gebe: über das würde es der Kirchen zur grossen Schande außschlagen/ wann unter dreyhundert nur drey zugelassen und angenommen würden. Des Bischoff/ wie er dann eines hitzigen Gemüths war/ autwortet hier- auff/ er begehre und fordere eben keine Paulos und Hieronymos, doch wil er auch nicht haben/ daß man an statt der Menschen/ Esel annehme/ dann wann es geschehen würde/ würde es allererst zum Spott der Kirch gereichen: Als sie nun hiemit nichts außgerichtet/ haben sie die Sach auff einen andern Weg angegriffen/ und gesagt: Wann er diese als Esel nicht werde annehmen/ so sey von nöthen/ daß er ihnen ihre Besoldung verbesse- re/ dann sonst ohne diese Esel haben sie nicht gnugsam davon sie leben mögen/ es werde viel Habern kosten/ wann er lauter Hengste haben wol- te. Auff diesen Streich/ welcher doch auff vielerley Weiß und Weg hätte können abgeleinet und zurück getrieben werden/ ist deß Bischoffs tapffer Gemüth geschlagen worden. Jn unserm Straßburg (nachdem man lan-
Vide Cassand. Consult. art. 25. Claud. Espenc. in praefat. oper. digress. 2. in Epist. ad Timoth. & digress. 19. ad 2. Tim. 4. digress. 2. in Epist. ad Titum. Novi, inquit, Espenc. p. 129. Episcopos etiam Graece peritos, qui se teneri prae- fracte negent, ut ad istam docendi servitutem se demittant, & ad istas sordes de- scendant; Generosi sc. & excelsi Viri, quod cum Episcopatus assecuti sint, mos iis non esset docendi populum.
ge Zeit in unserm Münster hat lassen den Esel Meß machen) ist die Cantzel/ Lehr und Predigt spat auffkommen/ und doch ein lauter ungesaltzen/ unge- schmaltzen Wesen darauß worden/ daß sich einer drüber vercreutzigen und verwundern muß/ wie dergleichen in dem Käysersberger in öffentlichen Druck/ von dem Hasen im Pfeffer/ von der geistlichen Spinnerin etc, zu finden seyn.
Biß daß die hertzliche Barmhertzigkeit Gottes der Auffgang aus der Höhe mit hellerm Glantz erschienen/ und seinen theuren Werckzeug Lutherum beschehrt/ dessen Schrifften/ Sermones und Predigten wol rechte Exemplaria und Muster seyn können/ nicht allein recht rein und weißlich/ sondern auch recht klar und gut teutsch wol zu reden. Er hat aber das Unglück/ daß er auch selten in denen Bibliothecken/ deren/ die seine Nachfolger seyn solten/ zu finden/ weniger mit eigenen und nicht frembden Augen gelesen wird. Mancher bildet ihm ein/ er könne mit Christo sa- gen Esa. 50/4. Der HERR HERR hat mir eine gelehrte Zung gegeben/ daß ich wisse mit dem Müden zu rechter Zeit zu reden. (Da doch durch eine gelehrte Zung eine gelehrsame Zunge zu verstehen: Lingua discipulata, quae nihil loquitur, nisi quae a Deo di-
dicit.
Predigt.
gebe: uͤber das wuͤrde es der Kirchen zur groſſen Schande außſchlagen/ wann unter dreyhundert nur drey zugelaſſen und angenommen wuͤrden. Des Biſchoff/ wie er dann eines hitzigen Gemuͤths war/ autwortet hier- auff/ er begehre und fordere eben keine Paulos und Hieronymos, doch wil er auch nicht haben/ daß man an ſtatt der Menſchen/ Eſel annehme/ dann wann es geſchehen wuͤrde/ wuͤrde es allererſt zum Spott der Kirch gereichen: Als ſie nun hiemit nichts außgerichtet/ haben ſie die Sach auff einen andern Weg angegriffen/ und geſagt: Wann er dieſe als Eſel nicht werde annehmen/ ſo ſey von noͤthen/ daß er ihnen ihre Beſoldung verbeſſe- re/ dann ſonſt ohne dieſe Eſel haben ſie nicht gnugſam davon ſie leben moͤgen/ es werde viel Habern koſten/ wann er lauter Hengſte haben wol- te. Auff dieſen Streich/ welcher doch auff vielerley Weiß und Weg haͤtte koͤnnen abgeleinet und zuruͤck getrieben werden/ iſt deß Biſchoffs tapffer Gemuͤth geſchlagen worden. Jn unſerm Straßburg (nachdem man lan-
Vide Caſſand. Conſult. art. 25. Claud. Eſpenc. in præfat. oper. digreſſ. 2. in Epiſt. ad Timoth. & digreſſ. 19. ad 2. Tim. 4. digreſſ. 2. in Epiſt. ad Titum. Novi, inquit, Eſpenc. p. 129. Epiſcopos etiam Græcè peritos, qui ſe teneri præ- fractè negent, ut ad iſtam docendi ſervitutem ſe demittant, & ad iſtas ſordes de- ſcendant; Generoſi ſc. & excelſi Viri, quod cùm Epiſcopatus aſſecuti ſint, mos iis non eſſet docendi populum.
ge Zeit in unſerm Muͤnſter hat laſſen den Eſel Meß machen) iſt die Cantzel/ Lehr und Predigt ſpat auffkommen/ und doch ein lauter ungeſaltzen/ unge- ſchmaltzen Weſen darauß worden/ daß ſich einer druͤber vercreutzigen und verwundern muß/ wie dergleichen in dem Kaͤyſersberger in oͤffentlichen Druck/ von dem Haſen im Pfeffer/ von der geiſtlichen Spinnerin ꝛc, zu finden ſeyn.
Biß daß die hertzliche Barmhertzigkeit Gottes der Auffgang aus der Hoͤhe mit hellerm Glantz erſchienen/ und ſeinen theuren Werckzeug Lutherum beſchehrt/ deſſen Schrifften/ Sermones und Predigten wol rechte Exemplaria und Muſter ſeyn koͤnnen/ nicht allein recht rein und weißlich/ ſondern auch recht klar und gut teutſch wol zu reden. Er hat aber das Ungluͤck/ daß er auch ſelten in denen Bibliothecken/ deren/ die ſeine Nachfolger ſeyn ſolten/ zu finden/ weniger mit eigenen und nicht frembden Augen geleſen wird. Mancher bildet ihm ein/ er koͤnne mit Chriſto ſa- gen Eſa. 50/4. Der HERR HERR hat mir eine gelehrte Zung gegeben/ daß ich wiſſe mit dem Muͤden zu rechter Zeit zu reden. (Da doch durch eine gelehrte Zung eine gelehrſame Zunge zu veꝛſtehen: Lingua diſcipulata, quæ nihil loquitur, niſi quæ à Deo di-
dicit.
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Predigt.
gebe: uͤber das wuͤrde es der Kirchen zur groſſen Schande außſchlagen/
wann unter dreyhundert nur drey zugelaſſen und angenommen wuͤrden.
Des Biſchoff/ wie er dann eines hitzigen Gemuͤths war/ autwortet hier-
auff/ er begehre und fordere eben keine Paulos und Hieronymos, doch
wil er auch nicht haben/ daß man an ſtatt der Menſchen/ Eſel annehme/
dann wann es geſchehen wuͤrde/ wuͤrde es allererſt zum Spott der Kirch
gereichen: Als ſie nun hiemit nichts außgerichtet/ haben ſie die Sach auff
einen andern Weg angegriffen/ und geſagt: Wann er dieſe als Eſel nicht
werde annehmen/ ſo ſey von noͤthen/ daß er ihnen ihre Beſoldung verbeſſe-
re/ dann ſonſt ohne dieſe Eſel haben ſie nicht gnugſam davon ſie leben
moͤgen/ es werde viel Habern koſten/ wann er lauter Hengſte haben wol-
te. Auff dieſen Streich/ welcher doch auff vielerley Weiß und Weg haͤtte
koͤnnen abgeleinet und zuruͤck getrieben werden/ iſt deß Biſchoffs tapffer
Gemuͤth geſchlagen worden. Jn unſerm Straßburg (nachdem man lan-
Vide Caſſand. Conſult. art. 25. Claud. Eſpenc. in præfat. oper. digreſſ. 2.
in Epiſt. ad Timoth. & digreſſ. 19. ad 2. Tim. 4. digreſſ. 2. in Epiſt. ad Titum.
Novi, inquit, Eſpenc. p. 129. Epiſcopos etiam Græcè peritos, qui ſe teneri præ-
fractè negent, ut ad iſtam docendi ſervitutem ſe demittant, & ad iſtas ſordes de-
ſcendant; Generoſi ſc. & excelſi Viri, quod cùm Epiſcopatus aſſecuti ſint, mos iis
non eſſet docendi populum.
ge Zeit in unſerm Muͤnſter hat laſſen den Eſel Meß machen) iſt die Cantzel/
Lehr und Predigt ſpat auffkommen/ und doch ein lauter ungeſaltzen/ unge-
ſchmaltzen Weſen darauß worden/ daß ſich einer druͤber vercreutzigen und
verwundern muß/ wie dergleichen in dem Kaͤyſersberger in oͤffentlichen
Druck/ von dem Haſen im Pfeffer/ von der geiſtlichen Spinnerin ꝛc, zu
finden ſeyn.
Biß daß die hertzliche Barmhertzigkeit Gottes der Auffgang aus
der Hoͤhe mit hellerm Glantz erſchienen/ und ſeinen theuren Werckzeug
Lutherum beſchehrt/ deſſen Schrifften/ Sermones und Predigten wol
rechte Exemplaria und Muſter ſeyn koͤnnen/ nicht allein recht rein und
weißlich/ ſondern auch recht klar und gut teutſch wol zu reden. Er hat aber
das Ungluͤck/ daß er auch ſelten in denen Bibliothecken/ deren/ die ſeine
Nachfolger ſeyn ſolten/ zu finden/ weniger mit eigenen und nicht frembden
Augen geleſen wird. Mancher bildet ihm ein/ er koͤnne mit Chriſto ſa-
gen Eſa. 50/4. Der HERR HERR hat mir eine gelehrte
Zung gegeben/ daß ich wiſſe mit dem Muͤden zu rechter Zeit
zu reden. (Da doch durch eine gelehrte Zung eine gelehrſame Zunge zu
veꝛſtehen: Lingua diſcipulata, quæ nihil loquitur, niſi quæ à Deo di-
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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 615. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/639>, abgerufen am 28.11.2024.
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