Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672.Predigt. Moses und die glaubigen Jsraeliten im Glauben gegessen. Christushats auff sich gedeutet/ Joh. 6, 48. Jch bin das Brod des Lebens. Euere Vätter haben Manna gessen in der Wüsten/ und sind gestorben. Diß ist das Brod/ das vom Himmel kommt/ auff daß wer davon isset/ nicht sterbe. Jch bin das lebendige Brod vom Himmel kommen/ wer von diesem Brod essen wird/ der wird leben in Ewigkeit. Und diß ist nun eben das Brod/ die Speiß/ darzu der Gast seine Geliebte Neunter Theil. O o o
Predigt. Moſes und die glaubigen Jſraeliten im Glauben gegeſſen. Chriſtushats auff ſich gedeutet/ Joh. 6, 48. Jch bin das Brod des Lebens. Euere Vaͤtter haben Manna geſſen in der Wuͤſten/ und ſind geſtorben. Diß iſt das Brod/ das vom Himmel kom̃t/ auff daß wer davon iſſet/ nicht ſterbe. Jch bin das lebendige Brod vom Himmel kommen/ wer von dieſem Brod eſſen wird/ der wird leben in Ewigkeit. Und diß iſt nun eben das Brod/ die Speiß/ darzu der Gaſt ſeine Geliebte Neunter Theil. O o o
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Predigt.
Moſes und die glaubigen Jſraeliten im Glauben gegeſſen. Chriſtus
hats auff ſich gedeutet/ Joh. 6, 48. Jch bin das Brod des Lebens.
Euere Vaͤtter haben Manna geſſen in der Wuͤſten/ und ſind
geſtorben. Diß iſt das Brod/ das vom Himmel kom̃t/ auff
daß wer davon iſſet/ nicht ſterbe. Jch bin das lebendige
Brod vom Himmel kommen/ wer von dieſem Brod eſſen
wird/ der wird leben in Ewigkeit.
Und diß iſt nun eben das Brod/ die Speiß/ darzu der Gaſt ſeine
Wuͤrthin geladen/ der Tiſch/ den Er ihr bereitet/ das unum neceſſarium,
das Maria erwehlet. Gleichwie der Hern mehrmalen/ è re natâ, auß
gegenwaͤrtiger occaſion eine Parabel erdichtet/ und die Gemuͤther vom
Jrdiſchen auffs Himmliſche gezogen. E. g. wann Er dort Joh. 4. mit
der Samariterin ein holdſeliges Geſpraͤch gehalten/ und aber ſeine Juͤn-
ger Speiß auffgetragen und geſagt: Rabbi iß/ ſo ſagt der Herr gleich
darauff ꝟ. 32. Jch hab eine Speiß zu eſſen/ da wiſſet ihr nicht
von. Meine Speiſe iſt die/ daß ich thue den Willen deß/ der
mich geſandt hat/ und vollende ſein Werck. Item Luc. 14. da
Er von einem Phariſaͤer Oberſten zur Taffel geladen worden/ und unter
anderem Geſpraͤch einer von den Mit-Gaͤſten geſagt: Selig iſt/ der
das Brod iſſet im Reich GOttes. Behend iſt der Herr da mit
einer Parabel/ von einem groſſen geiſtlichen Gnaden-Mahl/ welches
ein Menſch gemacht und viel darzu geladen/ ſo nichts anders/ als das
Evangelium vom Reich GOttes. Alſo auch/ da Er bey der Martha
zu Bethania eingekehret/ und ſie ihr mit Tiſch bereiten/ ſieden/ braten/
kochen/ bachen/ viel Muͤhe gemacht/ ſolchen koͤſtlichen Gaſt wol zu be-
wuͤrthen/ ſo bereitet der Herr darauff einen geiſtlichen Tiſch/ ladet ſie
darzu/ mit Vermeldung Eines (nicht wie etliche albere/ ungeſchickte
Commentatores von ungeuͤbten Sinnen es erklaͤret. q. d. Eine Tracht
iſt von noͤthen/ mit einer wil ich mich wol contentiren laſſen/ ſondern
Eins/) nemlich Chriſtoſophia, die er damal gelehret/ gemehret/ erklaͤret/
bewaͤhret/ wie wir heut acht Tag gehoͤret/ die Chriſt-Weißheit/ die Er-
kanntnuß der Perſon/ Ampts und Gutthaten des HErꝛn Chriſti/ der
erleuchtete/ gemehrte/ erklaͤrte/ bewaͤhrte Glaub an JEſum Chriſtum/
iſt das unum neceſſarium, welches wir fuͤr dißmal unter der Figur des
Manna unius neceſſarii, zuerklaͤren und fuͤrzutragen uns fuͤrgenom̃en.
Der Vater des Liechts wolle mit der Gnad/ Liecht und Beyſtand des
H. Geiſtes mildiglich hiezu erſcheinen. Amen.
Geliebte
Neunter Theil. O o o
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