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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

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Der Cameralwissensch. 2. Cap. von den
§. 43.
Die fünfte.

Fünftens wird man erlauben, sonderliche behältniße
bey den Pflanzen anzunehmen, welche die sonderbaren
Säfte, die von der vierten Art der Gefäße abgesondert
worden, aufnehmen, lange bey sich behalten, verwan-
deln, und zu ihrer Vollkommenheit bringen; wir wer-
den klärlich sehen, daß in einigen Gefäßen ein fettiges
Wesen gesamlet, und in gewissen Hölchen aufbehalten,
zur Zeitigung gebracht, und auf unterschiedene und
mancherley Art verändert wird, welches aus denen von
Natur hervorgebrachten Oelen, Balsam, und Harzen
offenbar erhellet.

§. 44.
Die sechste
Art dieser
Gefäße.

Zum sechsten finden sich endlich abführende Röhrchen,
welche die dünnen Säfte aus der erwachsenen Pflanze
auswerffen, oder wenn die Gefäße von der Menge des
Safts ausgedehnet und zerrissen werden, solchen von
sich lassen. Wem solte wohl unbekant seyn, daß die
Säfte in einer unsichtbaren Gestallt von den Pflanzen
ausgeworffen werden? und wer sollte nicht wissen, daß
aus den zersprengten Behältnißen Gummi und Harz
heraus komme?

§. 45.
Und die
Feuchtigkei-
ten.

Es befinden sich auch in einer jeden Art dieser Gefäße
verschiedene besondere Feuchtigkeiten, welche in allen ih-
ren Eigenschaften, sowohl in der Dünne und Dikke, in
der Flüßigkeit und zähen Kläbrigkeit, in der Schärfe
und Gelindigkeit, als auch an Farbe, Geruch, Geschmak,
und an Kraft so wohl zu heilen, als auch zu ernähren,
oder den Leibern der Thiere damit Schaden zu thun,
gänzlich von einander unterschieden sind. Endlich trifft
man auch dergleichen Verschiedenheiten nur in gewis-
sen Theilen, ja wohl nur in den äußersten Enden der
Pflanzen an. Also findet man in der Blüthe der Aloe

eine
Der Cameralwiſſenſch. 2. Cap. von den
§. 43.
Die fuͤnfte.

Fuͤnftens wird man erlauben, ſonderliche behaͤltniße
bey den Pflanzen anzunehmen, welche die ſonderbaren
Saͤfte, die von der vierten Art der Gefaͤße abgeſondert
worden, aufnehmen, lange bey ſich behalten, verwan-
deln, und zu ihrer Vollkommenheit bringen; wir wer-
den klaͤrlich ſehen, daß in einigen Gefaͤßen ein fettiges
Weſen geſamlet, und in gewiſſen Hoͤlchen aufbehalten,
zur Zeitigung gebracht, und auf unterſchiedene und
mancherley Art veraͤndert wird, welches aus denen von
Natur hervorgebrachten Oelen, Balſam, und Harzen
offenbar erhellet.

§. 44.
Die ſechſte
Art dieſer
Gefaͤße.

Zum ſechſten finden ſich endlich abfuͤhrende Roͤhrchen,
welche die duͤnnen Saͤfte aus der erwachſenen Pflanze
auswerffen, oder wenn die Gefaͤße von der Menge des
Safts ausgedehnet und zerriſſen werden, ſolchen von
ſich laſſen. Wem ſolte wohl unbekant ſeyn, daß die
Saͤfte in einer unſichtbaren Geſtallt von den Pflanzen
ausgeworffen werden? und wer ſollte nicht wiſſen, daß
aus den zerſprengten Behaͤltnißen Gummi und Harz
heraus komme?

§. 45.
Und die
Feuchtigkei-
ten.

Es befinden ſich auch in einer jeden Art dieſer Gefaͤße
verſchiedene beſondere Feuchtigkeiten, welche in allen ih-
ren Eigenſchaften, ſowohl in der Duͤnne und Dikke, in
der Fluͤßigkeit und zaͤhen Klaͤbrigkeit, in der Schaͤrfe
und Gelindigkeit, als auch an Farbe, Geruch, Geſchmak,
und an Kraft ſo wohl zu heilen, als auch zu ernaͤhren,
oder den Leibern der Thiere damit Schaden zu thun,
gaͤnzlich von einander unterſchieden ſind. Endlich trifft
man auch dergleichen Verſchiedenheiten nur in gewiſ-
ſen Theilen, ja wohl nur in den aͤußerſten Enden der
Pflanzen an. Alſo findet man in der Bluͤthe der Aloe

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[60/0080] Der Cameralwiſſenſch. 2. Cap. von den §. 43. Fuͤnftens wird man erlauben, ſonderliche behaͤltniße bey den Pflanzen anzunehmen, welche die ſonderbaren Saͤfte, die von der vierten Art der Gefaͤße abgeſondert worden, aufnehmen, lange bey ſich behalten, verwan- deln, und zu ihrer Vollkommenheit bringen; wir wer- den klaͤrlich ſehen, daß in einigen Gefaͤßen ein fettiges Weſen geſamlet, und in gewiſſen Hoͤlchen aufbehalten, zur Zeitigung gebracht, und auf unterſchiedene und mancherley Art veraͤndert wird, welches aus denen von Natur hervorgebrachten Oelen, Balſam, und Harzen offenbar erhellet. §. 44. Zum ſechſten finden ſich endlich abfuͤhrende Roͤhrchen, welche die duͤnnen Saͤfte aus der erwachſenen Pflanze auswerffen, oder wenn die Gefaͤße von der Menge des Safts ausgedehnet und zerriſſen werden, ſolchen von ſich laſſen. Wem ſolte wohl unbekant ſeyn, daß die Saͤfte in einer unſichtbaren Geſtallt von den Pflanzen ausgeworffen werden? und wer ſollte nicht wiſſen, daß aus den zerſprengten Behaͤltnißen Gummi und Harz heraus komme? §. 45. Es befinden ſich auch in einer jeden Art dieſer Gefaͤße verſchiedene beſondere Feuchtigkeiten, welche in allen ih- ren Eigenſchaften, ſowohl in der Duͤnne und Dikke, in der Fluͤßigkeit und zaͤhen Klaͤbrigkeit, in der Schaͤrfe und Gelindigkeit, als auch an Farbe, Geruch, Geſchmak, und an Kraft ſo wohl zu heilen, als auch zu ernaͤhren, oder den Leibern der Thiere damit Schaden zu thun, gaͤnzlich von einander unterſchieden ſind. Endlich trifft man auch dergleichen Verſchiedenheiten nur in gewiſ- ſen Theilen, ja wohl nur in den aͤußerſten Enden der Pflanzen an. Alſo findet man in der Bluͤthe der Aloe eine

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Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/80>, abgerufen am 29.11.2024.