Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite
von dem Brandwein.
§. 394.

Das sechste: Die Vorlage muß bedeckt wer-Sechstes
den, und der Brandwein muß durch ein Fil-
trum in die Vorlage laufen.

Das erste verhindert das Verfliegen der Geister, und
das andre macht den Brandwein helle.

§. 395.

Das siebende: Man macht durch Versucheund steben-
des Stück.

an der Vorlage ein Zeichen, woraus man es
vermuthen kann, wenn es Zeit ist, den Huth
wieder abzustossen, daß nichts mehr herüber
läuft. Der Geschmack muß in dieser Sache
die Gewißheit geben.

§. 396.

So weit von dem dritten Punkte. Das übrigeWas reiner
und abge-
zogner
Brandwein.

läst sich leichter zeigen, als beschreiben. Wir kommen
zu dem vierten. Wie man nemlich den Brandwein
vollkommen machen könne. Es ist nöthig, daß wir
bey dieser Untersuchung den reinen Brandwein, von
dem abgezogenen, der Aqua vitae genennet wird, un-
terscheiden. Der Brandwein ist rein, wenn er mit
keinen Säften aus einer Materie, aus der er nicht
ist gebrannt worden, vermischet. Wenn im Gegen-
theile eine solche Vermischung geschehen, so heißt er
ein abgezogner Brandwein, oder Aqua vitae.

§. 397.

Zuerst von der Vollkommenheit des reinen Brand-Die Merk-
mahle eines
vollkommen
reinen
Brand-
weins.

weins. Der Begriff, den wir §. 381. und 382. von
dem Brandwein gebildet haben, giebt es uns zu er-
kennen, daß die Vollkommenheit des reinen Brand-
weins drey Stükke erfodere. Einmahl, er muß

helle
von dem Brandwein.
§. 394.

Das ſechſte: Die Vorlage muß bedeckt wer-Sechſtes
den, und der Brandwein muß durch ein Fil-
trum in die Vorlage laufen.

Das erſte verhindert das Verfliegen der Geiſter, und
das andre macht den Brandwein helle.

§. 395.

Das ſiebende: Man macht durch Verſucheund ſteben-
des Stuͤck.

an der Vorlage ein Zeichen, woraus man es
vermuthen kann, wenn es Zeit iſt, den Huth
wieder abzuſtoſſen, daß nichts mehr heruͤber
laͤuft. Der Geſchmack muß in dieſer Sache
die Gewißheit geben.

§. 396.

So weit von dem dritten Punkte. Das uͤbrigeWas reiner
und abge-
zogner
Brandwein.

laͤſt ſich leichter zeigen, als beſchreiben. Wir kommen
zu dem vierten. Wie man nemlich den Brandwein
vollkommen machen koͤnne. Es iſt noͤthig, daß wir
bey dieſer Unterſuchung den reinen Brandwein, von
dem abgezogenen, der Aqua vitae genennet wird, un-
terſcheiden. Der Brandwein iſt rein, wenn er mit
keinen Saͤften aus einer Materie, aus der er nicht
iſt gebrannt worden, vermiſchet. Wenn im Gegen-
theile eine ſolche Vermiſchung geſchehen, ſo heißt er
ein abgezogner Brandwein, oder Aqua vitae.

§. 397.

Zuerſt von der Vollkommenheit des reinen Brand-Die Merk-
mahle eines
vollkommen
reinen
Brand-
weins.

weins. Der Begriff, den wir §. 381. und 382. von
dem Brandwein gebildet haben, giebt es uns zu er-
kennen, daß die Vollkommenheit des reinen Brand-
weins drey Stuͤkke erfodere. Einmahl, er muß

helle
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0291" n="271"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">von dem Brandwein.</hi> </fw><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 394.</head><lb/>
              <p> <hi rendition="#et">Das <hi rendition="#fr">&#x017F;ech&#x017F;te: Die Vorlage muß bedeckt wer-</hi><note place="right">Sech&#x017F;tes</note><lb/><hi rendition="#fr">den, und der Brandwein muß durch ein Fil-<lb/>
trum in die Vorlage laufen.</hi></hi> </p><lb/>
              <p>Das er&#x017F;te verhindert das Verfliegen der Gei&#x017F;ter, und<lb/>
das andre macht den Brandwein helle.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 395.</head><lb/>
              <p> <hi rendition="#et">Das <hi rendition="#fr">&#x017F;iebende: Man macht durch Ver&#x017F;uche</hi><note place="right">und &#x017F;teben-<lb/>
des Stu&#x0364;ck.</note><lb/><hi rendition="#fr">an der Vorlage ein Zeichen, woraus man es<lb/>
vermuthen kann, wenn es Zeit i&#x017F;t, den Huth<lb/>
wieder abzu&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en, daß nichts mehr heru&#x0364;ber<lb/>
la&#x0364;uft. Der Ge&#x017F;chmack muß in die&#x017F;er Sache<lb/>
die Gewißheit geben.</hi></hi> </p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 396.</head><lb/>
              <p>So weit von dem dritten Punkte. Das u&#x0364;brige<note place="right">Was reiner<lb/>
und abge-<lb/>
zogner<lb/>
Brandwein.</note><lb/>
la&#x0364;&#x017F;t &#x017F;ich leichter zeigen, als be&#x017F;chreiben. Wir kommen<lb/>
zu dem vierten. Wie man nemlich den Brandwein<lb/>
vollkommen machen ko&#x0364;nne. Es i&#x017F;t no&#x0364;thig, daß wir<lb/>
bey die&#x017F;er Unter&#x017F;uchung den reinen Brandwein, von<lb/>
dem abgezogenen, der <hi rendition="#aq">Aqua vitae</hi> genennet wird, un-<lb/>
ter&#x017F;cheiden. Der <hi rendition="#fr">Brandwein i&#x017F;t rein,</hi> wenn er mit<lb/>
keinen Sa&#x0364;ften aus einer Materie, aus der er nicht<lb/>
i&#x017F;t gebrannt worden, vermi&#x017F;chet. Wenn im Gegen-<lb/>
theile eine &#x017F;olche Vermi&#x017F;chung ge&#x017F;chehen, &#x017F;o heißt er<lb/>
ein <hi rendition="#fr">abgezogner Brandwein,</hi> oder <hi rendition="#aq">Aqua vitae.</hi></p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 397.</head><lb/>
              <p>Zuer&#x017F;t von der Vollkommenheit des reinen Brand-<note place="right">Die Merk-<lb/>
mahle eines<lb/>
vollkommen<lb/>
reinen<lb/>
Brand-<lb/>
weins.</note><lb/>
weins. Der Begriff, den wir §. 381. und 382. von<lb/>
dem Brandwein gebildet haben, giebt es uns zu er-<lb/>
kennen, daß die Vollkommenheit des reinen Brand-<lb/>
weins drey Stu&#x0364;kke erfodere. <hi rendition="#fr">Einmahl,</hi> er muß<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">helle</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[271/0291] von dem Brandwein. §. 394. Das ſechſte: Die Vorlage muß bedeckt wer- den, und der Brandwein muß durch ein Fil- trum in die Vorlage laufen. Das erſte verhindert das Verfliegen der Geiſter, und das andre macht den Brandwein helle. §. 395. Das ſiebende: Man macht durch Verſuche an der Vorlage ein Zeichen, woraus man es vermuthen kann, wenn es Zeit iſt, den Huth wieder abzuſtoſſen, daß nichts mehr heruͤber laͤuft. Der Geſchmack muß in dieſer Sache die Gewißheit geben. §. 396. So weit von dem dritten Punkte. Das uͤbrige laͤſt ſich leichter zeigen, als beſchreiben. Wir kommen zu dem vierten. Wie man nemlich den Brandwein vollkommen machen koͤnne. Es iſt noͤthig, daß wir bey dieſer Unterſuchung den reinen Brandwein, von dem abgezogenen, der Aqua vitae genennet wird, un- terſcheiden. Der Brandwein iſt rein, wenn er mit keinen Saͤften aus einer Materie, aus der er nicht iſt gebrannt worden, vermiſchet. Wenn im Gegen- theile eine ſolche Vermiſchung geſchehen, ſo heißt er ein abgezogner Brandwein, oder Aqua vitae. Was reiner und abge- zogner Brandwein. §. 397. Zuerſt von der Vollkommenheit des reinen Brand- weins. Der Begriff, den wir §. 381. und 382. von dem Brandwein gebildet haben, giebt es uns zu er- kennen, daß die Vollkommenheit des reinen Brand- weins drey Stuͤkke erfodere. Einmahl, er muß helle Die Merk- mahle eines vollkommen reinen Brand- weins.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/291
Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/291>, abgerufen am 05.12.2024.