Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.
Hebr. 5/12. 13. Denn wem man noch Milch geben muß/ derHebr. 5, 12. sen K k k k 2
Hebr. 5/12. 13. Denn wem man noch Milch geben muß/ derHebr. 5, 12. ſen K k k k 2
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Predigt.
und in der letzten Stunden. Zum vierdten/ ſind die hochwuͤrdige Sacramenta
Ceremoniæ ceremoniarum, die hoͤchſte Ceremonien/ welche GOtt ſelbſten geſtifftet
und eingeſetzet hat/ und uns darinnen ſeiner Gnaden verſichert.
Hebr. 5/12. 13. Denn wem man noch Milch geben muß/ der
iſt unerfahren in dem Wort der Gerechtigkeit/ denn er iſt ein
junges Kind/ den Vollkommenen aber gehoͤret ſtarcke Spei-
ſe/ die durch Gewohnheit haben geuͤbte Sinne/ zum Unter-
ſcheid deß guten und boͤſen. Cap. 6/1. 2. Darumb ſollen wir
die Lehre vom Anfang Chriſtliches Lebens jetzt laſſen/ und
zur Vollkommenheit fahren/ nicht abermal Grund legen
von Buſſe der todten Wercke/ vom Glauben an GOTT/
von der Tauffe/ von der Lehre/ von Haͤndeaufflegen/ und
von der Todten Aufferſtehung/ und vom ewigen Gerichte.
Sind alſo 1. unſchwere oder leichte/ erlaͤuterte/ helle und klare Lehren/ die
den ſchweren Reden entgegen geſetzt: Juͤnger-Lehren/ Kinder-Lehren/ die
der Wiſſenſchafft der Meiſter entgegen gehalten werden: Erſte Buch-
ſtaben der Goͤttlichen Worte/ und alſo Wort/ die GOtt in ſeinem Wort
geoffenbahret/ der erſte Entwerff/ Abriß/ Vorſchrifft in der Bau-Mah-
ler- oder Schreibkunſt/ darauff man hernach bauen/ mahlen/ oder ſchrei-
ben ſoll: Das Fundament einer Kunſt/ welches der angehende Schuͤ-
ler und Lehrjunge zuvor recht legen/ faſſen und begreiffen muß/ ſoll er an-
ders ein Meiſter und nicht ein Stuͤmpler werden. Milch-Lehren/
der junge Milch-Glaube (Luth. Tom. 2. Isleb. p. 489. f. 2.) gleich der
ſafftigen/ lauteren und ſuͤſſen Milch. Gleichwie die Milch unſer erſte
und natuͤrliche Speiſe iſt/ damit der ſo ungebohrne Menſch in Mutterlei-
be/ alſo auch der allbereit gebohrne Menſch eine Zeitlang/ biß er zu mehrern
Kraͤfften gelangt/ pflegt ernehrt und erhalten zu werden. Es zehlet dan-
nenhero der Prophet Eſaias unter die συγκατα_ατικὰ und Erniedri-
gungs. Stuͤck/ damit der Sohn Gottes ſeine groſſe Leutſeligkeit bezeu-
gen werde/ und wie die Kindlein Fleiſch und Blut an ſich nehmen/ in al-
lem ſich als ein Menſchenkind geberden werde/ daß er gleich wie andere
Juden-Kindlein Butter und Honig werde eſſen: So iſt nun auch der
Catechiſmus der Quaſimodogenitorum, der Neulinge/ oder neugebohr-
nen Kinder Gottes ihr erſte/ geſundeſte/ und gleichſam angebohrne
Speiſe/ wie auch Petrus dahin deutet: Seyd gierig nach der ver-
nuͤnfftigen lautern Milch/ als die jetztgebohrne Kindlein/ daß
ihr durch dieſelbe zunehmet: Wie nun allezeit die jenige Speiſe
dem Menſchen fuͤrtraͤglicher/ deren er gewohnet/ frembde koſtbare Spei-
ſen
Hebr. 5, 12.
13.
vid. Lact.
Cat. part. 1.
p. 13. &
ſeqq.
1. Petr. 2, 2.
Juſtinian.
ad 1. Petr.
p. 288. &
ſeqq.
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