Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite

verschiedenen Werken der Natur überhaupt.
Hühnerfuß, Brombeerstauden, u. s. f. wenn schöne
dikke großährigte Saaten, Graß- und Kleenreiche
Wiesen vorhanden, und insonderheit, wenn Schlehen-
stauden vor sich hervorwachsen. Es wollen einige
auch die Eigenschaften der Erde durch den Geschmack
und Geruch ausforschen, allein ich glaube, daß diese
Untersuchung gar ungewiß sey.

*) Einleitung zu der allgemeinen Wirthschaftskunst,
2 Abth. 2 Kapitel.
§. 103.

Andere reden von diesem, wie folget: Es giebtEine andere
Eintheilung.

dreyerley Erde, einmahl lautere, die taugt nicht
viel, fürs andere lauter Sand, taugt auch nicht viel,
fürs dritte Sand und Erde, diese ist am besten. Fer-
ner: es giebt

Einmahl schwarze Aekker. Diese sind fett,
dürfen nicht oft gedünget, müssen aber doch
wohl bearbeitet werden.
Fürs andere graue. Diese sind entweder thonigt,
oder nicht thonigt, oder alaunisch. Thonichte
Aekker sind kalt, und wenn sie roththonigt, so
bezahlen sie nicht leicht die angewendete Mühe.
Die nicht thonigten sind mehrentheils leimicht.
Diese sind mittelmäßig. Die alaunischen sind
hitzig.
Fürs dritte steinigte, wenn diese thonigt, so ist
ihr Werth geringe. Wenn sie aber nicht tho-
nigt, so kömmt es auf die Beschaffenheit der
Steine an, wenn man ihren Werth schätzen will
u. s. f.
§. 104.

verſchiedenen Werken der Natur uͤberhaupt.
Huͤhnerfuß, Brombeerſtauden, u. ſ. f. wenn ſchoͤne
dikke großaͤhrigte Saaten, Graß- und Kleenreiche
Wieſen vorhanden, und inſonderheit, wenn Schlehen-
ſtauden vor ſich hervorwachſen. Es wollen einige
auch die Eigenſchaften der Erde durch den Geſchmack
und Geruch ausforſchen, allein ich glaube, daß dieſe
Unterſuchung gar ungewiß ſey.

*) Einleitung zu der allgemeinen Wirthſchaftskunſt,
2 Abth. 2 Kapitel.
§. 103.

Andere reden von dieſem, wie folget: Es giebtEine andere
Eintheilung.

dreyerley Erde, einmahl lautere, die taugt nicht
viel, fuͤrs andere lauter Sand, taugt auch nicht viel,
fuͤrs dritte Sand und Erde, dieſe iſt am beſten. Fer-
ner: es giebt

Einmahl ſchwarze Aekker. Dieſe ſind fett,
duͤrfen nicht oft geduͤnget, muͤſſen aber doch
wohl bearbeitet werden.
Fuͤrs andere graue. Dieſe ſind entweder thonigt,
oder nicht thonigt, oder alauniſch. Thonichte
Aekker ſind kalt, und wenn ſie roththonigt, ſo
bezahlen ſie nicht leicht die angewendete Muͤhe.
Die nicht thonigten ſind mehrentheils leimicht.
Dieſe ſind mittelmaͤßig. Die alauniſchen ſind
hitzig.
Fuͤrs dritte ſteinigte, wenn dieſe thonigt, ſo iſt
ihr Werth geringe. Wenn ſie aber nicht tho-
nigt, ſo koͤmmt es auf die Beſchaffenheit der
Steine an, wenn man ihren Werth ſchaͤtzen will
u. ſ. f.
§. 104.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0113" n="93"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">ver&#x017F;chiedenen Werken der Natur u&#x0364;berhaupt.</hi></fw><lb/>
Hu&#x0364;hnerfuß, Brombeer&#x017F;tauden, u. &#x017F;. f. wenn &#x017F;cho&#x0364;ne<lb/>
dikke großa&#x0364;hrigte Saaten, Graß- und Kleenreiche<lb/>
Wie&#x017F;en vorhanden, und in&#x017F;onderheit, wenn Schlehen-<lb/>
&#x017F;tauden vor &#x017F;ich hervorwach&#x017F;en. Es wollen einige<lb/>
auch die Eigen&#x017F;chaften der Erde durch den Ge&#x017F;chmack<lb/>
und Geruch ausfor&#x017F;chen, allein ich glaube, daß die&#x017F;e<lb/>
Unter&#x017F;uchung gar ungewiß &#x017F;ey.</p><lb/>
              <note place="end" n="*)"> <hi rendition="#fr">Einleitung zu der allgemeinen Wirth&#x017F;chaftskun&#x017F;t,<lb/>
2 Abth. 2 Kapitel.</hi> </note>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 103.</head><lb/>
              <p>Andere reden von die&#x017F;em, wie folget: Es giebt<note place="right">Eine andere<lb/>
Eintheilung.</note><lb/>
dreyerley Erde, <hi rendition="#fr">einmahl</hi> lautere, die taugt nicht<lb/>
viel, <hi rendition="#fr">fu&#x0364;rs andere</hi> lauter Sand, taugt auch nicht viel,<lb/><hi rendition="#fr">fu&#x0364;rs dritte</hi> Sand und Erde, die&#x017F;e i&#x017F;t am be&#x017F;ten. Fer-<lb/>
ner: es giebt</p><lb/>
              <list>
                <item>Einmahl <hi rendition="#fr">&#x017F;chwarze Aekker.</hi> Die&#x017F;e &#x017F;ind fett,<lb/>
du&#x0364;rfen nicht oft gedu&#x0364;nget, mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en aber doch<lb/>
wohl bearbeitet werden.</item><lb/>
                <item>Fu&#x0364;rs andere <hi rendition="#fr">graue.</hi> Die&#x017F;e &#x017F;ind entweder thonigt,<lb/>
oder nicht thonigt, oder alauni&#x017F;ch. Thonichte<lb/>
Aekker &#x017F;ind kalt, und wenn &#x017F;ie roththonigt, &#x017F;o<lb/>
bezahlen &#x017F;ie nicht leicht die angewendete Mu&#x0364;he.<lb/>
Die nicht thonigten &#x017F;ind mehrentheils leimicht.<lb/>
Die&#x017F;e &#x017F;ind mittelma&#x0364;ßig. Die alauni&#x017F;chen &#x017F;ind<lb/>
hitzig.</item><lb/>
                <item>Fu&#x0364;rs dritte <hi rendition="#fr">&#x017F;teinigte,</hi> wenn die&#x017F;e thonigt, &#x017F;o i&#x017F;t<lb/>
ihr Werth geringe. Wenn &#x017F;ie aber nicht tho-<lb/>
nigt, &#x017F;o ko&#x0364;mmt es auf die Be&#x017F;chaffenheit der<lb/>
Steine an, wenn man ihren Werth &#x017F;cha&#x0364;tzen will<lb/>
u. &#x017F;. f.</item>
              </list>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">§. 104.</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[93/0113] verſchiedenen Werken der Natur uͤberhaupt. Huͤhnerfuß, Brombeerſtauden, u. ſ. f. wenn ſchoͤne dikke großaͤhrigte Saaten, Graß- und Kleenreiche Wieſen vorhanden, und inſonderheit, wenn Schlehen- ſtauden vor ſich hervorwachſen. Es wollen einige auch die Eigenſchaften der Erde durch den Geſchmack und Geruch ausforſchen, allein ich glaube, daß dieſe Unterſuchung gar ungewiß ſey. *⁾ Einleitung zu der allgemeinen Wirthſchaftskunſt, 2 Abth. 2 Kapitel. §. 103. Andere reden von dieſem, wie folget: Es giebt dreyerley Erde, einmahl lautere, die taugt nicht viel, fuͤrs andere lauter Sand, taugt auch nicht viel, fuͤrs dritte Sand und Erde, dieſe iſt am beſten. Fer- ner: es giebt Eine andere Eintheilung. Einmahl ſchwarze Aekker. Dieſe ſind fett, duͤrfen nicht oft geduͤnget, muͤſſen aber doch wohl bearbeitet werden. Fuͤrs andere graue. Dieſe ſind entweder thonigt, oder nicht thonigt, oder alauniſch. Thonichte Aekker ſind kalt, und wenn ſie roththonigt, ſo bezahlen ſie nicht leicht die angewendete Muͤhe. Die nicht thonigten ſind mehrentheils leimicht. Dieſe ſind mittelmaͤßig. Die alauniſchen ſind hitzig. Fuͤrs dritte ſteinigte, wenn dieſe thonigt, ſo iſt ihr Werth geringe. Wenn ſie aber nicht tho- nigt, ſo koͤmmt es auf die Beſchaffenheit der Steine an, wenn man ihren Werth ſchaͤtzen will u. ſ. f. §. 104.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/113
Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/113>, abgerufen am 04.12.2024.