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Daumer, Georg Friedrich: Die dreifache Krone Rom's. Münster, 1859.

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die wunderbare Schöpfung des heiligen Berges zu
Varese
als Einheits- und Erfrischungsort des Volkes
der lombardischen und piemontesischen Ebenen und der an-
grenzenden Schweizerthäler, eine aus weißem Marmor ge-
bildete riesige Christenlehre. Ein freistehender, fast pyra-
midenartiger Hügel erhebt sich aus der Ebene des Dorfes
Varese, welcher in ungeheuren Wellungen vom frischesten
Grün überkleidet, in's Hochgebirge der Tessiner Alpen aus-
läuft, an seinem Fuße mit unzähligen Landhäusern, dar-
über mit Feldern und Wiesen voll schwellender Fruchtbar-
keit, zuhöchst mit beherrschendem Ausblick auf die weite
Landschaft des Po und die abgränzenden Berge. Eine
gutgepflasterte Straße, zu beiden Seiten mit einer Mauer
eingefaßt, führt auf den Gipfel desselben empor."

"Ist der Wanderer aus dem Bereiche üppiger Villen
und ihrer Waldungen in's Freie emporgedrungen, so quillt
aus dem Fels am Wege ein kühler, wohlumhegter Brun-
nen, dem müden Wanderer ein erwünschtes Labsal. Gleich
daneben wölbt sich über die Straße ein mächtiges, kunst-
reich aus Marmor gebautes Portale und bezeichnet durch
seine christliche Anlage den Eintritt in's Gebiet der heili-
gen Jungfrau. Dahinter stehen in mäßiger Entfernung
fünf Kapellen, rings mit Säulengängen, durch die ein
Reiter bequem passiren kann, stets auf einer Hügelecke,
wo die reichste Aussicht in die ewig wechselnden Bilder ei-
ner reichen Natur das Auge entzückt. Sie enthalten die
ausführliche Darstellung der freudigen Geheimnisse des hei-
ligen Rosenkranzes mit originellen Bildereien, die aus ei-
ner Erdart gebrannt und mit Farben lebenstreu bemalt
sind. Den Anfang macht in der ersten Kapelle der eng-
lische Gruß, die Heimsuchung Mariä, die Geburt Christi,
die Darstellung Jesu im Tempel und dessen Wiederfindung
unter den Schriftgelehrten. Ihnen schließen sich die schmerz-

die wunderbare Schöpfung des heiligen Berges zu
Vareſe
als Einheits- und Erfriſchungsort des Volkes
der lombardiſchen und piemonteſiſchen Ebenen und der an-
grenzenden Schweizerthäler, eine aus weißem Marmor ge-
bildete rieſige Chriſtenlehre. Ein freiſtehender, faſt pyra-
midenartiger Hügel erhebt ſich aus der Ebene des Dorfes
Vareſe, welcher in ungeheuren Wellungen vom friſcheſten
Grün überkleidet, in’s Hochgebirge der Teſſiner Alpen aus-
läuft, an ſeinem Fuße mit unzähligen Landhäuſern, dar-
über mit Feldern und Wieſen voll ſchwellender Fruchtbar-
keit, zuhöchſt mit beherrſchendem Ausblick auf die weite
Landſchaft des Po und die abgränzenden Berge. Eine
gutgepflaſterte Straße, zu beiden Seiten mit einer Mauer
eingefaßt, führt auf den Gipfel deſſelben empor.“

„Iſt der Wanderer aus dem Bereiche üppiger Villen
und ihrer Waldungen in’s Freie emporgedrungen, ſo quillt
aus dem Fels am Wege ein kühler, wohlumhegter Brun-
nen, dem müden Wanderer ein erwünſchtes Labſal. Gleich
daneben wölbt ſich über die Straße ein mächtiges, kunſt-
reich aus Marmor gebautes Portale und bezeichnet durch
ſeine chriſtliche Anlage den Eintritt in’s Gebiet der heili-
gen Jungfrau. Dahinter ſtehen in mäßiger Entfernung
fünf Kapellen, rings mit Säulengängen, durch die ein
Reiter bequem paſſiren kann, ſtets auf einer Hügelecke,
wo die reichſte Ausſicht in die ewig wechſelnden Bilder ei-
ner reichen Natur das Auge entzückt. Sie enthalten die
ausführliche Darſtellung der freudigen Geheimniſſe des hei-
ligen Roſenkranzes mit originellen Bildereien, die aus ei-
ner Erdart gebrannt und mit Farben lebenstreu bemalt
ſind. Den Anfang macht in der erſten Kapelle der eng-
liſche Gruß, die Heimſuchung Mariä, die Geburt Chriſti,
die Darſtellung Jeſu im Tempel und deſſen Wiederfindung
unter den Schriftgelehrten. Ihnen ſchließen ſich die ſchmerz-

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[64/0086] die wunderbare Schöpfung des heiligen Berges zu Vareſe als Einheits- und Erfriſchungsort des Volkes der lombardiſchen und piemonteſiſchen Ebenen und der an- grenzenden Schweizerthäler, eine aus weißem Marmor ge- bildete rieſige Chriſtenlehre. Ein freiſtehender, faſt pyra- midenartiger Hügel erhebt ſich aus der Ebene des Dorfes Vareſe, welcher in ungeheuren Wellungen vom friſcheſten Grün überkleidet, in’s Hochgebirge der Teſſiner Alpen aus- läuft, an ſeinem Fuße mit unzähligen Landhäuſern, dar- über mit Feldern und Wieſen voll ſchwellender Fruchtbar- keit, zuhöchſt mit beherrſchendem Ausblick auf die weite Landſchaft des Po und die abgränzenden Berge. Eine gutgepflaſterte Straße, zu beiden Seiten mit einer Mauer eingefaßt, führt auf den Gipfel deſſelben empor.“ „Iſt der Wanderer aus dem Bereiche üppiger Villen und ihrer Waldungen in’s Freie emporgedrungen, ſo quillt aus dem Fels am Wege ein kühler, wohlumhegter Brun- nen, dem müden Wanderer ein erwünſchtes Labſal. Gleich daneben wölbt ſich über die Straße ein mächtiges, kunſt- reich aus Marmor gebautes Portale und bezeichnet durch ſeine chriſtliche Anlage den Eintritt in’s Gebiet der heili- gen Jungfrau. Dahinter ſtehen in mäßiger Entfernung fünf Kapellen, rings mit Säulengängen, durch die ein Reiter bequem paſſiren kann, ſtets auf einer Hügelecke, wo die reichſte Ausſicht in die ewig wechſelnden Bilder ei- ner reichen Natur das Auge entzückt. Sie enthalten die ausführliche Darſtellung der freudigen Geheimniſſe des hei- ligen Roſenkranzes mit originellen Bildereien, die aus ei- ner Erdart gebrannt und mit Farben lebenstreu bemalt ſind. Den Anfang macht in der erſten Kapelle der eng- liſche Gruß, die Heimſuchung Mariä, die Geburt Chriſti, die Darſtellung Jeſu im Tempel und deſſen Wiederfindung unter den Schriftgelehrten. Ihnen ſchließen ſich die ſchmerz-

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Zitationshilfe: Daumer, Georg Friedrich: Die dreifache Krone Rom's. Münster, 1859, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/daumer_krone_1859/86>, abgerufen am 24.11.2024.