Wirthschaft soll uns geschickt machen eine regelmäßige Wirthschaft da möglich zu ma- chen, wo sie bisher unmöglich gewesen ist, und die wirthschaftlichen Beschäftigungen zum Nutzen der menschlichen Gesellschaft zu len- ken. Wenn wir mit diesem verbinden ein- mal, daß die Weisheit ihre Absicht in der Beförderung der Wohlfarth der Menschen setzet. Fürs andere, daß ein großer Theil von der Wohlfarth des Staats in einer re- gelmäßigen Wirthschaft gegründet sey; so giebt uns dieß Bewegungs-Gründe, die Wissenschaft von der Wirthschaft auf den Staat anzuwenden, und zwar fürs erste, aus der Beschaffenheit des Staats diejeni- gen Mittel zu folgern, wodurch die Grün- dung einer regelmäßigen Wirthschaft in ihr möglich wird. Fürs andere, diejenigen Mittel zu beschreiben, wodurch eine regel- mäßige Wirthschaft vermögend wird den Flor des Staats zu befördern. Dieß ist eine kurze Abbildung von der Absicht mei- nes Buchs. Das erste Stück dieser Ab- sicht soll der erste und andere Theil, das andere Stück soll der dritte Theil, und das dritte Stück soll der vierte Theil würken.
Die Art des Vortrages ist, wenn ich meiner Arbeit nicht zu viel traue, also ab- gefasset worden, wie es die Erreichung die- ser Absicht erfodert. Die Quelle, aus wel-
cher
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Vorrede.
Wirthſchaft ſoll uns geſchickt machen eine regelmaͤßige Wirthſchaft da moͤglich zu ma- chen, wo ſie bisher unmoͤglich geweſen iſt, und die wirthſchaftlichen Beſchaͤftigungen zum Nutzen der menſchlichen Geſellſchaft zu len- ken. Wenn wir mit dieſem verbinden ein- mal, daß die Weisheit ihre Abſicht in der Befoͤrderung der Wohlfarth der Menſchen ſetzet. Fuͤrs andere, daß ein großer Theil von der Wohlfarth des Staats in einer re- gelmaͤßigen Wirthſchaft gegruͤndet ſey; ſo giebt uns dieß Bewegungs-Gruͤnde, die Wiſſenſchaft von der Wirthſchaft auf den Staat anzuwenden, und zwar fuͤrs erſte, aus der Beſchaffenheit des Staats diejeni- gen Mittel zu folgern, wodurch die Gruͤn- dung einer regelmaͤßigen Wirthſchaft in ihr moͤglich wird. Fuͤrs andere, diejenigen Mittel zu beſchreiben, wodurch eine regel- maͤßige Wirthſchaft vermoͤgend wird den Flor des Staats zu befoͤrdern. Dieß iſt eine kurze Abbildung von der Abſicht mei- nes Buchs. Das erſte Stuͤck dieſer Ab- ſicht ſoll der erſte und andere Theil, das andere Stuͤck ſoll der dritte Theil, und das dritte Stuͤck ſoll der vierte Theil wuͤrken.
Die Art des Vortrages iſt, wenn ich meiner Arbeit nicht zu viel traue, alſo ab- gefaſſet worden, wie es die Erreichung die- ſer Abſicht erfodert. Die Quelle, aus wel-
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[0013]
Vorrede.
Wirthſchaft ſoll uns geſchickt machen eine
regelmaͤßige Wirthſchaft da moͤglich zu ma-
chen, wo ſie bisher unmoͤglich geweſen iſt, und
die wirthſchaftlichen Beſchaͤftigungen zum
Nutzen der menſchlichen Geſellſchaft zu len-
ken. Wenn wir mit dieſem verbinden ein-
mal, daß die Weisheit ihre Abſicht in der
Befoͤrderung der Wohlfarth der Menſchen
ſetzet. Fuͤrs andere, daß ein großer Theil
von der Wohlfarth des Staats in einer re-
gelmaͤßigen Wirthſchaft gegruͤndet ſey; ſo
giebt uns dieß Bewegungs-Gruͤnde, die
Wiſſenſchaft von der Wirthſchaft auf den
Staat anzuwenden, und zwar fuͤrs erſte,
aus der Beſchaffenheit des Staats diejeni-
gen Mittel zu folgern, wodurch die Gruͤn-
dung einer regelmaͤßigen Wirthſchaft in ihr
moͤglich wird. Fuͤrs andere, diejenigen
Mittel zu beſchreiben, wodurch eine regel-
maͤßige Wirthſchaft vermoͤgend wird den
Flor des Staats zu befoͤrdern. Dieß iſt
eine kurze Abbildung von der Abſicht mei-
nes Buchs. Das erſte Stuͤck dieſer Ab-
ſicht ſoll der erſte und andere Theil, das
andere Stuͤck ſoll der dritte Theil, und das
dritte Stuͤck ſoll der vierte Theil wuͤrken.
Die Art des Vortrages iſt, wenn ich
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/13>, abgerufen am 23.11.2024.
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