Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.Die dreyzehende ction, Hertzens Mitleiden und Wunsch. Bringet aber auch ein Real-Segen mit/ gleich wie der Prophetische Segen der H. Patriarchen im Al- ten Testament kein bloser ohnmächtiger Lufftschall gewesen; Sondern was sie gewünscht/ das ist auch würcklich gemacht und wahr worden: Christus haucht nicht bloß seine Jünger an/ braucht nicht blose Wort/ sondern verehrt dieselben zugleich mit der höchsten Gabe über alle Gaben/ dem H. Geist; Also solten auch seine Jünger nicht mit leeren Händen an- kommen/ sondern mit einem fruchtbaren Gnadtrieffenden und Segen- reichem Gast-Gruß obermeltes Hauß begaben. Werbet an solchem Ort/ als emporoi und Kauffleuthe/ und last das Wort Gottes Frucht bringen: Der HErr versiegelts mit einem Amen/ und sagt: Warlich ich sage euch/ so ein Land oder Stadt diesen edlen Gast den Frieden nicht hören noch annehmen wil/ so wirds dem Lande der So- domer und Gomorrer erträglicher ergehen am jüngsten Gericht/ dann solcher Stadt; Consequenter im Gegentheil/ so ein Stadt diesen edlen Gast bewirthen und annehmen wird/ sol es dersel- ben würcklich und thätig auch wolgehen/ es sol ein Tempel und Hauß deß Friedens werden/ in sicherer Wohnung und stoltzer Ruhe/ Amen! IV. Proporeusin, den so wol exemplarischen Vorgang/ ohne Welt
Die dreyzehende ction, Hertzens Mitleiden und Wunſch. Bringet aber auch ein Real-Segen mit/ gleich wie der Prophetiſche Segen der H. Patriarchen im Al- ten Teſtament kein bloſer ohnmaͤchtiger Lufftſchall geweſen; Sondern was ſie gewuͤnſcht/ das iſt auch wuͤrcklich gemacht und wahr worden: Chriſtus haucht nicht bloß ſeine Juͤnger an/ braucht nicht bloſe Wort/ ſondern verehrt dieſelben zugleich mit der hoͤchſten Gabe uͤber alle Gaben/ dem H. Geiſt; Alſo ſolten auch ſeine Juͤnger nicht mit leeren Haͤnden an- kommen/ ſondern mit einem fruchtbaren Gnadtrieffenden und Segen- reichem Gaſt-Gruß obermeltes Hauß begaben. Werbet an ſolchem Ort/ als ἔμποϱοι und Kauffleuthe/ und laſt das Wort Gottes Frucht bringen: Der HErꝛ verſiegelts mit einem Amen/ und ſagt: Warlich ich ſage euch/ ſo ein Land oder Stadt dieſen edlen Gaſt den Frieden nicht hoͤren noch annehmen wil/ ſo wirds dem Lande der So- domer und Gomorrer ertraͤglicher ergehen am juͤngſten Gericht/ dann ſolcher Stadt; Conſequenter im Gegentheil/ ſo ein Stadt dieſen edlen Gaſt bewirthen und annehmen wird/ ſol es derſel- ben wuͤrcklich und thaͤtig auch wolgehen/ es ſol ein Tempel und Hauß deß Friedens werden/ in ſicherer Wohnung und ſtoltzer Ruhe/ Amen! IV. Πϱοπόϱευσιν, den ſo wol exemplariſchen Vorgang/ ohne Welt
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Die dreyzehende
ction, Hertzens Mitleiden und Wunſch. Bringet aber auch ein Real-
Segen mit/ gleich wie der Prophetiſche Segen der H. Patriarchen im Al-
ten Teſtament kein bloſer ohnmaͤchtiger Lufftſchall geweſen; Sondern
was ſie gewuͤnſcht/ das iſt auch wuͤrcklich gemacht und wahr worden:
Chriſtus haucht nicht bloß ſeine Juͤnger an/ braucht nicht bloſe Wort/
ſondern verehrt dieſelben zugleich mit der hoͤchſten Gabe uͤber alle Gaben/
dem H. Geiſt; Alſo ſolten auch ſeine Juͤnger nicht mit leeren Haͤnden an-
kommen/ ſondern mit einem fruchtbaren Gnadtrieffenden und Segen-
reichem Gaſt-Gruß obermeltes Hauß begaben. Werbet an ſolchem Ort/
als ἔμποϱοι und Kauffleuthe/ und laſt das Wort Gottes Frucht bringen:
Der HErꝛ verſiegelts mit einem Amen/ und ſagt: Warlich ich ſage
euch/ ſo ein Land oder Stadt dieſen edlen Gaſt den Frieden
nicht hoͤren noch annehmen wil/ ſo wirds dem Lande der So-
domer und Gomorrer ertraͤglicher ergehen am juͤngſten
Gericht/ dann ſolcher Stadt; Conſequenter im Gegentheil/ ſo
ein Stadt dieſen edlen Gaſt bewirthen und annehmen wird/ ſol es derſel-
ben wuͤrcklich und thaͤtig auch wolgehen/ es ſol ein Tempel und Hauß deß
Friedens werden/ in ſicherer Wohnung und ſtoltzer Ruhe/ Amen!
IV. Πϱοπόϱευσιν, den ſo wol exemplariſchen Vorgang/ ohne
Aergernuͤß in Lehr und Leben. Gehet vorher und weiſet den Weg zu dem
Jeruſalem das droben iſt/ da aller Chriſten πολίτευμα und Erbgut beyge-
legt. Eſai. 60/4. ſeq. Hebe deine Augen auff und ſihe um her/
dieſe alle verſamlet kommen zu dir/ deine Soͤhne werden von
ferne kommen/ und deine Toͤchter zur Seiten erzogen wer-
den/ denn wirſtu deine Luſt ſehen und außbrechen/ und dein
Hertz wird ſich wundern und außbreiten/ wenn ſich die Men-
ge am Meer zu dir bekehret/ und die Macht der Heyden zu
dir kom̃t: Denn die Menge der Camelen wird dich bede-
cken/ die Laͤuffer auß Midian und Epha/ ſie werden auß Sa-
ba alle kom̃en/ Gold und Weyrauch bringen und deß HErꝛn
Lob verkuͤndigen: Alle Heerde in Kedar ſollen zu dir verſam-
let werden/ und die Boͤcke Nebajoth ſollen dir dienen/ ſie ſol-
len auff meinem angenehmen Altar geopffert werden/ denn
ich will das Hauß meiner Herꝛligkeit zieren. Den froͤlichen
Vorſprung vor dem HErꝛn dem Meſſia/ wie Johannes der
Taͤuffer dazu erkohren/ daß er ſolte fuͤr dem HErꝛn hergehen/ und
ihme den Weg bereiten/ Luc. 1/76. Alſo ſolten alle Juͤnger in der
Welt
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