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Daumer, Georg Friedrich: Die dreifache Krone Rom's. Münster, 1859.

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C.
Ueber Janus.
Zu
II..

Die oben unter II. erörterte Doppelnatur des alten Rö-
merthums spricht sich auch wohl in jener räthselhaften
Gottheit aus, von welcher Ovid sagt, daß Griechenland
keine ähnliche habe:

Quem tamen esse deum te dicam Jane biformis?
Nam tibi par nullum Graecia numen habet. *)

Dieser römische Doppelgott -- Janus biformis, bifrons,
biceps, geminus, ancipiti mirandus imagine Janus
**) --
ist im Grunde nichts Anderes, als ein Bild, eine Perso-
nifikation des römischen Volkes und Wesens selbst, das,
wie mehrere schon oben berührte Spuren lehren, keines-

*) Fast. 1, 89.
**) Letzterer Ausdruck nach demselben Dichter Fast.
1, 95. Der vierköpfige Janus war ein fremder Gott, den die
Römer wohl nur so nannten, weil er sie an ihren zweiköpfigen
erinnerte. Serv. ad. Aen. VII. 608: Postea captis Phaleris (al.
Faliscis), civitate Tusciae, inventum est simulacrum Jani cum
frontibus quatuor.
Der Name Janus, worüber unten das Nähere,
ist rein lateinisch. Vergl. Ottfr. Müller, Etrusker. II. S. 58.
C.
Ueber Janus.
Zu
II..

Die oben unter II. erörterte Doppelnatur des alten Rö-
merthums ſpricht ſich auch wohl in jener räthſelhaften
Gottheit aus, von welcher Ovid ſagt, daß Griechenland
keine ähnliche habe:

Quem tamen esse deum te dicam Jane biformis?
Nam tibi par nullum Graecia numen habet. *)

Dieſer römiſche Doppelgott — Janus biformis, bifrons,
biceps, geminus, ancipiti mirandus imagine Janus
**)
iſt im Grunde nichts Anderes, als ein Bild, eine Perſo-
nifikation des römiſchen Volkes und Weſens ſelbſt, das,
wie mehrere ſchon oben berührte Spuren lehren, keines-

*) Fast. 1, 89.
**) Letzterer Ausdruck nach demſelben Dichter Fast.
1, 95. Der vierköpfige Janus war ein fremder Gott, den die
Römer wohl nur ſo nannten, weil er ſie an ihren zweiköpfigen
erinnerte. Serv. ad. Aen. VII. 608: Postea captis Phaleris (al.
Faliscis), civitate Tusciae, inventum est simulacrum Jani cum
frontibus quatuor.
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[[82]/0104] C. Ueber Janus. Zu II.. Die oben unter II. erörterte Doppelnatur des alten Rö- merthums ſpricht ſich auch wohl in jener räthſelhaften Gottheit aus, von welcher Ovid ſagt, daß Griechenland keine ähnliche habe: Quem tamen esse deum te dicam Jane biformis? Nam tibi par nullum Graecia numen habet. *) Dieſer römiſche Doppelgott — Janus biformis, bifrons, biceps, geminus, ancipiti mirandus imagine Janus **) — iſt im Grunde nichts Anderes, als ein Bild, eine Perſo- nifikation des römiſchen Volkes und Weſens ſelbſt, das, wie mehrere ſchon oben berührte Spuren lehren, keines- *) Fast. 1, 89. **) Letzterer Ausdruck nach demſelben Dichter Fast. 1, 95. Der vierköpfige Janus war ein fremder Gott, den die Römer wohl nur ſo nannten, weil er ſie an ihren zweiköpfigen erinnerte. Serv. ad. Aen. VII. 608: Postea captis Phaleris (al. Faliscis), civitate Tusciae, inventum est simulacrum Jani cum frontibus quatuor. Der Name Janus, worüber unten das Nähere, iſt rein lateiniſch. Vergl. Ottfr. Müller, Etrusker. II. S. 58.

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Zitationshilfe: Daumer, Georg Friedrich: Die dreifache Krone Rom's. Münster, 1859, S. [82]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/daumer_krone_1859/104>, abgerufen am 24.11.2024.