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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

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Der Cameralwissensch. 1. Cap. von der
§. 9.
Was we-
sentlich wür-
kende Dinge.

Andere Dinge, wenn sie in Bewegung sind gesetzet
worden, beweisen ihre Kraft durch solche Würkungen,
die von dem Widerstehen unterschieden sind, und die
sich aus dem Widerstehen nicht erklären lassen. Es
muß demnach das Wesen dieser Kraft zu einer gewis-
sen Art von Würkungen bestimmt seyn. Dieß giebt
uns einen Grund zu lehren, daß diese Würkungen we-
sentliche Folgen von den Kräften dieser Dinge sind,
und daß die Bewegung nur eine Gelegenheit sey, daß
sich diese Dinge mit ihren wesentlichen Würkungen in
andern Dingen thätig beweisen können. Wir wollen
diese Dinge überhaupt wesentlich würkende Dinge
nennen.

§. 10.
Unter diese
gehöret das
Wasser.

Die wesentliche Bestimmung in der Kraft dieser
Dinge ist entweder nur eine Bemühung zur Bewe-
gung, oder wir müssen in ihr noch mehr als die blose
Bemühung zur Bewegung unterscheiden. Jst das
erste, so machen diese Dinge dieß, was wir Wasser
nennen.

Anmerkung. Wir wollen die Richtigkeit dieses
Begrifs beweisen. Wir müssen aus dieser Ursache
einmahl zeigen, daß in den Wasser-Theilen eine
wesentliche Bemühung zur Bewegung sey, und fürs
andere,
daß wir ausser dieser Bemühung keine andere
wesentliche Bestimmung in den Kräften dieser Dinge
annehmen können. Das erste schlüsse ich einmahl
aus dem, weil das Wasser nach allen Gegenden
drükket. Nun aber ist der Druk nichts anders als
eine Würkung von der Bemühung zur Bewegung.
Fürs andere aus dem, weil das Wasser, wenn es
an das Feuer gesetzet wird, verraucht und gänzlich
verfliegt. Das andere schlüsse ich aus dem, weil wir

alle
Der Cameralwiſſenſch. 1. Cap. von der
§. 9.
Was we-
ſentlich wuͤr-
kende Dinge.

Andere Dinge, wenn ſie in Bewegung ſind geſetzet
worden, beweiſen ihre Kraft durch ſolche Wuͤrkungen,
die von dem Widerſtehen unterſchieden ſind, und die
ſich aus dem Widerſtehen nicht erklaͤren laſſen. Es
muß demnach das Weſen dieſer Kraft zu einer gewiſ-
ſen Art von Wuͤrkungen beſtimmt ſeyn. Dieß giebt
uns einen Grund zu lehren, daß dieſe Wuͤrkungen we-
ſentliche Folgen von den Kraͤften dieſer Dinge ſind,
und daß die Bewegung nur eine Gelegenheit ſey, daß
ſich dieſe Dinge mit ihren weſentlichen Wuͤrkungen in
andern Dingen thaͤtig beweiſen koͤnnen. Wir wollen
dieſe Dinge uͤberhaupt weſentlich wuͤrkende Dinge
nennen.

§. 10.
Unter dieſe
gehoͤret das
Waſſer.

Die weſentliche Beſtimmung in der Kraft dieſer
Dinge iſt entweder nur eine Bemuͤhung zur Bewe-
gung, oder wir muͤſſen in ihr noch mehr als die bloſe
Bemuͤhung zur Bewegung unterſcheiden. Jſt das
erſte, ſo machen dieſe Dinge dieß, was wir Waſſer
nennen.

Anmerkung. Wir wollen die Richtigkeit dieſes
Begrifs beweiſen. Wir muͤſſen aus dieſer Urſache
einmahl zeigen, daß in den Waſſer-Theilen eine
weſentliche Bemuͤhung zur Bewegung ſey, und fuͤrs
andere,
daß wir auſſer dieſer Bemuͤhung keine andere
weſentliche Beſtimmung in den Kraͤften dieſer Dinge
annehmen koͤnnen. Das erſte ſchluͤſſe ich einmahl
aus dem, weil das Waſſer nach allen Gegenden
druͤkket. Nun aber iſt der Druk nichts anders als
eine Wuͤrkung von der Bemuͤhung zur Bewegung.
Fuͤrs andere aus dem, weil das Waſſer, wenn es
an das Feuer geſetzet wird, verraucht und gaͤnzlich
verfliegt. Das andere ſchluͤſſe ich aus dem, weil wir

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[40/0060] Der Cameralwiſſenſch. 1. Cap. von der §. 9. Andere Dinge, wenn ſie in Bewegung ſind geſetzet worden, beweiſen ihre Kraft durch ſolche Wuͤrkungen, die von dem Widerſtehen unterſchieden ſind, und die ſich aus dem Widerſtehen nicht erklaͤren laſſen. Es muß demnach das Weſen dieſer Kraft zu einer gewiſ- ſen Art von Wuͤrkungen beſtimmt ſeyn. Dieß giebt uns einen Grund zu lehren, daß dieſe Wuͤrkungen we- ſentliche Folgen von den Kraͤften dieſer Dinge ſind, und daß die Bewegung nur eine Gelegenheit ſey, daß ſich dieſe Dinge mit ihren weſentlichen Wuͤrkungen in andern Dingen thaͤtig beweiſen koͤnnen. Wir wollen dieſe Dinge uͤberhaupt weſentlich wuͤrkende Dinge nennen. §. 10. Die weſentliche Beſtimmung in der Kraft dieſer Dinge iſt entweder nur eine Bemuͤhung zur Bewe- gung, oder wir muͤſſen in ihr noch mehr als die bloſe Bemuͤhung zur Bewegung unterſcheiden. Jſt das erſte, ſo machen dieſe Dinge dieß, was wir Waſſer nennen. Anmerkung. Wir wollen die Richtigkeit dieſes Begrifs beweiſen. Wir muͤſſen aus dieſer Urſache einmahl zeigen, daß in den Waſſer-Theilen eine weſentliche Bemuͤhung zur Bewegung ſey, und fuͤrs andere, daß wir auſſer dieſer Bemuͤhung keine andere weſentliche Beſtimmung in den Kraͤften dieſer Dinge annehmen koͤnnen. Das erſte ſchluͤſſe ich einmahl aus dem, weil das Waſſer nach allen Gegenden druͤkket. Nun aber iſt der Druk nichts anders als eine Wuͤrkung von der Bemuͤhung zur Bewegung. Fuͤrs andere aus dem, weil das Waſſer, wenn es an das Feuer geſetzet wird, verraucht und gaͤnzlich verfliegt. Das andere ſchluͤſſe ich aus dem, weil wir alle

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Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/60>, abgerufen am 27.11.2024.