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Daumer, Georg Friedrich: Die dreifache Krone Rom's. Münster, 1859.

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Gesetzes angehoben; denn der Erstgeborene des Vaters habe
nicht nur Israel, sondern auch die Gesammtheit der Völker
der Leitung seiner Engel unterworfen."*) Vergl. daselbst
S. 310 f.: "Die Offenbarungsurkunden pflegen die Sen-
dung des Erlösers im Zusammenhange mit dem schon
Dagewesenen, von Gott selbst Veranstalteten darzustellen;
es fehlt auch nicht an Hinweisungen, daß die propädeutische
Wirksamkeit Gottes sich nicht auf den engen Kreis des
jüdischen Volkes eingeschlossen habe, so daß diejenigen Vä-
ter, welche eine universelle Wirksamkeit des göttlichen Logos
vor dem Zeitpunkte der Incarnation und zwar zum Be-
hufe der Vorbereitung auf die Fülle der Zeiten behaupten**),
jedenfalls den Geist der Offenbarung auf ihrer Seite ha-
ben; nicht zu gedenken, daß die Vorstellung, die Zeit von
Adam bis Christus sei als die Periode der durch Gott vor-
bereiteten Erlösung zu betrachten, als die Ueberzeugung
der Kirche selbst anzusehen ist." Hören wir weiter, wie sich
Lasaulx in seiner Abhandlung "über das Studium der
griechischen und römischen Alterthümer" erklärt: "Selbst
in der Religion ist zwischen der griechisch-römischen und
der jüdisch-christlichen ein viel tieferer Zusammenhang, als
gewöhnlich angenommen wird. Es sind, wie es scheint,
dieselben der menschlichen Natur eingeborenen Ideen, die
allen Religionen zu Grunde liegen und klarer oder trüber,
offener oder verhüllter, überall hervortreten. Nicht bloß
das Judenthum, auch das Heidenthum bildete
eine Vorstufe des Christenthums
. Weit entfernt,
daß der religiöse Cultus des griechischen und römischen
Alterthums in keinem Zusammenhange mit unserem Cul-
tus stände, bietet gerade er die interessantesten Parallelen

*) Hilar. Tract. in Ps. LXVII. No. 27. II. No. 31.
**) Hier ist eine Reihe von Citaten angebracht.
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Geſetzes angehoben; denn der Erſtgeborene des Vaters habe
nicht nur Iſrael, ſondern auch die Geſammtheit der Völker
der Leitung ſeiner Engel unterworfen.“*) Vergl. daſelbſt
S. 310 f.: „Die Offenbarungsurkunden pflegen die Sen-
dung des Erlöſers im Zuſammenhange mit dem ſchon
Dageweſenen, von Gott ſelbſt Veranſtalteten darzuſtellen;
es fehlt auch nicht an Hinweiſungen, daß die propädeutiſche
Wirkſamkeit Gottes ſich nicht auf den engen Kreis des
jüdiſchen Volkes eingeſchloſſen habe, ſo daß diejenigen Vä-
ter, welche eine univerſelle Wirkſamkeit des göttlichen Logos
vor dem Zeitpunkte der Incarnation und zwar zum Be-
hufe der Vorbereitung auf die Fülle der Zeiten behaupten**),
jedenfalls den Geiſt der Offenbarung auf ihrer Seite ha-
ben; nicht zu gedenken, daß die Vorſtellung, die Zeit von
Adam bis Chriſtus ſei als die Periode der durch Gott vor-
bereiteten Erlöſung zu betrachten, als die Ueberzeugung
der Kirche ſelbſt anzuſehen iſt.“ Hören wir weiter, wie ſich
Laſaulx in ſeiner Abhandlung „über das Studium der
griechiſchen und römiſchen Alterthümer“ erklärt: „Selbſt
in der Religion iſt zwiſchen der griechiſch-römiſchen und
der jüdiſch-chriſtlichen ein viel tieferer Zuſammenhang, als
gewöhnlich angenommen wird. Es ſind, wie es ſcheint,
dieſelben der menſchlichen Natur eingeborenen Ideen, die
allen Religionen zu Grunde liegen und klarer oder trüber,
offener oder verhüllter, überall hervortreten. Nicht bloß
das Judenthum, auch das Heidenthum bildete
eine Vorſtufe des Chriſtenthums
. Weit entfernt,
daß der religiöſe Cultus des griechiſchen und römiſchen
Alterthums in keinem Zuſammenhange mit unſerem Cul-
tus ſtände, bietet gerade er die intereſſanteſten Parallelen

*) Hilar. Tract. in Pſ. LXVII. No. 27. II. No. 31.
**) Hier iſt eine Reihe von Citaten angebracht.
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[113/0135] Geſetzes angehoben; denn der Erſtgeborene des Vaters habe nicht nur Iſrael, ſondern auch die Geſammtheit der Völker der Leitung ſeiner Engel unterworfen.“ *) Vergl. daſelbſt S. 310 f.: „Die Offenbarungsurkunden pflegen die Sen- dung des Erlöſers im Zuſammenhange mit dem ſchon Dageweſenen, von Gott ſelbſt Veranſtalteten darzuſtellen; es fehlt auch nicht an Hinweiſungen, daß die propädeutiſche Wirkſamkeit Gottes ſich nicht auf den engen Kreis des jüdiſchen Volkes eingeſchloſſen habe, ſo daß diejenigen Vä- ter, welche eine univerſelle Wirkſamkeit des göttlichen Logos vor dem Zeitpunkte der Incarnation und zwar zum Be- hufe der Vorbereitung auf die Fülle der Zeiten behaupten **), jedenfalls den Geiſt der Offenbarung auf ihrer Seite ha- ben; nicht zu gedenken, daß die Vorſtellung, die Zeit von Adam bis Chriſtus ſei als die Periode der durch Gott vor- bereiteten Erlöſung zu betrachten, als die Ueberzeugung der Kirche ſelbſt anzuſehen iſt.“ Hören wir weiter, wie ſich Laſaulx in ſeiner Abhandlung „über das Studium der griechiſchen und römiſchen Alterthümer“ erklärt: „Selbſt in der Religion iſt zwiſchen der griechiſch-römiſchen und der jüdiſch-chriſtlichen ein viel tieferer Zuſammenhang, als gewöhnlich angenommen wird. Es ſind, wie es ſcheint, dieſelben der menſchlichen Natur eingeborenen Ideen, die allen Religionen zu Grunde liegen und klarer oder trüber, offener oder verhüllter, überall hervortreten. Nicht bloß das Judenthum, auch das Heidenthum bildete eine Vorſtufe des Chriſtenthums. Weit entfernt, daß der religiöſe Cultus des griechiſchen und römiſchen Alterthums in keinem Zuſammenhange mit unſerem Cul- tus ſtände, bietet gerade er die intereſſanteſten Parallelen *) Hilar. Tract. in Pſ. LXVII. No. 27. II. No. 31. **) Hier iſt eine Reihe von Citaten angebracht. 8

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Zitationshilfe: Daumer, Georg Friedrich: Die dreifache Krone Rom's. Münster, 1859, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/daumer_krone_1859/135>, abgerufen am 21.11.2024.