die zwoͤlffte
das iſt das Blut/ fuͤr dich (in individuo) gegeben/ vergoſſen/ ꝛc. Da
wird einem glaubigen Communicanten das Recht in die Hand gegeben/
und alſo aller Zweiffel außgeſchloſſen.
Hierzu komt ferner 3. Suffragium antiquæ Eccleſiæ das Zeugnuͤß
der Kirchen. Der alte Lehrer Baſilius (α) nennets σφαγίδα ἀνεπιχείρητον,
ein undiſputirlich Siegel; Auguſtinus (β) ſagt/ es ſeyen die Sacramenta
viſibilia rerum Divinarum ſignacula, ſichtbare Siegel der unſichtbaren
Goͤttlichen Dinge. Deßgleichen nennet Tertullianus (γ) die Tauffe/
Fidei obſignationem. Und Oecumenius (δ) ſagt: Baptiſmus eſt ar-
rhabo & pignus bonæ conſcientiæ in Deum, es ſeye die Tauffe gleich-
ſam ein Gottespfenning und Pfand deß guten Gewiſſens gegen Gott.
Damit dann unſer Chriſtliche uralte Catechiſmus mit zuſtimmet/ als die
wir keinen neuen/ ſondern den alten/ ja aͤlteſten Catechiſmum haben/ in der
Frage: Worzu dienen die Sacramenta? ꝛc. wie droben bereits gemeldt.
(α) Lib. 3.
contra Eu-
nom.
(β) de Ca-
tech. rud.
c. 26.
(γ) Lib. de
Pœnitent.
(δ) ad 1. Pet.
3, 21.
Sollens nun gewiſſe Siegel ſeyn/ ſo muͤſſen wir nicht nur an der
Frage/ an ſit? hangen bleiben/ ſondern abermal weiter gehen/ und auch
verſtehen τ_ τί ἐςι? Was es dann fuͤr Siegel ſeyen/ was ihre Na-
tur/ Art und Eigenſchafft? Wie dieſelbe auß dem ſeminario cau-
ſarum entſtehen? Und gleichwie Chriſtus ein Raͤtzel auffgegeben und
gefragt Matth. 21/ 25. Woher iſt die Tauffe Johannis/ vom
Himmel oder von den Menſchen? Alſo fragen wir auch
I. De origine, woher die Sacramentliche Siegel ihren Adel/ Stiff-
tung empfangen? Wer hat ihnen ſolche Siegel-Krafft eingedruckt und
gepraͤget? Die Phariſeer haben Chriſto nicht koͤnnen ohne Anſtoß antwor-
ten; Wir aber antworten und ſind gewiß/ daß ſie ſind vom Himmel herab/
der HErꝛ der allmaͤchtige Gott iſt der Verſiegler/ dann ſie ſind von
Gott dem Herrn ſelbſt eingeſetzt. Zwar der Roͤmiſche Pabſt/ der
Menſch der Suͤnden handelt auch mit Siegeln/ wil auch ein Siegel-
Stiffter und Siegel-Kraͤmer ſeyn/ hat ſein Siegel und Brieff/ Wachs
und Bley/ damit er ſeine Ablaß-Brieff verſiegelt/ und hernach ums Geld
feil bietet und verkaufft. Aber wer hat ihm ſolche Macht gegeben? Wo
iſt die Weyhe? Wo Wort? Wo Verheiſſung? Hinweg mit ſolchen.
Andere geheiligte Siegel haben wir hie von GOtt dem Herrn/ der hat
ſein Signaͤt auffs Waſſer und Geiſt/ auffs Fleiſch und Blut Chriſti ge-
druckt/ und hat zugleich ſeine Verheiſſung angehengt/ damit wir wiſſen/ wo-
zu ſie uns dienen ſollen. GOtt der HErꝛ traͤgt an ſeinem Daumen auch
ein Pitſchier/ damit Er ſein Siegel-Bild auffdruckt. Ein Siegel iſt kein
Spiegel: Ein Spiegel darff keiner Anzeig der Perſon/ ſo ſich ſpiegelt/ ein
wol-
cõf. Aleth.
vind. p. 73.
ſq.
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