Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672.Predigt. seind die besten/ h. e. die es selbst auch versucht/ die nach dem Exempeldes Engels/ der Christum gestärckt am Oelberg/ den Kelch darbieten/ und sagen auß dem 75. Psalmen/ der Herr habe einen Becher in der Hand/ &c. halten für die summorpheian Christi Rom. 8. Gott habe seines eigenen Sohns nicht verschont/ die parastasin, Synantilepsin Sp. S. die Hülff und Beystand Gottes des Heiligen Geistes/ der hilfft unserer Schwachheit auff/ und vertritt uns mit unaußsprechlichen Seuffzen. IV. Preces urgendo, wann du wüßtest die Gabe GOttes/ und Wol mir/ O wol mir/ O ewig wol. Wol dir Jsrael/ wer ist dir als R 2
Predigt. ſeind die beſten/ h. e. die es ſelbſt auch verſucht/ die nach dem Exempeldes Engels/ der Chriſtum geſtaͤrckt am Oelberg/ den Kelch darbieten/ und ſagen auß dem 75. Pſalmen/ der Herr habe einen Becher in der Hand/ &c. halten fuͤr die συμμορφείαν Chriſti Rom. 8. Gott habe ſeines eigenen Sohns nicht verſchont/ die παράϛασιν, Synantilepſin Sp. S. die Huͤlff und Beyſtand Gottes des Heiligen Geiſtes/ der hilfft unſerer Schwachheit auff/ und vertritt uns mit unaußſprechlichen Seuffzen. IV. Preces urgendo, wann du wuͤßteſt die Gabe GOttes/ und Wol mir/ O wol mir/ O ewig wol. Wol dir Jſrael/ wer iſt dir als R 2
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Predigt.
ſeind die beſten/ h. e. die es ſelbſt auch verſucht/ die nach dem Exempel
des Engels/ der Chriſtum geſtaͤrckt am Oelberg/ den Kelch darbieten/
und ſagen auß dem 75. Pſalmen/ der Herr habe einen Becher in der
Hand/ &c. halten fuͤr die συμμορφείαν Chriſti Rom. 8. Gott habe ſeines
eigenen Sohns nicht verſchont/ die παράϛασιν, Synantilepſin Sp. S. die
Huͤlff und Beyſtand Gottes des Heiligen Geiſtes/ der hilfft unſerer
Schwachheit auff/ und vertritt uns mit unaußſprechlichen Seuffzen.
IV. Preces urgendo, wann du wuͤßteſt die Gabe GOttes/ und
wer der waͤre/ der zu dir ſagt/ gib mir zu trincken/ du baͤteſt ihn. Joh. 14.
Er hat diß Waſſer gegeben/ erworben/ gewonnen/ es iſt Jhm ſaur wor-
den/ aber Er wil darum gebetten ſeyn/ des Herrn Gebet gehet dahin/
Der Heilige Geiſt uns wohne bey/ Mit ſeinen Gaben mancherley/ ſo
wird alsdann das Waſſer flieſſen/ es wird der Zweck erreichet werden/
ſo werden wir mit Freuden Waſſer ſchoͤpffen auß dieſem Heyl-Brun-
nen. So wird ein glaubiges Schaaf David nachſprechen koͤnnen:
Zum friſchen Waſſer Er mich weißt/ Das mich erquicken thue.
Wol mir/ O wol mir/ O ewig wol. Wol dir Jſrael/ wer iſt dir
gleich. Deut. XXXIII, 29. Weh aber und ewig weh/ die einem andern
Geiſt nacheilen/ und die armen Schaafe verfuͤhren/ von denen Paulus
propheceyet/ 1. Tim. IV, 1. Der Geiſt aber ſagt deutlich/ daß in
den letſten Zeiten werden etliche von dem Glauben abtretten/
und anhangen den verfuͤhriſchen Geiſtern und Lehren der
Teuffel: Und St. Johannes 1. Joh. IV, 1. Jhr Lieben/ glaubet
nicht einem jeglichen Geiſte/ ſondern pruͤffet die Geiſter/ ob
ſie von GOtt ſind/ dann es ſeind viel falſche Propheten auß-
gegangen in die Welt. Daran ſolt ihr den Geiſt GOttes
erkennen. Ein jeglicher Geiſt/ der da bekennet/ daß JEſus
Chriſtus iſt in das Fleiſch kommen/ der iſt von GOtt/ und
ein jeglicher Geiſt/ der nicht bekennet/ daß JEſus Chriſtus
iſt in das Fleiſch kommen/ der iſt nicht von GOtt. Jſt leider
wahr/ es ſchwaͤrmet und fladdert voll Geiſter/ allenthalben voll Jrꝛ- und
Verfuͤhr-Geiſter/ der himmliſchen Propheten/ Enthuſiaſten und Phan-
taſten zugeſchweigen. Jn Babylon/ da iſt lacus, in quo non eſt aqua,
die lebendige Quelle haben ſie verlaſſen/ das Waſſer geraubt/ die Brun-
nen verſtopfft/ durch Verbietung der Bibel/ und alles auff die Mutter
GOttes geſpielt/ man rufft die Heiligen im Himmel an/ anders nicht
als
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