Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.Die acht und zwantzigste machen/ indem wir die Lehre von dem Sacrament der Heil. Tauffe/ diß-mal antreten/ als eine äusserliche Zeichen-Lehr/ dadurch die Jünger Chri- sti auch haben sollen zeugen/ zeigen und lehren. Darumb die erste lection besaget und lehret von der Quelle und Ursprung der H. Tauffe/ daraus dieses warme Bad quillet und entspringet. Davon wir dißmal ein mehrers vernehmen wollen; Der HErr helffe durch gnadenreichen Beystand seines H. Geistes/ Amen. GLeichwie nun die alte Rach-Sündfluth/ nicht ohngefähr/ das
Die acht und zwantzigſte machen/ indem wir die Lehre von dem Sacrament der Heil. Tauffe/ diß-mal antreten/ als eine aͤuſſerliche Zeichen-Lehr/ dadurch die Juͤnger Chri- ſti auch haben ſollen zeugen/ zeigen und lehren. Darumb die erſte lection beſaget und lehret von der Quelle und Urſprung der H. Tauffe/ daraus dieſes warme Bad quillet und entſpringet. Davon wir dißmal ein mehrers vernehmen wollen; Der HErꝛ helffe durch gnadenreichen Beyſtand ſeines H. Geiſtes/ Amen. GLeichwie nun die alte Rach-Suͤndfluth/ nicht ohngefaͤhr/ das
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Die acht und zwantzigſte
machen/ indem wir die Lehre von dem Sacrament der Heil. Tauffe/ diß-
mal antreten/ als eine aͤuſſerliche Zeichen-Lehr/ dadurch die Juͤnger Chri-
ſti auch haben ſollen zeugen/ zeigen und lehren. Darumb die erſte lection
beſaget und lehret von der Quelle und Urſprung der H. Tauffe/
daraus dieſes warme Bad quillet und entſpringet. Davon wir dißmal
ein mehrers vernehmen wollen; Der HErꝛ helffe durch gnadenreichen
Beyſtand ſeines H. Geiſtes/ Amen.
GLeichwie nun die alte Rach-Suͤndfluth/ nicht ohngefaͤhr/
oder von ſich ſelbſt aus bloſen natuͤrlichen Urſachen entſtan-
den/ ſondern vom Himmel herab/ wie Hebr. 11/7. berichtet
wird/ Noah habe Goͤttlichen Befehl empfangen von dem/ das man noch
nicht ſahe/ zu verdammen die Welt/ und ihnen Gottes gefaſte Urthell anzu-
zeigen/ Noë χρηματιοϑεὶς, nachdem Noah das Goͤttliche Oraculum den
Mund des HErꝛn gefraget/ geklagt und geſagt: Jch habe 120. Jahr ge-
prediget/ aber es wil nichts helffen/ ſie die Welt widerſetzt ſich/ wil ſich
nicht durchs Wort ſtraffen laſſen/ was nun zu thun? Er appellirt ad
thronum juſtitiæ, an den gerechten Richter-Sinhl Gottes/ der HErꝛ der
gerechte Richter ſetzt ſich auf ſeinen Richter-Stuhl/ beſchleußt im Rath der
Waͤchter/ die Welt mit der Suͤndfluth zu uͤberſchwemmen; ὁ λόγος, der
Joez/ als der Richter aller Welt/ ſpricht das Urtheil aus durch Noah den
gerechten Prediger/ der die Welt verdammen/ und ihr andeuten muͤſſen/
Er wolle ſeinen grimmigen Zorn außſchuͤtten/ Er wolle eine Suͤndfluth
mit Waſſer kommen laſſen auff Erden/ zu verderben alles Fleiſch/ dar-
in ein lebendiger Odem iſt unter dem Himmel/ Gen. 6/17. Er exe-
quirt das Urtheil/ nicht aber Er der HErꝛ allein/ ſondern wie im Sodo-
miſchen Hals-Gericht/ da der Herr von dem Herrn Schwe-
fel und Feuer ließ vom Himmel herab regnen/ Gen. 19/24. Alſo im Ge-
gentheil/ nachdem David fuͤr ſich und im Namen der gantzen Jſraeliti-
ſchen Kirche eine demuͤthige Supplication vor dem Gnaden-Thron Got-
tes eingelegt/ ſein inniglich Verlangen nach dem Meſſiâ darin zu erkennen
gegeben/ Pſ. 14. Ach daß die Huͤlffe aus Zion kaͤme! Ach daß ich
einmal trincken ſolte/ und meinen Durſt loͤſchen aus dem Quell-Brunn
zu Bethlehem/ 2. Sam. 23/15. Daß der verſchloſſene Heyl-Brunn einmal
moͤchte geoͤffnet werden/ und ſich in alle Welt außbreiten/ ach daß das
edle Seelen-Bad dermaleins erbauet und erfunden waͤre? Hierauf ſitzt der
HErꝛ auff ſeinem Gnaden-Stuhl/ deliberirt von einer Suͤndfluth/ be-
ſchleußt/ ja er wolle eine ſolche Suͤndfluth anrichten. Stat ſententia! Und
das
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