Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.Die fünff und dreyssigste Glaubige geniessen. Diß ist (des himmlischen) Davids Raub!1. Sam. 30. mit einem Wort/ der geistliche Segen in himmlischen Gütern/ Eph. 1. der offene Himmel/ der sich bey der Tauff Christi am Jordan erzeigt/ die Pforte des Himmels/ Genes. 28/ 17. der Himmels- Schlüssel/ das ist/ Ablaß der Sünden/ die himmlische Gnaden-Schätz/ welche der neue Himmels-König/ da er am Jordan inaugurirt worden/ in der Heil. Tauff deponirt/ der himmlische Sitz/ Eph. 2/ 6. das himm- lische politeuma, nicht allein die kharismata & thaumatourgemata, die der Luc. 24, 50.HErr/ da er von seinen Jüngern geschieden/ und den Valet-Segen ihnen ertheilt/ und darauf über alle Himmel hinauf gefahren/ daß er die empfange- ne Gaben gebe/ Eph. 4. Massen dann gefolget nicht nur frembde Spra- chen und Wunderwerck/ Marc. 16. sondern auch fürnemlich die sanctifi- cantia und Segen des Evangelii/ Röm. 15/ 29. Glaub/ Lieb/ Hoffnung/ Gedult und andere Messianische Gaben und Tugenden. Ja endlich der Himmel selbst/ das Honigfliessende Canaan/ Abrahams-Segen/ wel- cher an dem irrdischen Canaan kein Fußbreit besessen/ Act. 7/ 5. sondern die künfftige Stadt gesucht/ welcher Segen im N. T. auf alle getauffte Christen/ als Kinder der Verheissung des glaubigen Vaters gezogen worden/ Act. 3/ 25. 26. Jhr seyd der Propheten und des Bun- des Kinder/ welchen Gott gemacht hat mit euern Vätern/ da er sprach zu Abraham/ durch deinen Samen sollen gese- gnet werden alle Volcker auf Erden. Euch zuförderst hat Gott auferweckt sein Kind JEsum/ und hat ihn zu euch ge- sandt euch zu segnen/ daß ein jeglicher sich bekehre von seiner Gal. 3, 8. 9.Boßheit. Die Schrifft aber hat es zuvor ersehen/ daß GOtt die Heyden durch den Glauben gerecht machet/ darumb ver- kündiget sie dem Abraham: Jn dir sollen alle Heyden gese- gnet werden. Also werden nun die des Glaubens sind/ gese- gnet mit dem gläubigen Abraham/ Hebr. 6/ 13. 14. Benedictio heic inchoata, so allhie nur ihren Anfang gewinnet quoad jus ad rem nach der Rechten Sach/ Eph. 1/ 11. durch welchen wir zum Erbtheil kommen sind/ die wir zuvor verordnet sind/ nach dem Für- satz etc. quoad spem, nach der Hoffnung/ Rom. 8/ 24. Dann wir sind wol selig/ doch in der Hoffnung/ quoad progeusin, Vor- schmacksweiß/ gleichwie die Wunder-Traub vom Bach Escol ein Zei- chen und Sigel gewest/ ein arrha und Hafft-Gab/ die Angab vor der gan- tzen Summa der Freude und Ergötzligkeit/ die noch folgen solt/ dadurch ihre Hoffnung versigelt/ ihr Glaub gestärckt werden solte/ daß ein solches Land
Die fuͤnff und dreyſſigſte Glaubige genieſſen. Diß iſt (des himmliſchen) Davids Raub!1. Sam. 30. mit einem Wort/ der geiſtliche Segen in himmliſchen Guͤtern/ Eph. 1. der offene Himmel/ der ſich bey der Tauff Chriſti am Jordan erzeigt/ die Pforte des Himmels/ Geneſ. 28/ 17. der Himmels- Schlüſſel/ das iſt/ Ablaß der Suͤnden/ die himmliſche Gnaden-Schaͤtz/ welche der neue Himmels-Koͤnig/ da er am Jordan inaugurirt worden/ in der Heil. Tauff deponirt/ der himmliſche Sitz/ Eph. 2/ 6. das him̃- liſche πολίτευμα, nicht allein die χαρίσματα & ϑαυματουργήματα, die der Luc. 24, 50.HErꝛ/ da er von ſeinen Juͤngern geſchieden/ und den Valet-Segen ihnen ertheilt/ und darauf uͤber alle Him̃el hinauf gefahren/ daß er die empfange- ne Gaben gebe/ Eph. 4. Maſſen dann gefolget nicht nur frembde Spra- chen und Wunderwerck/ Marc. 16. ſondern auch fuͤrnemlich die ſanctifi- cantia und Segen des Evangelii/ Roͤm. 15/ 29. Glaub/ Lieb/ Hoffnung/ Gedult und andere Meſſianiſche Gaben und Tugenden. Ja endlich der Himmel ſelbſt/ das Honigflieſſende Canaan/ Abrahams-Segen/ wel- cher an dem irꝛdiſchen Canaan kein Fußbreit beſeſſen/ Act. 7/ 5. ſondern die kuͤnfftige Stadt geſucht/ welcher Segen im N. T. auf alle getauffte Chriſten/ als Kinder der Verheiſſung des glaubigen Vaters gezogen worden/ Act. 3/ 25. 26. Jhr ſeyd der Propheten und des Bun- des Kinder/ welchen Gott gemacht hat mit euern Vaͤtern/ da er ſprach zu Abraham/ durch deinen Samen ſollen geſe- gnet werden alle Volcker auf Erden. Euch zufoͤrderſt hat Gott auferweckt ſein Kind JEſum/ und hat ihn zu euch ge- ſandt euch zu ſegnen/ daß ein jeglicher ſich bekehre von ſeiner Gal. 3, 8. 9.Boßheit. Die Schrifft aber hat es zuvor erſehen/ daß GOtt die Heyden durch den Glauben gerecht machet/ darumb ver- kuͤndiget ſie dem Abraham: Jn dir ſollen alle Heyden geſe- gnet werden. Alſo werden nun die des Glaubens ſind/ geſe- gnet mit dem glaͤubigen Abraham/ Hebr. 6/ 13. 14. Benedictio hîc inchoata, ſo allhie nur ihren Anfang gewinnet quoad jus ad rem nach der Rechten Sach/ Eph. 1/ 11. durch welchen wir zum Erbtheil kommen ſind/ die wir zuvor verordnet ſind/ nach dem Fuͤr- ſatz ꝛc. quoad ſpem, nach der Hoffnung/ Rom. 8/ 24. Dann wir ſind wol ſelig/ doch in der Hoffnung/ quoad πρόγευσιν, Vor- ſchmacksweiß/ gleichwie die Wunder-Traub vom Bach Eſcol ein Zei- chen und Sigel geweſt/ ein arrha und Hafft-Gab/ die Angab vor der gan- tzen Summa der Freude und Ergoͤtzligkeit/ die noch folgen ſolt/ dadurch ihre Hoffnung verſigelt/ ihr Glaub geſtaͤrckt werden ſolte/ daß ein ſolches Land
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0978" n="954"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die fuͤnff und dreyſſigſte</hi></fw><lb/> Glaubige genieſſen. <hi rendition="#fr">Diß iſt</hi> (des himmliſchen) <hi rendition="#fr">Davids Raub!</hi><lb/> 1. Sam. 30. mit einem Wort/ der <hi rendition="#fr">geiſtliche Segen in himmliſchen<lb/> Guͤtern/</hi> Eph. 1. der offene Himmel/ der ſich bey der Tauff Chriſti am<lb/> Jordan erzeigt/ die Pforte des Himmels/ Geneſ. 28/ 17. der Himmels-<lb/> Schlüſſel/ das iſt/ <hi rendition="#fr">Ablaß der Suͤnden/</hi> die himmliſche Gnaden-Schaͤtz/<lb/> welche der neue Himmels-Koͤnig/ da er am Jordan <hi rendition="#aq">inauguri</hi>rt worden/<lb/> in der Heil. Tauff <hi rendition="#aq">deponi</hi>rt/ der <hi rendition="#fr">himmliſche Sitz/</hi> Eph. 2/ 6. das him̃-<lb/> liſche πολίτευμα, nicht allein die χαρίσματα & ϑαυματουργήματα, die der<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Luc.</hi> 24, 50.</note>HErꝛ/ da er von ſeinen Juͤngern geſchieden/ und den Valet-Segen ihnen<lb/> ertheilt/ und darauf uͤber alle Him̃el hinauf gefahren/ daß er die empfange-<lb/> ne Gaben gebe/ Eph. 4. Maſſen dann gefolget nicht nur frembde Spra-<lb/> chen und Wunderwerck/ Marc. 16. ſondern auch fuͤrnemlich die <hi rendition="#aq">ſanctifi-<lb/> cantia</hi> und Segen des Evangelii/ Roͤm. 15/ 29. Glaub/ Lieb/ Hoffnung/<lb/> Gedult und andere Meſſianiſche Gaben und Tugenden. Ja endlich<lb/> der Himmel ſelbſt/ das Honigflieſſende Canaan/ Abrahams-Segen/ wel-<lb/> cher an dem irꝛdiſchen Canaan kein Fußbreit beſeſſen/ Act. 7/ 5. ſondern<lb/> die kuͤnfftige Stadt geſucht/ welcher Segen im N. T. auf alle getauffte<lb/> Chriſten/ als Kinder der Verheiſſung des glaubigen Vaters gezogen<lb/> worden/ Act. 3/ 25. 26. <hi rendition="#fr">Jhr ſeyd der Propheten und des Bun-<lb/> des Kinder/ welchen Gott gemacht hat mit euern Vaͤtern/<lb/> da er ſprach zu Abraham/ durch deinen Samen ſollen geſe-<lb/> gnet werden alle Volcker auf Erden. Euch zufoͤrderſt hat<lb/> Gott auferweckt ſein Kind JEſum/ und hat ihn zu euch ge-<lb/> ſandt euch zu ſegnen/ daß ein jeglicher ſich bekehre von ſeiner</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Gal.</hi> 3, 8. 9.</note><hi rendition="#fr">Boßheit. Die Schrifft aber hat es zuvor erſehen/ daß GOtt<lb/> die Heyden durch den Glauben gerecht machet/ darumb ver-<lb/> kuͤndiget ſie dem Abraham: Jn dir ſollen alle Heyden geſe-<lb/> gnet werden. Alſo werden nun die des Glaubens ſind/ geſe-<lb/> gnet mit dem glaͤubigen Abraham/</hi> Hebr. 6/ 13. 14. <hi rendition="#aq">Benedictio hîc<lb/> inchoata,</hi> ſo allhie nur ihren Anfang gewinnet <hi rendition="#aq">quoad jus ad rem</hi> nach<lb/> der Rechten Sach/ Eph. 1/ 11. <hi rendition="#fr">durch welchen wir zum Erbtheil<lb/> kommen ſind/ die wir zuvor verordnet ſind/ nach dem Fuͤr-<lb/> ſatz ꝛc.</hi> <hi rendition="#aq">quoad ſpem,</hi> nach der Hoffnung/ Rom. 8/ 24. <hi rendition="#fr">Dann wir<lb/> ſind wol ſelig/ doch in der Hoffnung/</hi> <hi rendition="#aq">quoad</hi> πρόγευσιν, Vor-<lb/> ſchmacksweiß/ gleichwie die Wunder-Traub vom Bach Eſcol ein Zei-<lb/> chen und Sigel geweſt/ ein <hi rendition="#aq">arrha</hi> und Hafft-Gab/ die Angab vor der gan-<lb/> tzen Summa der Freude und Ergoͤtzligkeit/ die noch folgen ſolt/ dadurch<lb/> ihre Hoffnung verſigelt/ ihr Glaub geſtaͤrckt werden ſolte/ daß ein ſolches<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Land</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [954/0978]
Die fuͤnff und dreyſſigſte
Glaubige genieſſen. Diß iſt (des himmliſchen) Davids Raub!
1. Sam. 30. mit einem Wort/ der geiſtliche Segen in himmliſchen
Guͤtern/ Eph. 1. der offene Himmel/ der ſich bey der Tauff Chriſti am
Jordan erzeigt/ die Pforte des Himmels/ Geneſ. 28/ 17. der Himmels-
Schlüſſel/ das iſt/ Ablaß der Suͤnden/ die himmliſche Gnaden-Schaͤtz/
welche der neue Himmels-Koͤnig/ da er am Jordan inaugurirt worden/
in der Heil. Tauff deponirt/ der himmliſche Sitz/ Eph. 2/ 6. das him̃-
liſche πολίτευμα, nicht allein die χαρίσματα & ϑαυματουργήματα, die der
HErꝛ/ da er von ſeinen Juͤngern geſchieden/ und den Valet-Segen ihnen
ertheilt/ und darauf uͤber alle Him̃el hinauf gefahren/ daß er die empfange-
ne Gaben gebe/ Eph. 4. Maſſen dann gefolget nicht nur frembde Spra-
chen und Wunderwerck/ Marc. 16. ſondern auch fuͤrnemlich die ſanctifi-
cantia und Segen des Evangelii/ Roͤm. 15/ 29. Glaub/ Lieb/ Hoffnung/
Gedult und andere Meſſianiſche Gaben und Tugenden. Ja endlich
der Himmel ſelbſt/ das Honigflieſſende Canaan/ Abrahams-Segen/ wel-
cher an dem irꝛdiſchen Canaan kein Fußbreit beſeſſen/ Act. 7/ 5. ſondern
die kuͤnfftige Stadt geſucht/ welcher Segen im N. T. auf alle getauffte
Chriſten/ als Kinder der Verheiſſung des glaubigen Vaters gezogen
worden/ Act. 3/ 25. 26. Jhr ſeyd der Propheten und des Bun-
des Kinder/ welchen Gott gemacht hat mit euern Vaͤtern/
da er ſprach zu Abraham/ durch deinen Samen ſollen geſe-
gnet werden alle Volcker auf Erden. Euch zufoͤrderſt hat
Gott auferweckt ſein Kind JEſum/ und hat ihn zu euch ge-
ſandt euch zu ſegnen/ daß ein jeglicher ſich bekehre von ſeiner
Boßheit. Die Schrifft aber hat es zuvor erſehen/ daß GOtt
die Heyden durch den Glauben gerecht machet/ darumb ver-
kuͤndiget ſie dem Abraham: Jn dir ſollen alle Heyden geſe-
gnet werden. Alſo werden nun die des Glaubens ſind/ geſe-
gnet mit dem glaͤubigen Abraham/ Hebr. 6/ 13. 14. Benedictio hîc
inchoata, ſo allhie nur ihren Anfang gewinnet quoad jus ad rem nach
der Rechten Sach/ Eph. 1/ 11. durch welchen wir zum Erbtheil
kommen ſind/ die wir zuvor verordnet ſind/ nach dem Fuͤr-
ſatz ꝛc. quoad ſpem, nach der Hoffnung/ Rom. 8/ 24. Dann wir
ſind wol ſelig/ doch in der Hoffnung/ quoad πρόγευσιν, Vor-
ſchmacksweiß/ gleichwie die Wunder-Traub vom Bach Eſcol ein Zei-
chen und Sigel geweſt/ ein arrha und Hafft-Gab/ die Angab vor der gan-
tzen Summa der Freude und Ergoͤtzligkeit/ die noch folgen ſolt/ dadurch
ihre Hoffnung verſigelt/ ihr Glaub geſtaͤrckt werden ſolte/ daß ein ſolches
Land
Luc. 24, 50.
Gal. 3, 8. 9.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |