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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 10. Straßburg, 1673.

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DEDICATIO.
natürliche Krafft/ unaußsprechlichen Nutzen/ und was
der Herrlichkeiten mehr seynd. Darzu kommen die Ein-
gangs-Predigten/ von dem verlohrnen Sohn/ unter dessen
anmuhtigen Bilde der Greuel der Sünden/ und die Freu-
de des Himmels über ein bußfertig reuendes Hertz/ son-
derlich der Jugend zum Nachricht/ abgemahlet wird.
Würdig und werth/ daß man solche in acht nehme/ ans
Liecht bringe/ und fleissig lese/ sich je mehr und mehr in die-
sem Geheimnüße zu gründen/ zu verwahren/ zu erbauen/
zu trösten und auffzurichten.

Zwar bey den alten hebräern war es üblich/ wann ein
Rabbi oder Schrifftgelehrter ohne Kinder verstorben/
daß man seinen Schlüssel/ und seine Schreib-Tafel mit ihm
in einen Sarck gelegt/ und begraben: Dergleichen Exem-
pel man in Jüdischen Historien findet von einem Rabbi/
Samuel
genant/ als der verstorben/ und keinen Sohn
hinterlassen/ hat man ihme seinen Ampts-Ring und übliche
Schreib-Tafel mit ins Grab gegeben: [fremdsprachliches Material - fehlt]
[fremdsprachliches Material - fehlt]i. e. Postquam mortuus est,
posuerunt clavem & pugillare ejus in loculo ejus, eo quod
non habuerit filium:
das ist: Nach dem er gestorben/
haben sie seinen Schlüssel und Schreib-Tafel in
seinen Sarck gelegt/ darum/ dieweil er keinen
Sohn hat hinterlassen.
Ob nun wol unser Seliger
D. Dannhauer auch keinen leiblichen Sohn hinterlassen/
wollen wir doch darum seine Schlüssel und Schreib-Tafel/
das ist/ diese seine Predigten nicht vergraben/ daß sie der
Verweßlichkeit zu theil werden; sondern behalten zu Nutz
und Trost/ und hertzlichem Vergnügen seiner geistlichen
Söhne und Töchter/ deren dieser Evangelische Schrifft-
gelehrte eine nicht geringe Anzahl durch seine Lehr und
Schrifften gezeuget/ und zu seinem unsterblichen Ruhm
nach sich gelassen.

Damit

DEDICATIO.
natuͤrliche Krafft/ unaußſprechlichen Nutzen/ und was
der Herꝛlichkeiten mehr ſeynd. Darzu kommen die Ein-
gangs-Predigten/ von dem verlohrnen Sohn/ unter deſſen
anmuhtigen Bilde der Greuel der Suͤnden/ und die Freu-
de des Himmels uͤber ein bußfertig reuendes Hertz/ ſon-
derlich der Jugend zum Nachricht/ abgemahlet wird.
Wuͤrdig und werth/ daß man ſolche in acht nehme/ ans
Liecht bringe/ und fleiſſig leſe/ ſich je mehr und mehr in die-
ſem Geheimnuͤße zu gruͤnden/ zu verwahren/ zu erbauen/
zu troͤſten und auffzurichten.

Zwar bey den alten hebraͤern war es uͤblich/ wann ein
Rabbi oder Schrifftgelehrter ohne Kinder verſtorben/
daß man ſeinen Schluͤſſel/ und ſeine Schreib-Tafel mit ihm
in einen Sarck gelegt/ und begraben: Dergleichen Exem-
pel man in Juͤdiſchen Hiſtorien findet von einem Rabbi/
Samuel
genant/ als der verſtorben/ und keinen Sohn
hinterlaſſen/ hat man ihme ſeinen Ampts-Ring und uͤbliche
Schreib-Tafel mit ins Grab gegeben: [fremdsprachliches Material – fehlt]
[fremdsprachliches Material – fehlt]i. e. Poſtquam mortuus eſt,
poſuerunt clavem & pugillare ejus in loculo ejus, eo quod
non habuerit filium:
das iſt: Nach dem er geſtorben/
haben ſie ſeinen Schluͤſſel und Schreib-Tafel in
ſeinen Sarck gelegt/ darum/ dieweil er keinen
Sohn hat hinterlaſſen.
Ob nun wol unſer Seliger
D. Dannhauer auch keinen leiblichen Sohn hinterlaſſen/
wollen wir doch darum ſeine Schluͤſſel und Schreib-Tafel/
das iſt/ dieſe ſeine Predigten nicht vergraben/ daß ſie der
Verweßlichkeit zu theil werden; ſondern behalten zu Nutz
und Troſt/ und hertzlichem Vergnuͤgen ſeiner geiſtlichen
Soͤhne und Toͤchter/ deren dieſer Evangeliſche Schrifft-
gelehrte eine nicht geringe Anzahl durch ſeine Lehr und
Schrifften gezeuget/ und zu ſeinem unſterblichen Ruhm
nach ſich gelaſſen.

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 10. Straßburg, 1673, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus10_1673/16>, abgerufen am 21.11.2024.