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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

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von der Schönheit des Landes.
da, wo es möglich ist, mit fruchtbaren oder andern
Bäumen bepflanzet sind, die einige anmuthige Alleen
bilden.

§. 178.

Diese Schönheit verdienet es, daß wir die MittelWie diese
zu bessern.

genauer untersuchen, wodurch sie kann gewürket wer-
den. Der erste Punkt. Wie kann man die Stras-
sen eben und feste machen. Jch rede hier nicht von
den unebenen, was von den Bergen gewürket wird.
Dieß zu verhindern, steht nicht allemal in unserer Ge-
walt. Sondern nur von dem, was die Wege hökke-
richt macht. Wie verhindert man dieß, und wie
macht man hiebey die Wege veste? Will man sie
pflastern, das ist nicht nur zu kostbar, sondern auch
im Fahren zu unbequem. Man fülle und erhöhe die
Wege zuerst mit Steinen, und diese stosse man so fest,
als es möglich ist. Alsdenn überfahre man die Wege
mit Kieß, mit Sand und dergleichen Dingen, die
durch den Regen nicht leicht schmierigt werden, und
dieß stampfe man so hart zusammen, als es immer
möglich ist. Durch eine fleißige Fortsetzung dieser
Arbeit wird man bald die verlangten Eigenschaften
der Wege erhalten. Der andere Punkt. Wie kann
man es machen, daß die gebesserten Strassen allemal
reinlich bleiben? Man erhöhe sie in der Mitten, und
an den Seiten, wo sie etwas abhangen, führe man
tiefe Gräben. Jn diese läuft das Wasser zusammen,
und die Wege werden durch den Regen abgespület,
und hiedurch bleiben sie reinlich. Der dritte Punkt
nemlich die Breite kann auf einem ebenen Felde leicht
erhalten werden. Wird sie durch Berge verhindert,
so ist kein anderer Weg übrig, als daß man diese, so
weit es möglich ist, einhauet. Dieß wird zugleich
Materie zur Erhöhung und Verbesserung der Wege
geben. Der vierte Punkt, nemlich die Bepflanzung

der
H h 5

von der Schoͤnheit des Landes.
da, wo es moͤglich iſt, mit fruchtbaren oder andern
Baͤumen bepflanzet ſind, die einige anmuthige Alleen
bilden.

§. 178.

Dieſe Schoͤnheit verdienet es, daß wir die MittelWie dieſe
zu beſſern.

genauer unterſuchen, wodurch ſie kann gewuͤrket wer-
den. Der erſte Punkt. Wie kann man die Straſ-
ſen eben und feſte machen. Jch rede hier nicht von
den unebenen, was von den Bergen gewuͤrket wird.
Dieß zu verhindern, ſteht nicht allemal in unſerer Ge-
walt. Sondern nur von dem, was die Wege hoͤkke-
richt macht. Wie verhindert man dieß, und wie
macht man hiebey die Wege veſte? Will man ſie
pflaſtern, das iſt nicht nur zu koſtbar, ſondern auch
im Fahren zu unbequem. Man fuͤlle und erhoͤhe die
Wege zuerſt mit Steinen, und dieſe ſtoſſe man ſo feſt,
als es moͤglich iſt. Alsdenn uͤberfahre man die Wege
mit Kieß, mit Sand und dergleichen Dingen, die
durch den Regen nicht leicht ſchmierigt werden, und
dieß ſtampfe man ſo hart zuſammen, als es immer
moͤglich iſt. Durch eine fleißige Fortſetzung dieſer
Arbeit wird man bald die verlangten Eigenſchaften
der Wege erhalten. Der andere Punkt. Wie kann
man es machen, daß die gebeſſerten Straſſen allemal
reinlich bleiben? Man erhoͤhe ſie in der Mitten, und
an den Seiten, wo ſie etwas abhangen, fuͤhre man
tiefe Graͤben. Jn dieſe laͤuft das Waſſer zuſammen,
und die Wege werden durch den Regen abgeſpuͤlet,
und hiedurch bleiben ſie reinlich. Der dritte Punkt
nemlich die Breite kann auf einem ebenen Felde leicht
erhalten werden. Wird ſie durch Berge verhindert,
ſo iſt kein anderer Weg uͤbrig, als daß man dieſe, ſo
weit es moͤglich iſt, einhauet. Dieß wird zugleich
Materie zur Erhoͤhung und Verbeſſerung der Wege
geben. Der vierte Punkt, nemlich die Bepflanzung

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[489/0509] von der Schoͤnheit des Landes. da, wo es moͤglich iſt, mit fruchtbaren oder andern Baͤumen bepflanzet ſind, die einige anmuthige Alleen bilden. §. 178. Dieſe Schoͤnheit verdienet es, daß wir die Mittel genauer unterſuchen, wodurch ſie kann gewuͤrket wer- den. Der erſte Punkt. Wie kann man die Straſ- ſen eben und feſte machen. Jch rede hier nicht von den unebenen, was von den Bergen gewuͤrket wird. Dieß zu verhindern, ſteht nicht allemal in unſerer Ge- walt. Sondern nur von dem, was die Wege hoͤkke- richt macht. Wie verhindert man dieß, und wie macht man hiebey die Wege veſte? Will man ſie pflaſtern, das iſt nicht nur zu koſtbar, ſondern auch im Fahren zu unbequem. Man fuͤlle und erhoͤhe die Wege zuerſt mit Steinen, und dieſe ſtoſſe man ſo feſt, als es moͤglich iſt. Alsdenn uͤberfahre man die Wege mit Kieß, mit Sand und dergleichen Dingen, die durch den Regen nicht leicht ſchmierigt werden, und dieß ſtampfe man ſo hart zuſammen, als es immer moͤglich iſt. Durch eine fleißige Fortſetzung dieſer Arbeit wird man bald die verlangten Eigenſchaften der Wege erhalten. Der andere Punkt. Wie kann man es machen, daß die gebeſſerten Straſſen allemal reinlich bleiben? Man erhoͤhe ſie in der Mitten, und an den Seiten, wo ſie etwas abhangen, fuͤhre man tiefe Graͤben. Jn dieſe laͤuft das Waſſer zuſammen, und die Wege werden durch den Regen abgeſpuͤlet, und hiedurch bleiben ſie reinlich. Der dritte Punkt nemlich die Breite kann auf einem ebenen Felde leicht erhalten werden. Wird ſie durch Berge verhindert, ſo iſt kein anderer Weg uͤbrig, als daß man dieſe, ſo weit es moͤglich iſt, einhauet. Dieß wird zugleich Materie zur Erhoͤhung und Verbeſſerung der Wege geben. Der vierte Punkt, nemlich die Bepflanzung der Wie dieſe zu beſſern. H h 5

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Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 489. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/509>, abgerufen am 05.12.2024.